Aktionstag in Zell a. H.

"Pfoten weg" von Kindern

Von Inka Kleinke-Bialy
Lesezeit 3 Minuten
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30. November 2024
Ihhh! Irmi Wettes Mimik zeigt den Ekel, den Lotte angesichts der Zudringlichkeit des Onkels empfindet. 

Ihhh! Irmi Wettes Mimik zeigt den Ekel, den Lotte angesichts der Zudringlichkeit des Onkels empfindet.  ©Inka Kleine-Bialy

Ein Aktionstag im Zeller Kulturzentrum thematisierte Übergriffe und Gewalt an Kindern. Die kleinen Katzenkinder des Figurentheaters zeigten spielerisch, wie man sich wehren kann.

„Kinder haben Rechte, die geschützt werden müssen“, begrüßte Pfarrer Bonaventura Gerner im Namen des veranstaltenden Vereins "Stark" zum einen 55 Erwachsene und 42 Kinder zum Aktionstag im Zeller Kulturzentrum. Zum anderen hieß er Irmi Wette willkommen. Die staatlich geprüfte Pädagogin und Künstlerin gründete 1998 die Konstanzer Puppenbühne. Seit über zwei Jahrzehnten vermittelt sie Kindern und Erwachsenen herausfordernde Themen auf eingängige Art und Weise – mit selbst verfassten Figurentheaterstücken und selbst geschaffenen, künstlerisch hochwertigen Handpuppen.

In Zell ging es um die Prävention von sexualisierter Gewalt. "Pfoten weg! dient Ihnen hier als liebevoller, spielerischer Türöffner, um mit diesem schwierigen Thema mit Leichtigkeit und spielerisch umzugehen. Denn, liebe Eltern: Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung, dass wir Kinder stärken“, so Irmi Wette. Jeden Tag lese man von Übergriffen und Gewalt gegen Kinder in der Presse, “es ist eigentlich nicht mehr auszuhalten.“

Seit 2010 gelingt es der Pädagogin, das Figurentheaterprojekt „Pfoten weg!“ ausnahmslos über Spenden, Sponsoren und über Fördergelder kostenfrei für alle zu ermöglichen.

"Offen aussprechen"

Das Projekt vermittelt Kindern beispielsweise die Unterscheidung zwischen angenehmen und unangenehmen Gefühlen. Macht ihnen zudem klar, dass sie ihren eigenen Gefühlen vertrauen und dass sie offen aussprechen sollen, was sie bedrückt. Genau dies lernen in dem Stück „Pfoten weg!“ die Katzenkinder Salome, Tom und Lotte.

Die drei verabscheuen die erdrückend krakenförmigen Umarmungen von Onkel Burschi und die ekligen, nassen Küsse von Tante Herzi, und deren Bestechungsgeschenke mögen sie auch nicht. Doch mal wieder steht der Besuch der beiden Verwandten an. Tom hat Bauchweh deswegen, ihm ist übel. Trotzdem ermahnen die Eltern die Katzenkinder in aller Strenge, nett zu Onkel und Tante zu sein.

Wie gut, dass eine Katzenfee den drei Kleinen ein Lied beibringt. Zur Melodie von „Hänschenklein“ ermutigt es Kinder, Übergriffe zu erkennen und selbstbewusst Grenzen zu setzen - sich zu wehren, indem sie „nein“ sagen, rufen, ganz laut brüllen. Das tun am Ende des Stückes dann auch sämtliche Kinder im Saal.

Mit viel Witz und gekonnten Stimmimitationen vermittelt Wette in ihrem interaktiven Figurentheaterstück zudem, dass Kindern ihr Körper alleine gehört. Dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt. Dass sie gezielt Hilfe und Unterstützung einfordern dürfen – auch dann, wenn beispielsweise im Kindergarten oder in der Schule „irgendjemand irgendwas Blödes mit euch macht.“

Und dass Kinder sich nicht verantwortlich und schuldig fühlen dürfen, wenn ein Erwachsener ihre Grenzen überschreitet – das ist ausschließlich die Schuld des Erwachsenen.

Infostände und Büchertische ergänzten den Aktionstag.

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