Rekordverdächtige 100 Sänger in Windschläg auf der Bühne

(Bild 1/3) Windschlägs Solosänger Xaver Glatt, am Mikrophon Peter Basler und Hubert Joggerst begeisterten mit ihren Vorträgen. ©Norbert Knapp
Als weiterer Höhepunkt der Feiern zum 150. Jubiläum des Männergesangvereins Eintracht Windschläg stand am Samstag das Chorkonzert auf dem Programm. In der restlos ausverkauften Windschläger Festhalle gab es für das Publikum Chormusik vom Feinsten.
Natürlich hatten sich Windschlägs Sänger auf ihren Auftritt besonders intensiv vorbereitet und für das Programm die beliebtesten und anspruchsvollsten Lieder aus der über 20-jährigen Ära von Dirigent Viktor Asberger zusammengestellt.
Eröffnet wurde das Konzert mit »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre«, einer Textdichtung von Christian Fürchtegott Gellert. Angelehnt an einen biblischen Psalm wird das Wunder der Schöpfung gepriesen. »Panis angelicus« war dann der Titel des folgenden Lieds, das César Francke, ein französischer Kirchenmusiker, 1872 komponiert hatte. Xaver Glatt glänzte hierbei mit einem Solovortrag.
Die russische Legende von den zwölf Räubern, in der sich der Hauptmann zum Guten bekehrt, wurde von Peter Basler als Solist mit beeindruckender Bassstimme geprägt. Gabriellas Song aus dem schwedischen Film »Wie im Himmel« war der wunderbare Abschluss des ersten Teils des Konzerts.
Stimmgewaltige Gäste
Traditionell lädt der gastgebende Männerchor befreundete Sänger ein. Im Jubiläumsjahr gab der Männerchor Hanauerland unter Dirigent Willi Kammerer seine stimmgewaltige Visitenkarte ab – der Chor trat mit über 70 Sängern aus 30 Gemeinden auf. Er begann mit dem traditionellen Lobgesang aus Südafrika »Masithi«. Es folgte »Bawo Thixo Somandla« mit Trommelbegleitung.
Das Lied vom einsamen Glöcklein mit einem Tenorsolo von Markus Uibel, »100 Mann und ein Befehl«, das Antikriegslied von Freddy Quinn, und der Vortrag vom wachsamen Hahn – dabei durfte auch der von einem entsprechend »behüteten« Sänger intonierte Hahnenschrei nicht fehlen, rundeten den mit viel Beifall bedachten Vortrag der Hanauer Sänger ab.
Eine heitere Zugabe brachte der Chor auf die Bühne, bei der Kurt Knössel als italienischer Wirt seine Erlebnisse mit den Sängern melodisch zum Besten gab.
Mehr als nur ein Pausenfüller war das Trio Arundo, das mit Simon Doll (Oboe), Tobias Späth (Klarinette) und Jan Niklas Doll (Fagott) das Windschläger Publikum schon vor zwei Jahren begeistert hatte. Die mehrfachen Preisträger von »Jugend musiziert« trugen einige klassische und moderne Stücke vor. Virtuos veränderten sie Rhythmen, bauten zusätzliche Elemente ein und wechselten den Musikstil fließend von Klassik bis hin zum Jazz.
Mit der inoffiziellen italienischen Nationalhymne, dem Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi, begannen Windschlägs Sänger ihren zweiten Konzertteil.Das Requiem »Pie Jesu«, in lateinischer Sprache gesungen, war geprägt durch die Solobeiträge von Xaver Glatt und Hubert Joggerst. Es folgte ein eher melancholisches »Halleluja« von Leonard Cohen, das auch in Versionen von Bon Jovi und Helene Fischer bekannt ist.
Zum Abschluss trugen die Sänger ein in diesen Zeiten sehr sinnvolles Lied vor: »Wo Liebe ist, wird Frieden sein«, nach der Komposition von Otto Groll. Als Zugabe war danach noch das sensibel vorgetragene »Liebeslied für Lu« zu hören.
Rekordverdächtig
Traditionell kamen die Sänger nach Ende des offiziellen Teils noch einmal entspannt auf die Bühne. Zusammen mit ihren Gästen brachten sie Schwung und Stimmung in die Windschläger Festhalle. Dabei gab es die rekordverdächtige Zahl von über 100 Sängern auf der Bühne, als die beiden Männerchöre gemeinsam ihr Können präsentierten.
Dankesworte und viel Applaus
Die Begeisterung der Konzertbesucher spiegelte sich nicht nur im Beifall, sondern auch in entsprechenden Kommentaren nach dem Konzert wieder. Vereinsvorsitzender Reinhold Goos bedankte sich bei den Sängern und Musikern, Pianistin Ludmila Rosina sowie bei Heinz Schaufler, der mit launigen und informativen Beiträgen das Programm moderierte hatte.
Das Wirken der Sängerfrauen und des Schankpersonals im Hintergrund und die stimmungsvolle, unter der Leitung von Hubert Joggerst gefertigte Dekoration wurde gewürdigt. Stürmischer Applaus begleiteten den Dank an Dirigent Viktor Asberger. nok