Rosa Litterst aus Zell-Weierbach ist gestorben
Im Alter von 87 Jahren ist Rosa Litterst, geborene Hügel, aus der Kirchgasse in Zell-Weierbach gestorben. Die überaus große Anteilnahme bei der Trauerfeier war Ausdruck ihrer Wertschätzung.
Als jüngstes von acht Kindern wurde Rosa Litterst in der Familie Anton und Marianne Hügel in Schutterwald geboren. Nach Ende der Schulzeit begann sie in der Spinn- und Weberei Walter Claus in Offenburg ihre berufliche Tätigkeit. Ihren Kindern erzählte sie bis zum Schluss, dass sie bei Wind und Wetter mit dem vollgummi-bereiften Fahrrad täglich morgens in aller Herrgottsfrüh zur Arbeit gefahren ist. Nach mehrjähriger Tätigkeit wechselte sie in den Privathaushalt der Fabrikantenfamilie Werner Schoffer in Hornberg, um ihr Haushaltsjahr zu absolvieren.
1956 heiratete sie den Zeller Eduard Litterst. Mit ihm zusammen wohnte sie im elterlichen Anwesen ihres Mannes bis zu ihrem Tod. Aus der Ehe gingen Sohn Thomas und die Töchter Angelika, Annette, Ulrika und Christine hervor. Ein Höhepunkt in ihrem Leben war 1967 die Geburt ihrer Drillinge. Dies stellte für Rosa Litterst eine Herausforderung dar, die sie zusammen mit ihrem Ehemann mit Bravour meisterte. Ihre vielen Opfer für die Kinder gaben diese in ihrer schweren Krankheit zurück, in dem sie ihre Mutter liebevoll pflegten.
Als die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, nahm Rosa Litterst die berufliche Tätigkeit bei der Firma Hurrle auf, wo sie bis zu ihrem 70. Geburtstag rastlos mit Freude tätig war. Neben dem großen Haushalt und der beruflichen Tätigkeit widmete sie ihre wenige freie Zeit ihrem großen Hobby, dem Garten. Hierzu zählte nicht nur der Garten am Haus, sondern auch diverse Felder. Trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit bepflanzte sie auch dieses Jahr den Garten und war sehr stolz darauf, als Erste in der Familie »rote Tomaten« ernten zu können.
Busreisen unternommen
Ein weiteres Hobby waren die gemeinsamen Busreisen mit ihrem Mann Eduard, die sie durch ganz Europa führten. Von ihrer letzten, der Wallfahrt nach Lourdes, erzählte sie bis zuletzt mit großer Begeisterung.
Oberbürgermeister Toni Vetrano aus Kehl, ein Freund der Familie, würdigte in seiner Ansprache die Verstorbene, die auch am Ortsgeschehen regen Anteil nahm. Zusammen mit ihrem Ehemann Eduard unterstützte sie durch ihren Besuch die Veranstaltungen der Zeller Vereine. So zählte sie auch zu den Mitgliedern des Hausfrauenbundes und war stetiger Gast bei den Seniorentreffen der Pfarrei Weingarten.
Kontakt über Whatsapp
Rosa Litterst galt als leutselige, weltoffene Frau, der das Gespräch mit Mitmenschen viel bedeutete. Auch der Technik zeigte sie sich aufgeschlossen und hielt per Whatsapp ab ihrem 85. Lebensjahr den Kontakt zu allen, die ihr nahestanden. Zu den Höhepunkten in ihrem Leben gehörten auch die runden Geburtstage sowie die goldene und diamantene Hochzeit und die vielen Reisen.
Toni Vetrano erwähnte, dass bei ihr die Familie an erster Stelle stand. So trauern neben dem Ehemann, den fünf Kindern auch fünf Enkel und vier Urenkel um ihre liebe Verstorbene. Nun schloss Rosa Litterst wohl umsorgt von ihren Lieben für immer die Augen. Wenn sich auch der Grabeshügel über sie schloss: Was bleibt, sind die Erinnerungen an eine lebensfrohe, stets hilfsbereite Frau.