Michael Geiger-Hannemann im Porträt

Pfarrer der Christusgemeinde Uffhofen/Elgersweier geht

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24. Juli 2020

Für Pfarrer Michael Geiger-Hannemann war das Glockengeläut der Christusgemeinde etwas ganz Besonderes: „Da es in unserem Kirchenraum keine Glocken gibt, haben wir uns das Geläut angeschafft. In einem Gottesdienst zieht es jeden in seinen Bann.“ ©Iris Rothe

Pfarrer Michael Geiger-Hannemann verlässt die evangelische Christusgemeinde Uffhofen/Elgersweier. Im OT-Gespräch blickt er noch einmal auf die vergangenen zehn Jahre zurück. 

Eigentlich wollte Michael Geiger-Hannemann Architekt werden. „Mein Vater und mein Großvater waren Pfarrer. Diesen Bann wollte ich durchbrechen“, sagt der 61-Jährige und grinst. Nach der Schule hat er deshalb Schreiner gelernt. Mit 20 Jahren ging es für ihn nach Israel. „Dort holte mich die Geschichte wieder ein und ich begann danach mein Theologie-Studium.“ 

Nach seinem Vikariat in drei Orten, Pfarrstellen in Villingen sowie im Markgräflerland und einer Reise nach Südkorea hat es Geiger-Hannemann nach Offenburg zur evangelischen Christusgemeinde Uffhofen/Elgersweier verschlagen. „Wir waren gezielt auf der Suche nach Stellen in zwei Pfarrgemeinden, die unter dem Dach einer Kirchengemeinde stehen.“ Denn auch seine Frau Britta Hannemann (45) ist Pfarrerin. „In Offenburg hat es einfach gepasst.“ Während der 61-Jährige vor zehn Jahren als Pfarrer in die Christusgemeinde kam, fing seine Frau in der Lukasgemeinde in Schutterwald an. 

Per Zufall zur Stelle

Nach zehn Jahren heißt es für das Pfarrpaar jedoch Abschied nehmen. „In der Kirche ist festgelegt, dass Pfarrer nach zehn Jahren die Stelle wechseln sollten. Das finde ich auch gut so.“ So bekomme die Gemeinde immer wieder neuen Input und andere Sichtweisen vermittelt. Geiger-Hannemann zieht es mit seiner Frau, den zwei Kindern und vier Hunden nach Breisach. „Die Stelle, die meine Frau und ich uns teilen werden, ist uns mehr oder weniger zugeflogen, da meine Frau den Dekan dort kennt und zufällig mit ihm ins Gespräch kam.“ 

Der Wechsel sei vom Zeitpunkt ideal. „Unser Sohn kommt in die erste Klasse. Unsere Tochter geht bereits in die dritte Klasse. In Breisach bleiben wir also so lange, bis unsere Kinder mit der Schule fertig sind“, sagt Geiger-Hannemann, der mit seiner Frau die Kinder mit einem cleveren Trick vom Umzug überzeugt hat. „Bevor wir es ihnen gesagt haben, sind wir nach Breisach gefahren, und dann gab es erst einmal ein Eis.“ 

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Während die Familie bereits in die Zukunft blickt, sind die vergangenen Jahre jedoch nicht vergessen. „Wir haben zwei tolle Kinder bekommen, drei Elternteile verloren, vier Hunde gekauft, ich wurde krank“, fasst der 61-Jährige zusammen. In all der Zeit habe es immer ein gutes Miteinander mit der Gemeinde gegeben. Er habe immer Zuspruch für seine eigene Art und Weise erhalten. „Ich predige aus dem Alltag und bin immer auf der Lauer nach Themen und habe gewissermaßen den Schalk im Nacken“, sagt der Pfarrer selbst über sich.

In Erinnerung bleiben ihm die Gottesdienste an Christi Himmelfahrt im Freien am Gifizsee. „Die Gemeinde setzt sich aus Uffhofen und Elgersweier zusammen, und das verbindende Element ist der Gifiz.“ Einmal habe er auch über die Schwerfälligkeit der religiösen Symbole nachgedacht. „Ich habe mir ein Gegensymbol gewünscht, und so haben wir den Altarraum mit Luftballons geschmückt.“

Mit Herzblut

Seit 2014 ist Geiger-Hannemann außerdem Ethik-Lehrer an der Polizeischule in Lahr. „Das werde ich auch weiterhin machen. Da hängt mein Herz dran“, sagt er. Die Stelle in Breisach teilt sich das Ehepaar. „Meine Frau wird hauptsächlich für Familien und Konfirmationen da sein, ich hingegen für die Zugezogenen, für die Menschen, die in Rente gehen oder im Alter angekommen sind.“ Den Umgang mit diesen Menschen hat der 61-Jährige auch in Offenburg genossen. „Seit zwei oder drei Jahren haben wir hier eine Tagesmutterpflege im Gemeindehaus.“

Ende August geht die Reise in ihre neue Heimat los. Am 1. September starten sie ihr neues Pfarramt. Nur wenige religiöse Sprüche gehen Geiger-Hannemann in dem Gespräch über die Lippen, doch ganz ohne Gott geht es nicht. „Alles was auf uns und auch auf die Gemeinde hier in Offenburg zukommt, wird von Gottes Liebe begleitet“, ist er sich sicher.

Info

Die Abschiedsgottesdienste

Die beiden Abschiedsgottesdienste für Pfarrer Michael Geiger-Hannemann finden morgen, Samstag, sowie am Sonntag, 26. Juli, auf der Gartenanlage des Haus Johannes statt. Die Anzahl der Besucher ist jedoch begrenzt.

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