Schreibmaschine macht Musik
Der Musikverein Elgersweier veranstaltete am Samstag in der Festhalle sein 48. Weihnachtskonzert. Vom Marsch über Musicalmelodien bis zum Tango war alles dabei.
Kräftiger Applaus und immer wieder die Forderung nach Zugaben: Spätestens am Ende des Konzertes wurde deutlich, dass der Musikverein mit seinem Auftritt den Nerv des Publikums getroffen hat. Dabei gab es, wie es bei einem Weihnachtskonzert zu erwarten gewesen wäre, gar keine Weihnachtslieder zu hören. »Das Programm ist nicht vollkommen besinnlich«, hatte Moderator Julian Kalt zur Begrüßung schon vorgewarnt.
Marsch bis Rock
Enttäuscht wurde das Publikum trotzdem nicht. Die Musiker boten unter der Leitung von Dominique Kögel ein Programm, das nichts zu wünschen übrig ließ. Das Orchester entführte in die unterschiedlichsten Klang- und Themenwelten, vom Marsch zu Rock, von der ungarischen Puszta bis in die unendlichen Weiten des Weltalls.
Mit dem Stück »Battlestar Galactica« wurde der Abend fulminant eröffnet. Das Werk, das sich auf die gleichnamige Science-Fiction-Serie bezog, war mit seinen schmetternden Fanfaren dafür bestens geeignet. Mit der orchestralen Hymne an die Schreibmaschine, »The Typewriter«, wurde dann gleich gut nachgelegt. Urs Kessner blieb mit der mechanischen Schreibmaschine so gut im Takt, dass Moderator Julian Kalt die Hoffnung äußerte, dass dieser in Zukunft sämtliche Schreibarbeiten für den Verein übernehmen könne.
Markante Rhythmen spielten auch im nächsten Stück eine große Rolle. Mit »Poruna Cabeza« stand ein Tango auf dem Programm. Selbst wem der Name des Werkes nichts sagte, die eingängige Melodie erlangte durch etliche Filme, wie »Titanic« große Bekanntheit. Die »Kleine ungarische Rhapsodie« versetzte die Zuhörer mit einer Mischung aus melancholischen und feurigen Melodien in die ungarische Puszta. Ein starker Kontrast hierzu war das nächste Stück aus dem Musical »Mary Poppins«, das sehr beschwingt daher kam.
Nach der Pause ging es mit einer Premiere weiter. Erstmals trat eine kleine Bigband-Besetzung auf. Frank Sinatras Hit »I’ve got you under my skin« wurde gesanglich von Stefan Berg begleitet. Mit dem anspruchsvollen Konzertmarsch »Textilaku« stellte das Orchester sein Können unter Beweis. In »Latino Mallets« standen bei diesem südamerikanischen Stück ausnahmsweise nicht die Bläser im Vordergrund. Hier brillierte Felix Kolbe am Xylophon. Mit Melodien aus den Musical-Klassikern »The Lion King« und »Tanz der Vampire« sowie einer musikalischen Hommage an »Robin Hood« neigte sich das Programm dem Ende zu.
Das Publikum ließ die Musiker aber so schnell nicht von der Bühne. Mit dem Rockklassiker »Born to be wild«, den wieder Stefan Berg sang, und »Winter Wonderland« bedankte sich der Musikverein bei seinen Zuhörern.