Schnelles Internet für Oberharmersbach bis Ende 2020
Rund 900 Haushalte in Oberharmersbach werden bis Ende des Jahres schnellere Internet-Anschlüsse nutzen können. Dazu finanziert und verlegt die Telekom überwiegend entlang der L 94 rund drei Kilometer Glasfaser. Ungelöst ist noch die Anbindung der Seitentäler.
„Jeder Interessierte muss selbst aktiv werden, um in den Genuss der schnelleren Verbindung zu kommen“, erklärte Daniel Schnebel, Produktpartner der Telekom. Zu den weiteren Modalitäten plant die Gemeinde mit der Telekom im Herbst eine Informationsveranstaltung.
„Wir werden das Projekt zielgerichtet vorantreiben und bis zum Jahresende in Betrieb nehmen“ freute sich Klaus Vogel über die bisherige Zusammenarbeit. Vogel machte aber klar, dass der weitere Ausbau eines schnellen Internet-Netzes in den Seitentälern nicht wirtschaftlich sei. Hier seien die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG und die Gemeinde gefragt, um mit Zuschüssen das Bauvorhaben umzusetzen. Zur Anbindung der Seitentäler meinte er: „Die Planung des Landkreises sieht eine Backbone-Leitung durch das gesamte Tal in Richtung Zuwald und hinüber nach Bad Peterstal-Griesbach vor.
Käme diese Leitung in Bauträgerschaft der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG zustande, wäre dies eine optimale Grundlage zum weiteren Ausbau.“ Die Erstellung dieses Backbone-Netzes verlaufe allerdings äußerst schleppend und ziehe sich jetzt seit mehr als zwei Jahren hin.
„Vom Landkreis deutlich mehr versprochen“
Von der Beteiligung der Gemeinde an der Breitband Ortenau habe sich die Gemeinde deutlich mehr versprochen, zumal man in anderen Landkreisen schon spürbar weiter sei. „Letztlich werden wir nicht darum herumkommen und selbst Geld in die Hand nehmen müssen, um in den nächsten Jahren Schritt für Schritt auch den Seitentälern den Standortvorteil einer schnelleren Anbindung zu gewähren“, sieht Weith als einzige mögliche Lösung.
Trotz der Zuschussmöglichkeiten sei dies kein leichtes Unterfangen bei der klammen Finanzsituation der Gemeinde. „Die von der Politik vielfach verkündete Breitbandoffensive ist an vielen Orten im ländlichen Raum bislang keineswegs angekommen“, monierte der Bürgermeister. Die Digitalisierung sei eine gesamtstaatliche Aufgabe und dürfe nicht von den finanziellen Möglichkeiten einer Kommune abhängen.