Schulhof in Bohlsbach wird Kinderspielplatz
Der Schulhof der Lorenz-Oken-Schule in Bohlsbach wird künftig als Kinderspielplatz deklariert. Damit hofft man, besser gegen Randalierer vorgehen zu können, die sich abends auf dem Gelände aufhalten.
Um Randalierer in den Griff zu bekommen, wird der Schulhof der Lorenz-Oken-Schule in Bohlsbach künftig als Kinderspielplatz definiert werden. Damit sind bestimmte Regeln verbunden. Werden diese nicht eingehalten, so hat die Polizei eine bessere Handhabe.
Der Grund für diesen Schritt: Der Lorenz-Oken-Schule machen Jugendliche zu schaffen, die sich abends auf dem Schulhof aufhalten. Sie trinken dort Alkohol, verschmutzen den Platz mit Glasscherben, Zigarettenkippen und Müll. Reifenspuren zeugen davon, dass auch motorisierte Fahrzeuge auf dem Hof sind. Dazu sitzen die Jugendlichen oft auf dem Schuldach und hinterlassen dort Flaschen.
Außerdem wurde mehrmals in die Schule eingebrochen. Wie einem Schreiben von Schulleiterin Frédérique Kerker zu entnehmen war, haben Gespräche mit den jungen Leuten keinen Erfolg gebracht.
Aus diesem Grund beantragte die Schule nun eine Nutzungsänderung des Hofs. Zur Auswahl standen ein Kinderspielplatz und eine Spielfläche. Auf einem Kinderspielplatz dürfen sich nur Kinder bis 14 Jahren zwischen 8 Uhr und dem Einbruch der Dunkelheit, beziehungsweise 20 Uhr, aufhalten.
Bei einer Spielanlage gibt es keine Altersbeschränkung. Diese darf zwischen 8 Uhr und dem Einbruch der Dunkelheit, beziehungsweise 22 Uhr, genutzt werden.
Die Schule bevorzugte den Kinderspielplatz. Im Ortschaftsrat gab es aber auch Stimmen für die Spielanlage. So meinte etwa Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz: »Das ist eine schwierige Sache. Auf der einen Seite will ich der Schule gerecht werden, aber auch nicht die Jugendlichen bestrafen, die den Platz sinnvoll nutzen.« Sie sprach damit die Jugendlichen an, die hier Parcour betreiben, eine Art Hindernislauf.
Stefan Becht meinte jedoch, dass wegen der Parcour-Läufer nicht gleich die Polizei gerufen würde. Er war für die Kinderspielplatz-Variante, da sich in der Grundschule nur Grundschüler aufhalten sollten.
Jugendarbeit hakt
Heike Eberle sprach außerdem an, dass es seit fast einem Jahr keine Jugendarbeit mehr im Ort gebe und dies sicher ein Grund für die Situation sei. Die Ortsvorsteherin stimmte ihr zu, dass es bei der Jugendarbeit hakt: »In drei Jahren gab es drei Sozialarbeiter, und seit einem Jahr ist die Stelle gar nicht mehr besetzt.« Wie sie wusste, soll wieder ein Sozialarbeiter eingestellt werden, der dann an das Stadtteil- und Familienzentrum Mühlbach angebunden sein soll. Falls dann wieder jemand geht, würde das Team die Aufgaben übernehmen.
Die Abstimmung über die geänderte Nutzung fiel am Ende knapp aus. Vier der Bohlsbacher Räte stimmten für die Spielanlage, fünf für den Kinderspielplatz.