Hansjakob-Schule Offenburg

Schüler lernen beim Reitverein den Umgang mit Pferden

Martin Röderer
Lesezeit 3 Minuten
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24. Mai 2019

Die Schüler hatten viel Spaß beim therapeutischen Reiten: Das Team mit Pünktchen und Anton auf dem Weg von der Koppel zum Mittagessen, Dritte von links Lehrerin Elena Neie, hinten rechts der Vereinsvorsitzende Peter Borutta. ©Martin Röderer

Schüler der Hansjakob-Schule Offenburg machen ein Praktikum beim Reiterverein Offenburg. Sie lernen selbstständig zu arbeiten, füttern die Pferde. Auch das Stallausmisten gehört dazu. Das Offenburger Tageblatt hat sie an einem Vormittag begleitet.

Dass das Glück der Erde nicht nur auf dem Rücken der Pferde liegt, erfahren Schüler der Offenburger Hansjakobschule derzeit beim Reiterverein Offenburg. Dort nehmen sie an einem Praktikum »Umgang mit Pferden und Arbeiten in der Natur« teil.

Selbständigkeit fördern

In zwei Gruppen, jeweils zwischen vier bis sechs Schüler, werden sie von der Fachlehrerin für Sonderpädagogik Elena Neie sowie vom Vereinsvorsitzenden Peter Borutta­ betreut. »Wir begleiten die Jugendlichen mit geistigen Behinderungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, mit dem Ziel der größtmöglichen Selbstständigkeit in verschiedenen Lebensbereichen. Hierbei achten wir auf die Interessen, Besonderheiten und Qualifikationen jedes einzelnen Schülers«, sagt Neie. 

Die Schule ist auf die Unterstützung außerschulischer Partner angewiesen, damit die Schüler auch ihre eigenen Erfahrungen machen können. Einen solchen Partner fand man im Offenburger Reiterverein.
Immer mittwochs geht es mit den Schülern auf die Reitanlage, dort hat das Offenburger Tageblatt die Gruppe an einem Vormittag begleitet. 

Die 17-jährige Sabine und die 19-jährige Denise, zwei Freundinnen, bereiten zusammen mit Borutta das Mittagessen für die beiden Ponys Pünktchen und Anton vor. Die »Wiesencops«, Würfel in Trockenfutterform, werden in Wasser aufgeweicht, das macht den beiden Schülerinnen offensichtlich Spaß. Borutta bekommt auch eine Ladung ab, er nimmt es gelassen und mit Humor. »Zur Begrüßung heute Morgen gab es für mich gleich eine Wiesenblume, sie steckt hier im Knopfloch«, erzählt er. 

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Gemeinsam arbeiten

»Zum aufgeweichten Trockenfutter kommen später noch Karotten, dann ist die Mittagsmahlzeit fertig«, erläutern die beiden Schülerinnen. 
Der 17-jährige Selcuk ist gerade dabei, das Heu in die Säcke zu stopfen. Es muss zunächst abgewogen, dann portioniert und auf das jeweilige Pferd zugeschnitten individuell bereitgestellt werden. »Den Stall miste ich nicht unbedingt gerne aus, wenn ich ehrlich bin, aber auch das muss sein«, sagt Selcuk. Ihm zur Seite steht die gleichaltrige Ceyda, gemeinsam meistern sie die Arbeit. 

Mit dabei im Team ist Stallmeister Josef Fröhlich, der seine jungen Helfer zu schätzen weiß. Ceyda ist beim Praktikum von Beginn an mit dabei. »Sie ist äußerst zuverlässig und inzwischen mit allen Arbeiten betraut«, sagt ihre Lehrerin. Der absolute Höhepunkt vor der Mittagspause steht noch bevor: Pünktchen und Anton, die beiden Ponys, dürfen von der Koppel geholt und in ihre Außengatter geführt werden. 

Alle Schüler sind hier mit Eifer dabei, es gibt Hautkontakt pur, wenn die beiden Lieblinge in ihr »Zimmer« geführt werden. Über dem Zuhause der Ponys steht: »Hier wohnen Pünktchen und Anton«. Bevor die Tierpfleger den ungeduldigen Pferden das von ihnen zubereitete Mittagessen anbieten, passiert auch noch ein kleines Missgeschick: »Einer der beiden hat gerade noch sein Geschäft gemacht, das muss weg, beim Mittagessen soll es sauber zugehen«. 

Gesagt, getan: Selcuk greift zur Schaufel und sorgt für Ordnung. Nachdem die beiden Ponys gefüttert sind, geht es zur Mittagspause mit einem gemeinsamen Essen. Dann warten noch einmal zwei Stunden Arbeit auf die jungen Pferdeliebhaber.

Stichwort

Therapeutisches Reiten

Das Therapeutische Reiten, »Trio« genannt, konnte im letzten Jahr ausgebaut werden. Eine weitere Therapeutin hat das Angebot vergrößert, ein weiteres Pferd wurde gekauft und ausgebildet. So kann der Verein bereits an vier Vormittagen in der Woche, samstags sogar parallel, Hippo-Therapie und heilpädagogische Therapie anbieten und hiermit Menschen mit Handicaps helfen. 
Die Therapeutinnen werden von ehrenamtlichen Helfern des Vereins unterstützt. »Unsere immer größer werdende Vernetzung war es auch, die für den Kontakt mit der Hansjakob-Schule Offenburg sorgte«, sagt Silvia Peter-Borutta, die Projektleiterin »Trio« aus der Vorstandschaft des Reitervereins. Eine sinnvolle Zusammenarbeit, da auf der Reitanlage vielfältige Aufgaben anfallen.

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