Schulkinder erlebten „tote Winkel“
Erstmals war das Projekt „Raus aus dem toten Winkel“ Teil der Verkehrserziehung für Viertklässler an der Grundschule Rammersweier. 22 Schülerinnen und Schüler befassten sich mit der Thematik. Doch was ist mit dem „toten Winkel“? Im Großraum Offenburg erinnern mehrere weiß bemalte Fahrräder an tragische Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang, deren Hintergrund oft ein „toter Winkel“ war.
Vereinfacht ausgedrückt ist das ein Raum, der trotz technischer Hilfsmittel wie Spiegel oder Videokameras von Personen, die diesen Raum beobachten wollen, nicht eingesehen werden kann. Vor allem für rechts abbiegende LKW ist das Thema relevant, wenn sie passierende Radfahrer oder Fußgänger nicht sehen können und es zu Kontakten kommt. „Ziel des Projekts war es, Kinder, die aktive Teilnehmer am Straßenverkehr sind, für die Gefahr des toten Winkels zu sensibilisieren“, erläutert Klassenlehrerin Rebecca Melle. Im Unterricht wurde zunächst gemeinsam erarbeitet, welche Gefahren vom „toten Winkel“ ausgehen.
Neben diesem theoretischen Projektteil spielte auch die praktische Demonstration eine wichtige Rolle. Dafür kam in Kooperation mit der Firma Schwarzwald-Eisen ein LKW zum Einsatz, Fahrer Tarik Apaydin diente als Ansprechpartner. Er erläuterte den Ablauf der folgenden Aktion und beantwortete Fragen.
Die Viertklässler konnten einen Perspektivwechsel vollziehen. Wo sie ansonsten als Fußgänger und Fahrradfahrer am Verkehr teilnehmen, durften sie nun einmal auf dem Fahrersitz Platz nehmen.
Tarek Apaydin demonstrierte, welch große Fläche ein LKW-Fahrer trotz zur Verfügung stehender Spiegel unmöglich einsehen kann. Jedes Kind konnte sich davon überzeugen, dass die Klassenkameraden, alle in den Bereichen um den LKW herum stehend, nicht zu sehen waren. Im Anschluss folgte der nächste Schritt – alle Schüler stellten sich in die gekennzeichneten Bereiche des „toten Winkels“ und wurden auf diese Weise unsichtbar.
Kinder total überrascht
„Für die Viertklässler war das, gerade anhand der Verstärkung vom Fahrersitz aus, eine eindrückliche Erfahrung. Sie waren total überrascht, dass man wirklich niemanden gesehen hat. Auch die Aussagen und Erfahrungen von Tarik Apaydin haben ihre Wahrnehmung untermauert“, erzählte Rebecca Melle. Die Viertklässler konnten auf diese Weise wichtige neue Erfahrungen mitnehmen.