Offenburg

"Rée-Carré": Sorgen Vögel für Verzögerung?

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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23. Juni 2017
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In den Gemäuern an der Rückseite der alten Stadthalle nisten offenbar Mauersegler. Unklar ist, inwiefern sich dadurch die Abrissarbeiten für das »Rée-Carré« verzögern.

In den Gemäuern an der Rückseite der alten Stadthalle nisten offenbar Mauersegler. Unklar ist, inwiefern sich dadurch die Abrissarbeiten für das »Rée-Carré« verzögern. ©Iris Rothe

Noch Anfang April hatte es geheißen, die Abrissarbeiten für das neue Einkaufsquartier auf dem Sparkassenareal sollten im Sommer beginnen. Doch noch stehen die Bagger still. Auch der Mauersegler könnte dazu beitragen, den Baustart für das »Rée-Carré« zu verzögern. 

Mitte April schien der Weg frei fürs »Rée-Carré«: Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim hatte die von den City Partnern unterstützte Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan »Nördliche Innenstadt« und damit gegen das geplante Einkaufsquartier abgelehnt. Im Mai reichte der Investor, die OFB Projektentwicklung  GmbH, den Bauantrag für das 65-Millionen-Euro-Projekt ein. Doch anders als noch Anfang April avisiert, deutet im Moment eher wenig darauf hin, dass in diesem Sommer noch die Abrissbagger anrücken. Grund dafür ist ein Vogel.

Keine Störung erlaubt
Denn bereits Ende März hat die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler, die wie der Investor in Frankfurt/Main ansässig ist, in einem Schreiben an die Stadtverwaltung ihre Sorge um die Tiere zum Ausdruck gebracht. Anwohner hätten sie darüber informiert, »dass Teile der alten Gebäude seit vielen Jahren mit Nistplätzen für Mauersegler ausgestattet sind«, heißt es in dem Brief. Von einem Abriss der Gebäude auf dem Sparkassenareal seien demnach etwa 30 Nistplätze bedroht, offensichtlich an der Rückseite der alten Stadthalle. Dabei gehöre der Mauersegler zu den besonders geschützten Arten. Er dürfe während der Brutzeit nicht gestört werden. Konkret heiße das: »Von Mai bis Ende September darf nichts gemacht werden«, wie Doris Winkel von der Mauersegler-Gesellschaft erläutert.

Als sie die Meldung, die auch an die Untere Naturschutzbehörde beim Landrats-amt ging, gemacht habe, sei vor allem eines zu befürchten gewesen: »Dass es auf einmal recht schnell geht« – und dass die Mauersegler mit dem Abriss einfach verschwinden. So etwas sei ihr von einem Fall in Kassel bekannt. 

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Termine noch unklar
In Offenburg wird es dazu wohl nicht kommen. Noch unklar ist aber, was das für das Projekt bedeutet. Wie die OFB gestern auf Anfrage mitteilte, prüfe das Unternehmen derzeit »alle Notwendigkeiten« für den Abriss der Gebäude. Nachdem der Hinweis auf die Mauersegler eingegangen sei, habe die OFB einen Ornithologen beaufragt, um die Gebäude auf Nester zu untersuchen. Die OFB nehme die Ergebnisse »sehr ernst« und werde »auf eventuell brütende Mauersegler Rücksicht nehmen«. Wegen der laufenden Untersuchungen ließen sich noch keine genaueren Termine zum Abriss und zum weiteren Bauverlauf nennen. 

Erst gestern waren Vertreter der OFB, darunter Projektleiter Matthias Barschitz, zu Besuch in Offenburg. Beim Gespräch im Technischen Rathaus ging es auch um das Thema Mauersegler. 
Die jüngsten Entwicklungen nennt Doris Winkel »beruhigend«. Dass erst einmal nicht gebaut werde, sei »das, was wir erreichen wollten«.

Übrigens gab es auch bei einem anderen Großprojekt in Offenburg Bauverzögerungen wegen Tieren: Im Fall des Brauwerks Baden sorgten Eidechsen und Kröten dafür, dass sich der Eröffnungstermin im vergangenen Jahr nach hinten verschob.

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