Schulmuseum in Zell-Weierbach wird 20 Jahre alt
Vor 20 Jahren wurde das Schulmuseum Zell-Weierbach aus der Taufe gehoben. 321 624 Besucher wurden bisher dort und in der Filiale gezählt. Das Jubiläum wird mit mehreren Veranstaltungen gewürdigt. Seit 1998 leiten Bernd und Ulrike Schneider das Erlebnismuseum.
»Früher kannten die Leute Zell-Weierbach nur vom ›Riedle‹, heute unbestreitbar durch unser Schulmuseum«, sagte Alt-Ortsvorsteher und Mitglied des Fördervereins für das Zeller Schulmuseum, Klaus Basler. Das Museum für ehemals »Großherzoglich Badische Schulen« im alten Schulhaus ist für den Rebort seit 20 Jahren Glückstreffer.
»Ein guter Grund, dies zu feiern«, erklärte Museumsdirektor Bernd Schneider beim offiziellen Empfang zum Jubiläumsjahr am Donnerstagabend. »20 Jahre – da ist es normalerweise nicht üblich, groß zu feiern, aber im Hinblick auf die Alterstruktur unserer Schulmeister und Fördermitglieder sollte man die Feste feiern, wie sie fallen«, witzelte Schneider.
Seit 1998 leitet er mit seiner Ehefrau Ulrike mit Engagement und Herzblut das Schulmuseum. »Im Gründungsjahr 1996 zählten wir 100 Besucher, inzwischen sind es mit der Außenstelle in Badenweiler 321 621 Gäste, die eine historische Schulstunde genossen haben«, so Schneider.
Dabei wird das Museum nur ehrenamtlich geführt: Neben Schneider leiten noch drei Schulmeister die historischen Schulstunden. »Für ältere Besucher ist dies eine Zeitreise in ihre Schulzeit, den jungen zeigt es, wie es bei ihren Eltern oder Großeltern zuging«, erläuterte Schneider.
Zum Start des Jubiläumsjahr waren neben den Fördermitgliedern des Schulmuseums die Biblothekare, Schulmeister sowie die Mitarbeiter des Bauhofs und der Gemeindeverwaltung eingeladen. »Für uns ist es selbstverständlich, dass wir zu einem solchen Anlass in der Zeller-Tracht erscheinen«, erklärte Alfons End.
Bevor mit dem »Badner-Lied« das Jubiläumsjahr offiziell eröffnet wurde, blickte der Museumsleiter zurück auf die Erfolgsgeschichte des Museums: Eigentlich sollte in Zell-Weierbach ein kleines Schulbuchmuseum ins Leben gerufen werden. »Der Bücherbestand des hiesigen Schulrates Jupp Wunderle war zu groß für sein Haus, er wollte seine Sammlung öffentlich machen«, erinnert sich Schneider an den ehemaligen Kollegen.
Ständig erweitert
Nach einem Besuch im Schulmuseum Friedrichshafen wurden die ursprünglichen Museums-Ansätze verworfen. »Das ging bei uns hier in Zell als Friedrichshafener Beschlüsse ein«, erinnert sich Basler. Die Leiterin des Schulmuseums hatte das Vorhaben kommentiert: »Da kommt alle halbe Jahre mal eine Lehrerin vorbei und sucht ein Buch.« Wunderle und Basler änderten ihr Vorhaben, und am 19. Mai 1996 wurde die ersten Räume des Schulmuseums Zell-Weierbach in Betrieb genommen.
Mit den Jahren wurde das Museum erweitert: Eine Lehrerwohnung und über 20 Themenbereiche vom Adelshaus Baden bis hin zu den Exponaten der ehemaligen Offenburger Zibold`schen Mühle kamen hinzu.
Auch in den Medien machte das Zeller Schulmuseum Karriere, sei es als Kulisse eines Kinofilms, Beiträgen im SWR-Fernsehen oder in Reportagen in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften.
2008 wurde ein Förderkreis gegründet, in dem sich prominente Persönlichkeiten wie Max Markgraf von Baden, Valerie Markgräfin von Baden oder der frühere Bundespräsident Walter Scheel engagieren.
Solch ein Erfolgsrezept verdient laut Schneider auch eine Außenstelle. 2014 eröffnete im alten Gärtnerhaus im Kurpark Badenweiler eine Filiale.
Zum Jubiläumsjahr gibt es eine kleine Sonderausstellung, welche am Donnerstagabend eröffnet wurde. »Zum Geburtstag wurden wir vom Markgrafen nach Salem eingeladen«, freut sich Schneider. Einen Jubiläumswein wird es geben. Im Herbst soll ein prominenter Zeitgenosse in den Förderkreis aufgenommen werden.