Rundgang mit Gerhard Hurst

Rammersweiers Ortshistorie für viele Bürger interessant

Peggy Gießler
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21. Dezember 2018

©Peggy Gießler

Unerwartetes Interesse am abendlichen Dorfrundgang: Die Veranstaltung »Z’Licht gehen« in Rammersweier erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Die Teilnehmer erfuhren viel Interessantes von Alt-Ortsvorsteher Gerhard Hurst.
 

 Die Vertreter des Heimatvereins, allen voran Ortsvorsteher Trudpert Hurst, staunten nicht schlecht, wie viele Interessierte sich am zeitigen Dienstagabend auf dem Schulhof der Grundschule zum diesjährigen Dorfrundgang unter dem Motto »Wasserwelten im Oberdorf« eingefunden hatten. Viele Familien waren mit Kerze oder Laterne ausgestattet. Nach einer kurzen Begrüßung durch Hurst Junior übernahm Hurst Senior (Alt-Ortsvorsteher Gerhard Hurst) wie auch schon in den vorangegangenen Jahren das Zepter. Er begann seine Ausführungen mit der Beschreibung des »Z’Licht gehen« in der Vergangenheit und welchen Zweck die Leute damit verbanden. Eine der handwerklichen Arbeiten von damals, das Reisigbinden, führte er selbst vor. 

Früher wenig Licht

Der nächste Halt galt dem ehemaligen Kindergarten, in dem heute Heimatverein und KJG untergebracht sind. An vier weiteren Stationen ging es dann entlang der Weinstraße, die früher über nur wenige Laternen und keine Wasserleitung verfügte. An den Haltepunkten erzählte Hurst dann den rund 55 Teilnehmern neben Wissenswertem zu den angrenzenden Häusern, zur Familiengeschichte der Bewohner, zu historischen Daten auch von den Brunnen im Ort, der Wasserversorgung und vom Leben in früheren Zeiten. So war beispielsweise der Brunnen in der Nähe des »Römischen Kaisers« mit seinen zehn Metern Tiefe einer der wichtigsten Dorfbrunnen. Hier wurden auch die großen Traubenbottiche zum Tränken der Kühe gefüllt. Als endlich 1895 eine Wasserleitung gebaut wurde, holte man die Bleirohre dafür aus Straßburg.

Die aktuelle Dorfgeschichte durfte auf dem Rundgang ebenfalls nicht fehlen: Mit einem Halt kurz vor der Bäckerei »Müller« erinnerte Hurst an das in diesem Jahr erstmalig ansässige Storchenpaar mit seinen ursprünglich drei Sprösslingen, von denen allerdings nur einer überlebte. Sie hatten sich trotz der belebten, verkehrsreichen Nachbarschaft ihr Nest auf einem Mast an der Weinstraße gebaut. 

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Streit im 17. Jahrhundert

Mittelpunkt des abendlichen Rundgangs war der Platz zwischen Winzergenossenschaft und Rathaus. Hier erfuhren die Teilnehmer einiges über Streitigkeiten der Einheimischen mit den Bohlsbachern wegen eines Waldstücks im 17. Jahrhundert sowie die Geschichte der Keller von Winzergenossenschaft und Rathaus. Einige Meter weiter, am ehemaligen »Kühlen Krug«, erinnerte Hurst an die 60er- und 70er-Jahre, als der Tourismus in Rammersweier noch eine große Rolle im Reblandort spielte und mehr als 10 000 Übernachtungen pro Jahr verzeichnet wurden. Viele der Gäste nächtigten im damaligen »Schwarzwaldblick«, der 1994 zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut wurde. 

Anschließend ging es übers »Loh« sowie die Stationen »Nikolauskapelle« und Vieux-Thann-Platz wieder zum Ausgangspunkt zurück. Nach mehr als einer Stunde in der Kälte hatten sich die Teilnehmer dann einen Abschluss im warmen Golfstüble verdient. 

Nach Flammenkuchen, Wurstsalat, Apfelschorle oder einem Viertele Wein klang der Abend gemütlich mit Gedichten, Geschichten und Liedern aus.
 

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