Roger Siffer und Choucrouterie-Truppe gastierten im Bürgerpark
Roger Siffer und die Choucrouterie-Truppe gastierten am Samstag im Bürgerpark. Rund 3000 Zuschauer bejubelten das diesjährige Tournee-Programm unter dem Motto »Chic gemacht«.
»Merci« Roger Siffer und der Choucrouterie-Truppe, oder »Dankeschön« für den wunderbaren Abend im Bürgerpark am Samstag. »Ja, sie haben es so gewollt«, wie Siffer zu sagen pflegt: Die 3000 Leute, die ihre Handys in die romantisch angestrahlte Kulisse blinken ließen und mit dem Beifall nicht aufhören wollten.
Sie hatten an einem Abend das Tanzen, das Lachen und das Singen aus vollem Herzen gelernt. Das wollte Siffer so, denn die diesjährige Sommer-Tournee unter dem Motto »Chic gemacht« war nah am Publikum.
Chansons, Schlager und Rock genauso wie Breakdance, Operettenklänge oder Volkslieder zeigten, wieviel Musik in Klamotten steckt. Ein bisschen Orient mit Fayssal Benbahmend mit Fez, ein klassischer Auftritt von Morgan Spengler, die in Elsässer Tracht auftrat, die unglaubliche Laurence Bergmiller mit ihrem rockigen Temperament in Lederhose, einmal sogar als Jodlerin, dann wieder ein Sébastien Bizzotto als eleganter Americo-Italiener – ein nahezu überbordendes Repertoire wurde musikalisch und kleidungstechnisch unter einen Hut gebracht.
Das mit den Hüten hatten die Musiker als modischen Chic verstanden, alle hatten sich mit Melone in Schale geworfen. Christian Clua spielte Gitarre, Quentin Geiss Schlagzeug, Michel Ott Piano, Franck Wolf Saxofon und Pilou Wurtz Bass. Vom Bikini, über die Federboa, vom Schottenrock bis zu den Jeans wurden die ruhmreichen Kleidungsstücke der Zeitgeschichte besungen.
Dabei zeigten die Akteure selbst eine verblüffende Glitzer-Eleganz, aber auch treuherzigen Charme vergangener Modeepochen. Und klar, Kleidung, Mode und Attitüde bergen eine Menge an Erzählbarem für Künstler.
»Lagerfeld« im Publikum
Dass nun »Karl Lagerfeld« durch die Reihen der Picknicker im Bürgerpark schritt und den »bestangezogendsten Schwaben« herausfischte, war für Zuschauer und Sänger höchst vergnüglich.
Hip-Hop und Artistik
Parallel gab es auf der Vorbühne Hip-Hop und gymnastische Artistik von Karim Barbouchi und den George-Zwillingen Fanny und Noémie. Auch das ist bewährter Teil des jährlichen Programms.
Berührend und symbolhaft-schön wurde die Szene, als Roger Siffer und seine Susanne Mayer inmitten von wilden Hip-Hop-Tänzern ein vollkommen in sich ruhendes Tanzpaar gaben. Generationen haben die Choucs in jedem Sommer in der Stadt miterlebt. Immerhin kommen die Straßburger bereits seit mehr als 20 Jahren herüber. Familienclans lagerten auf den Wiesen des Bürgerparks, Junge und Ältere hatten sich eingefunden, um zusammen mit den Künstlern einen gewaltigen Freiheits-Chor anzustimmen. Die Hymne »Die Gedanken sind frei« stammt aus dem Jahr 1780, sie hat ihren Spirit nicht verloren.
Speck, Wein, Schnaps
Freigiebige Geister sind die Offenburger wohl, sie hatten reichlich Speck, Wein und Schnaps in die Körbe gelegt, die traditionell am Ende des Programms von den Sängern und Musikern durch die Menge geschleppt werden. Diesmal hatten die Choucs sogar einen kleinen Wagen dabei.