Schnurren und Schnaigen in ganz Bühl
Traditionell gehört der Rosenmontag in Bühl den Schnurr- und Schnaiggruppen. Die Platzkonzerte der Guggemusik zogen die Narren an. Alles in allem war es wieder ein Tag, der richtig Spaß machte.
Mit einer Premiere wartete die Narrenzunft am frühen Morgen des Rosenmontag im Ort auf: Muhrberggeist Claus Handrack betätigte sich ab 7. Uhr als Wecker, er zog mit einer fahrbaren »Rätsche« durch die Straßen, in Begleitung von Dachsen.
Gut vorbereitet
Pünktlich um 11.11 Uhr startete im Weizenfeld das erste Platzkonzert der Guggemusik Schnoogesurrer, weitere folgten im Laufe des Tages. Bei Weißwurst, Fleischkäse, Speckeiern und Dachsebolle ließ sich das närrische Volk verwöhnen. Premiere in dieser Kampagne hatten die »Jung-Schnoogesurrer«, ihr Dirigent Markus Wolter hatte das Quartett gut vorbereitet. Marek Klettner, Simon Jogerst, Manuel Busch und Paul Bühler ließen erkennen, dass sie die Instrumente beherrschen.
Mit dabei natürlich die zwei »Brunnewieber« (Claudia Harter, Christa Roth). »Von vielen unbemerkt, haben wir im vergangenen Jahr das 25-jährige gefeiert«, so Christa Roth. Die »tratschenden Wäschwieber« sind eigentlich ein Kind der Bühler 750-Jahr-Feier 1992, dort waren sie noch als »Wäschwieber« unterwegs, um ein Jahr später hatten sie ihren ersten Auftritt als »Brunnewieber. »Wir beide sind noch nicht amtsmüde, wir haben vor, so lange aufzutreten, bis sie uns einmal nicht mehr vom Sockel holen«. Claudia Harter sprach den Narren aus der Seele, die beiden Damen haben immer wieder den neusten Dorftratsch auf Lager.
Die Muhrbergdachse hatten an diesem Narrenfeiertag wieder verschiedene Gruppen gebildet, die durch die Häuser zogen. Bade-, Christbaum-, Zahnfee-, Reh- und Bauernhofdachse waren auf den Straßen anzutreffen. Bei den vielen kostümierten Gruppen im Ort durfte natürlich »Cordula Grün« nicht fehlen. Mit dem Bollerwagen zogen sie von Haus zu Haus, im Schlepptau ihr »Ersatz-Eberhard«. »Wir hatten die letzten Tage viel Spaß, waren beim Altweiberball in Appenweier, beim Kappeabend in Offenburg und am Sonntag auf Montenegro«, so Frontfrau Alexandra Demuth.
Ihren Glanzpunkt setzte die bis zehn Frauen starke Gruppe beim Heimspiel in Bühl, der Dachsenacht am Freitag. Für die nötige Energie sorgte das mitgeführte Fruchtkonzentrat aus der Flasche.
Besonders gefreut auf die Schnurrgruppen hatte sich der Pfedri des diesjährigen Dachses, »Porsche-Bulldog-Karli-Dächsli«, der 93-jährige Karl Ockenfuß. Seine Stube wurde wieder einmal zum Wohnzimmer der Narren, nachdem er nach einem kurzzeitigen Krankenhausaufenthalt am Morgen des Rosenmontag die Ärzte davon überzeugen konnte, dass der Heilungsprozess zu Hause mit den Narren um den Kachelofen sicherlich positiv beeinflusst werden wird.
Kräftig gefeiert
Bei ihm und bei weiteren Anlaufstellen machten es sich die Schnurranten gemütlich, besonders nachdem am Spätnachmittag der angekündigte Regen einsetzte. Wer in den Wohnstuben keinen Platz fand, zog weiter in die »Alte Schmiede« zum Schlussrambo des Tages, dort wurde kräftig weiter gefeiert.