Rauch wird fast zur Falle
Nächtlicher Großeinsatz in der Walnussallee 21: Aufgrund eines Kellerbrandes war das Treppenhaus gestern Früh total verraucht, die 15 Bewohner des Hauses sowie zwei Hunde und drei Katzen mussten von der Feuerwehr mit Drehleitern und tragbaren Leitern gerettet werden. Rund 130 Hilfskräfte waren im Einsatz.
Schreck am Morgen für die Bewohner der Walnussallee 21: Ein Kellerbrand sorgte gestern Früh für lebensbedrohliche Begleiterscheinungen. Denn der Rettungsweg für die Bewohner des siebenstöckigen Hauses war aufgrund der starken Rauchentwicklung im Treppenhaus versperrt. »Eine Selbstrettung war nicht mehr möglich«, berichtet Feuerwehrsprecher Wolfgang Schreiber.
Gegen 3.05 Uhr hatte ein Anwohner die Feuerwehr alarmiert. Einsatzleiter Michael Sauda stellte vor Ort die prekäre Lage fest und löste den zweiten Alarm aus, weitere Einsatzkräfte rückten nach. »Menschenrettung geht über alles«, betont Schreiber. Deshalb war es oberstes Ziel der Feuerwehr, die Bewohner des Hauses mit der Drehleiter und tragbaren Leitern in Sicherheit zu bringen. »Wir sind Stockwerk für Stockwerk, Wohnung für Wohnung durchgegangen«, erzählt Schreiber. Am Ende gelang es, alle Personen, die zum Zeitpunkt des Brandes im Haus war, in Sicherheit zu bringen. 22 Bewohner seien gemeldet, letzendlich beförderte die Feuerwehr 15 Menschen, zwei Hunde und drei Katzen ins Freie. Erst danach habe man die Brandbekämpfung gestartet: »Menschenrettung geht vor!«
Draußen wurden die Bewohner schon vom Notarzt empfangen, der die evakuierten Personen untersuchte. Letztlich mussten laut Schreiber sechs Menschen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Klinikum eingeliefert werden. Die übrigen Bewohner fanden bis zur Klärung der Lage im Lehrsaal der Feuerwehrwache Unterschlupf, berichtet Schreiber.
»Rauchgase massiv giftig«
Der Feuerwehrsprecher warnt bei dieser Gelegenheit davor, Rauchgase auf die leichte Schulter zu nehmen: »Sie sind massiv giftig und gesundheitsschädlich! Höchste Sensibilität ist angebracht.« Bei späteren Messungen im Kellerraum des Gebäudes seien die Kohlenmonxidwerte noch immer bedenklich gewesen.
Gegen 9.30 Uhr war der Einsatz gestern beendet. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass alle Bewohner gerettet wurden, haben die Wehrleute nach dem Löschen des Brandes noch einmal alle Räume des Hauses durchkämmt, berichtet Schreiber. Die Ursache für den Brand im Kellerverschlag war gestern laut Polizei noch unklar. Auch zur Schadenshöhe gab es noch keine Angaben.
Insgesamt waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz, darunter auch Einsatzkräfte aus dem nahen Elgersweier und Zunsweier. Außerdem waren Rettungsdienst und DRK mit 28 Kräften vor Ort.