Offenburg

Riesen-Andrang beim Reparieren

Regina Heilig
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22. September 2014

Das Repair-Café hatte am Samstag Premiere: Das Interesse übertraf alle Erwartungen. ©Christoph Breithaupt

Da blieb sogar den Initiatoren die Spucke weg: Beim ersten Repair-Café in Offenburg am Samstag wurden sie förmlich überrannt.

Offenburg. Als Bürgermeister Oliver Martini am Samstag das erste Repair-Café in Offenburg in den Räumen des Familienzentrums Am Mühlbach eröffnete, standen die Leute bis auf den Gang hinaus mit Fahrrädern, Elektrogeräten und noch allerlei weiteren Dingen unterm Arm, die sie unbedingt unter Anleitung selbst reparieren oder repariert haben wollten. Herzlich dankte der Baubürgermeister dem BUND, namentlich dem Initiator Günter Schulz. Das Repair-Café solle »ein wichtiger Baustein im Klimaschutzprogramm« werden, aber auch einen »Event-Charakter« bekommen: »Sie dürfen alles bringen, was Sie tragen können«, grinste er beim Anblick der erwartungsvollen Gesichter und vollen Tüten und wünschte: »Gute Gespräche am Rande und lebhaften Austausch!«
Sabine Schiedermair vom Familienzentrum hatte zuvor ihre Abteilungsleiterin Katharina Langeneckert sowie die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Bernadette Kurte, vor allem aber Petra Rumpel und Günter Schulz vom BUND und Christine Junker vom Weltladen Regentropfen begrüßt. »Wir freuen uns, dass so viele da sind«, strahlte Pe­tra Rumpel. »Müllvermeidung und Ressourcen-Schonung« sei das Anliegen, das hinter dem Repair-Café stehe. Das ist auch ein Ziel des Weltladens, so Christine Junker: »Dinge, die repariert werden, landen nicht als unser Müll in Entwicklungsländern – und es werden Rohstoffe eingespart, die auch dort gewonnen werden!«
Keine Raketentechnik
Derweil hat Günter Schulz seine liebe Mühe, allen Eigentümern reparaturbedürftiger Gerätschaften klarzumachen, dass sie sich anmelden und eine gewisse Reihenfolge einhalten müssen und dass das Repair-Café kein Servicebetrieb, sondern eher eine Nachbarschaftshilfe ist, bei der das Selbstreparieren an erste Stelle steht. Manche hatten sich schon an der Warteschlange vorbeigeschmuggelt.
Stefan Armbruster ist von Beruf Informatiker, kennt sich aber als langjähriger Rennrad-Fahrer bestens mit Drahteseln aller Art aus. »Das ist keine Raketentechnik!«, ermutigt er zum Selbstreparieren. Allerdings fehlte schon bei seinem ersten »Kunden« ein entscheidendes Ersatzteil, das dieser vielleicht noch am gleichen Nachmittag besorgen kann. Wenn nicht, kann er am 15. Oktober zum zweiten Repair-Café wiederkommen. Auch Alexandra Kühn, die beim Möbel reparieren helfen will, ist Autodidaktin: »Alles außer schweißen«, habe sie sich selbst beigebracht, bekundet die Geschäftsfrau und Inhaberin von »Tollkühn«. »Ich wollte immer schon was Ehrenamtliches machen, habe aber nie das Passende gefunden«, berichtet sie. Eine Freundin hat sie dann auf das Repair-Café aufmerksam gemacht, »und ich wusste: Das wäre mein Ding«.
Irmtrud Ruhen und ihr Mann haben eine etwa 40 Jahre alte Nähmaschine eines unbekannten Herstellers dabei, bei der nur der Schalter für das Licht nicht mehr geht. »Ist das ein Dreh- oder ein Druckschalter?«, untersucht Bernhard Neises, und nennt den Eheleuten gleich die Bezugsquelle für das Ersatzteil, Offenburgs Paradies für Elektronikbastler: »Der Wultschner hat so was!« Er habe aus Überzeugung auch zu Hause Dinge immer repariert, erklärt der promovierte Chemiker, wie er sich sein Wissen angeeignet habe. Mitglied beim BUND sei er nicht – »aber vermutlich bald!«
◼    Das nächste Repair-Café findet am 15. Oktober im Familienzentrum Am Mühlbach statt.

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