Offenburg

Schlossherr mit spendablen Allüren

Volker Gegg
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
03. August 2007
Heute vor 144 Jahren wurde Ortenbergs erster Ehrenbürger und der Erbauer des Wahrzeichens der Ortenau, Schloss Ortenberg, Gabriel Leonhard von Berckholtz auf dem Bühlwegfriedhof zu Grabe getragen. Der 81-jährige Schlossherr hat auch an der Finanzierung der evangelischen Stadtkirche mitgewirkt.
Ortenberg. Auch nach 144 Jahren kennt ihn in Ortenberg noch jedes Kind. Die Rede ist  vom Schloss-Erbauer Gabriel Leonhard von Berckholtz. Nicht nur, dass die Grund- und Hauptschule den Familiennamen trägt, auch eine Straße in Ortenberg wurde nach dem ersten Ehrenbürger der Gemeinde benannt. Am 4. August 1863 wurde von Berckholtz im Alter von 81 Jahren in der Familiengruft auf dem Bühlwegfriedhof zu Grabe getragen. Nicht nur in Ortenberg selbst hat der Geschäftsmann aus Riga seine Spuren hinterlassen, auch in Offenburg. So machten enorme Geldspenden den Bau der evangelischen Stadtkirche erst möglich. Auch die Stiftung des »Altargeschirrs« für die Stadtkirche, dessen Einweihung von Berckholtz 1964 leider nicht mehr erleben konnte, weist seinen Namen ganz oben auf der Liste auf. Am bekanntesten wurde er aber als Schlosserbauer, der Mann also der die damalige Ruine Schloss Ortenberg zu dem gemacht hatte, die sie auch heute noch ist, zum Wahrzeichen der Ortenau. »Ich sehe den Baron als Retter des Schlosses. Hätte 1833 dieser Mann die Ruine nicht ersteigert, was wäre Ortenberg und die Ortenau heute ohne ihr markantes Wahrzeichen?«, bemerkt Fritz Stigler vom Freundeskreis Schloss Ortenberg. Stigler weiß, wovon er spricht. Jährlich zeigt er hunderten Besuchern bei seinen launigen und informativen Touren die Räumlichkeiten des Schlosses. Heirat und acht Kinder Von Berckholtz, Träger des Zähringer Löwenordens, wurde am 5. September 1781 als ältester Sohn einer reichen Kaufmannsfamilie in Riga geboren. Sehr früh trat er in den elterlichen Betrieb ein. 1807 heiratete der spätere Ortenberger Mäzen Barbara Schröder. Acht Kinder, darunter auch die bekannte Künstlerin Alexandra von Berckholtz, gingen aus dieser Ehe hervor. 1825 verließ die Familie Russland und wurde 1830 im Karlsruhe sesshaft. Ihren Reichtum soll die Familie durch den Handel mit ostindischen Waren aber auch mit russischen Exportartikeln wie Bernstein erhalten haben. Nach der Ersteigerung von Schloss Ortenberg begannen 1938 die Bauarbeiten unter dem damaligen badischen Stararchitekten Jakob Friedrich Eisenlohr. Bereits 1843 waren die Bauarbeiten größtenteils abgeschlossen und die Familie zog von Karlsruhe nach Ortenberg. Gestorben ist von Berckholtz am 1. August 1863 an einem »Lungenschlag«, wie der Totenschein beurkundet. Die feierliche Beisetzung startete im Schlosshof. Danach zog die gesamte Trauergemeinde mit Kutschen zum Bühlwegfriedhof. »Nach den noch vorhandenen Unterlagen muss dies eine beeindruckende Feier gewesen sein, denn es gab ein eigenes Heft mit den abgedruckten Trauerreden. So ein Aufwand wurde damals nur für wirklich ganz besondere Menschen gemacht«, erläutert Stigler. Geadelt wurde von Berckholtz übrigens schon 1793 durch Kaiser Franz II, der die Kaufmannsfamilie in den Barons-Stand erhob.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Neue Wanderausstellungen, wie derzeit im Glashaus die Ausstellung "Weggeschafft", sollen auch das Stammpublikum immer wieder in den Salmen locken. 
vor 3 Stunden
Kulturausschuss
Die Bilanz nach zwei Jahren Salmen fällt gemischt aus. Die Besucherzahlen kommen an die angepeilten 30.000 nicht ran. Dafür gab es viel Kritik. Salmen-Chefin Katerina Ankerhold ist sich sicher: "Der Ansatz geht auf." Es brauche mehr Zeit.
vor 4 Stunden
Das Beste der Woche
Ein Unglück kommt selten alleine. So ging es auch einer Leserin, die hier ihre Geschichte erzählt. Ob sie gut ausgeht?
