"Schiller"-Sportfeld: Anwohner klagen über Lärm
Die Anwohner des Schillergymnasiums haben genug: Sie klagen über unzumutbaren Lärm, der zu später Stunde vom dortigen Sportfeld zu ihnen dringt. Die Erweiterung der Anlage macht für sie die Lage nicht besser. Und auch ein runder Tisch mit der Stadt sorgte nun eher für Ernüchterung.
Seit zehn Jahren lebt Miriam Noll in der Carl-Blos-Straße, und sie musste sich in dieser Zeit schon einiges anhören. »Wir haben hier, gegenüber dem Schiller-Sportplatz ein Problem: Lärm!«, klagt sie in einem Schreiben an die OT-Lokalredaktion. Und damit meint sie nicht die Schüler beim Sportunterricht oder in den Pausen. Vielmehr geht es um die Wochenenden und – bei entsprechendem Wetter wie jetzt im Sommer – die späten Abendstunden. Dann schepperten Fußbälle und Basketbälle gegen die Metallgitter und Musik dröhne aus den Ghettoblastern. Die Leidtragenden sind die direkten Anwohner.
»Das ist zermürbend«
Sie selbst leide bereits unter Kopfschmerzen, berichtet die 39-Jährige. Schlimmer sei es noch für ihre Nachbarin, die übermüdet im Schichtdienst arbeiten müsse. Die Polizei, die in den vergangenen Jahren häufig gerufen wurde, könne immer nur kurzfristig für Abhilfe schaffen, sagt Miriam Noll. Sie spricht von einer »zermürbenden Angelegenheit«. Dazu komme die Sorge, dass sich die Situation durch die jüngste Neugestaltung und Erweiterung des Sportgeländes in den Ferienmonaten nicht gerade verbessert. Schließlich sei das Gelände so attraktiv, dass die Besucher mit dem Auto dorthin kämen.
Nachdem sich Anwohner kürzlich an die Stadtverwaltung gewandt hatten, gab es nun am Dienstag einen runden Tisch zu dem Thema. Zu diesem waren neben sechs Vertretern der Anwohner auch Michael Hattenbach, Fachbereichsleiter Bürgerservice und Soziales, der städtische Hochbauchef Andreas Kollefrath, Klaus Keller, Abteilungsleiter Schule und Sport, Schiller-DirektorManfred Keller, Hagen Keller vom Offenburger Polizeirevier, Jugendbüroleiter Martin Maldener und Sozialarbeiter Ralph Klingberg anwesend.
Über das Resultat dieses Treffens gibt es allerdings durchaus unterschiedliche Meinungen. Während Hattenbach von »sehr fruchtbaren Gesprächen« berichtet und Ergebnissen und Lösungen, »die die Anwohner überzeugt haben«, sagt Miriam Noll stellvertretend für die Nachbarn: »Eigentlich waren alle enttäuscht.«
Laut Hattenbach sind vier Maßnahmen geplant: Zum einen soll die Beschilderung an dem Sportgelände verbessert werden – »klarere, größere Schilder an der richtigen Stelle«. Außerdem wolle man sich Gedanken machen über die Altersbeschränkung, schließlich hätten die Anwohner sehr viele Probleme mit Erwachsenen. Zudem solle die Bepflanzung hin zu den Anwohnern verbessert werden. Und nicht zuletzt sind vermehrte Kontrollen geplant, vonseiten der Polizei, aber auch durch die sogenannte aufsuchende Jugendarbeit der Sozialarbeiter.
Miriam Noll verspricht sich nur wenig durch diese Ansätze. Schilder nützten nichts, wenn niemand »die Sache kontrolliert«. Zwar tue die Polizei ihr Bestes, sie kontrolliere aber nur, »wenn wir anrufen«. Die Nachbarn überlegten sich derzeit, welche Möglichkeiten es noch gebe, um etwas zu erreichen, etwa auf juristischem Wege. Ansonsten bleibe ihnen nur die »Flucht«. Ein Nachbar habe bereits angekündigt wegzuziehen, sie selbst trage sich auch mit dem Gedanken.