Pfarrer i. R. Willfried Renner feiert seinen 90. Geburtstag
An seinem 90. Geburtstag am morgigen Sonntag wird Pfarrer i. R. Willfried Renner gemeinsam mit Pfarrer Bernauer und Tochter Johanna Renner den Gottesdienst in der Stadtkirche gestalten. Renner war wesentlich an der Neuordnung der Johannes-Brenz-Gemeinde beteiligt.
Pfarrer i. R. Willfried Renner feiert am Sonntag, 4. November, seinen 90. Geburtstag und gleichzeitig sein 65-jähriges Ordinationsjubiläum. Im Festgottesdienst mit Pfarrer Gerhard Bernauer und Pfarrerin Johanna Renner, der Tochter des Jubilars, der morgen um 10 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Offenburg beginnt und vom Flötenkreis der Offenburger Auferstehungsgemeinde musikalisch gestaltet wird, hält der Jubilar die Predigt. Zum anschließenden Stehempfang ist die ganze Gemeinde eingeladen.
Willfried Renner ist in Rheinfelden bei Basel geboren und als Zwillingskind mit fünf weiteren Geschwistern aufgewachsen. Nach dem Besuch der Grundschule im dörflichen Ortsteil Warmbach und des Gymnasiums in Bad Säckingen – unterbrochen durch 14 Monate Dienst als Luftwaffenhelfer – legte er im Jahr 1948 das Abitur ab. Im selben Jahr begann er das Studium der Evangelischen Theologie in Basel. Es schlossen sich Studienjahre an den Universitäten Tübingen und Heidelberg an.
Studium selbst finanziert
Als Kriegswaise aus einer kinderreichen Familie – sein Vater starb 1944 nach Kriegsdienst – war Willfried Renner gezwungen, sein Studium zum großen Teil mit Ferienarbeit zu finanzieren.
Während des Studiums lernte Willfried Renner auch seine aus Danzig stammende Ehefrau Dorothea, geborene Metscher, kennen, die er 1955 heiratete, und die ihm drei Söhne und eine Tochter schenkte. Die Ordination fand 1953 statt. Nach Vikarsjahren in Emmendingen und Lörrach wurde Willfried Renner 1959 Pfarrer in Nimburg am Kaiserstuhl. Ab 1966 wurde Kippenheim mit Kippenheimweiler bei Lahr für 14 Jahre seine nächste Station. Dass ihm seine Familie bei seinen vielseitigen Aufgaben in der Pfarrgemeinde zur Seite stand, war für ihn eine dankbar empfundene Hilfe.
1980 in Rammersweier
1980 wurde Willfried Renner an die Johannes-Brenz-Gemeinde in Rammersweier berufen. Die Neuordnung der fünf Jahre zuvor gegründeten Gemeinde zählte hier ebenso zu seinen Aufgaben wie der Unterricht am Grimmelshausen- und am Schillergymnasium in Offenburg sowie in den Grundschulen seines Pfarrbezirkes.
In den Predigten, den Gemeindekreisen und bei den Bibelwochen bemühte sich Pfarrer Renner stets um eine zeitgemäße Auslegung der biblischen Botschaft, und bei den Senioren waren seine Diavorträge und seine Gemeindefahrten beliebt. Ein besonderes Anliegen war ihm die Kurseelsorge in Durbach. Zur Johannes-Brenz-Gemeinde zählen neben Rammersweier auch die Offenburger Nordoststadt sowie Zell-Weierbach und Durbach mit dem Ortsteil Ebersweier.
Zurück nach Offenburg
Nach der Verabschiedung in den Ruhestand 1992 zogen die Pfarrersleute zunächst ins eigene Haus nach Rheinfelden, siedelten neun Jahre später aber wieder nach Offenburg über, um Kindern und Enkeln näher zu sein. Bis vor fünf Jahren war Pfarrer Renner hier noch im Predigtdienst einsatzbereit, übernahm Gottesdienstvertretungen und hielt theologische Vorträge. Heute lässt es der geistig äußerst rege Jubilar, der bis vor drei Jahren historische Aufsätze für den Rheinfelder Geschichtsverein schrieb und 2015 gemeinsam mit seiner Ehefrau Dorothea seine Familiengeschichte verfasste, etwas ruhiger angehen.
Neben der anfallenden Hausarbeit in der im Frühjahr neu bezogenen Wohnung im Käfersberger Weg, die er zum größten Teil noch selbst erledigt, steht der tägliche Besuch bei seiner seit eineinhalb Jahren im nahe gelegenen Pflegeheim krankheitsbedingt wohnenden Ehefrau auf dem Programm, dem der Jubilar gerne nachkommt, zumal ihn seine Frau, mit der er vor drei Jahren die Diamantene Hochzeit feiern konnte, zu einem Spaziergang oder zu einem Besuch in der neuen Wohnung sehnlichst erwartet.