Auch weil derzeit weniger Parkraum bei der Abtsberghalle zur Verfügung steht, wurde kürzlich bei einer größeren Veranstaltung rücksichtslos geparkt.
vor 5 Stunden
Ortschaftsrat Zell-Weierbach
In der Frageviertelstunde des Ortschaftsrats von Zell-Weierbach kamen die Themen rücksichtslose ­Parken und eine Verlängerung der Tempo-20-Regelung auf der Umleitungstrecke auf.
Fahrzeugführer Sven Wirt (rechts) erteilt den Feuerwehrmännern, die gleich ins Treppenhaus des Freizeitbads stürmen werden, Befehle.
vor 7 Stunden
Offenburg
Mit Blaulicht und Atemmasken rückten am Donnerstag Feuerwehrtrupps ins Offenburger Freizeitbad Stegermatt aus. Anlass war kein Notfall, sondern eine Übung. Zum Glück: denn eine dabei gewonnen Erkenntnis wird womöglich Leben retten.
Am 9. Juni wird auch in Schutterwald ein neuer Gemeinderat gewählt. Drei Räte kandidieren nicht mehr.
vor 7 Stunden
Kommunalwahl am 9. Juni
Wer stellt sich wieder zur Wahl, wer hört auf? Vier Listen wurden für die Gemeinderatswahl in Schutterwald am 9. Juni zugelassen. Wir geben eine ausführliche Übersicht zu den Kandidaten.
Will den Weg zu mehr Demokratie ebnen: Ralph Fröhlich. 
vor 8 Stunden
Einwohnerversammlung gefordert
"Baumretter" Ralph Fröhlich sieht bei der Stadt Demokratiedefizite und hat das Fehlen einer Einwohnerversammlung bei der Kommunalaufsicht moniert.
Der Präsident des Blasmusikverbands Kinzigtal Stefan Polap ehrte verdiente Ortenberger Musiker (von links): Emil Riehle, Heinrich Herp und Patrick Hornisch.
vor 9 Stunden
Hornisch seit 25 Jahren dabei
Eine Ehrung für 25 Jahre und zwei Auszeichnungen für 60 Jahre aktives Musizieren gab es im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Musikvereins Ortenberg.
Alter und neuer Vorstand des WSB Biberach: Simon Moser (von links), Richard Fritsch, Christine Mader, der bisherige Vorsitzende Günter Thiem und sein bisheriger Stellvertreter Wilhelm Schmider, Stefanie Bächle, Theresa Allgeier, Judith Volk, die neue Vorsitzende Evi Lehmann und ihr Stellvertreter Bürgermeister Jonas Breig.
vor 9 Stunden
Neue Gesichter im Vorstand
Der Gewerbeverein "Wirtschaftsstandort Biberach" (WSB) stellt sich neu auf. An der Spitze des Vorstands steht nun Evi Lehmann, die dem Gründungsvorsitzenden Günter Thiem nachfolgt.
Das alte und das neue Vorstandteam der Feuerhexen gratulierte den Geehrten.
vor 10 Stunden
"Die Altersmischung macht es aus"
Ins Vorstandsteam der Feuerhexen wurden bei den Wahlen fünf Posten neu besetzt. Zudem standen Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder in der Hauptversammlung an.
Bürgermeister Markus Vollmer (Zweiter von links), Pfarrer Erwin Schmidt (Vierter von links), Planer, Gemeinderäte und Mitglieder des Kita-Kuratoriums freuen sich auf die Kita.
vor 10 Stunden
Name verkündet
Geheimnis gelüftet: Die neue Kita am Dorfplatz für Kinder unter drei Jahren erhält den Namen „Klein Lisbeth – Katholisches Kleinkinderhaus Ortenberg“.
Der süddeutsche Gitarrist und Produzent Siggi Schwarz.
vor 12 Stunden
Heute in der Reithalle
Eigentlich wollte Siggi Schwarz am Donnerstagabend in die Offenburger Reithalle kommen und aus seinem Leben erzählen. Aus gesundheitlichen Gründen fällt die Veranstaltung kurzfristig aus.
Die Rock-Band "Svnset Flare" aus Offenburg spielt beim 18-jährigen Bestehen des Stud am Freitag.
vor 12 Stunden
Offenburg
Der Kulturförderverein Stud wird volljährig, das soll gefeiert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".