Schulmuseum Zell-Weierbach hat wieder geöffnet
Das Schulmuseum in Zell-Weierbach ist nach einem Vierteljahr Zwangspause wegen des Coronavirus wieder geöffnet. Am Sonntag kamen die ersten Besucher – und das sogar aus weiter Entfernung.
Erstmals seit drei Monaten öffnete das Schulmuseum Zell-Weierbach am Sonntag wieder seine Tore. Vieles war durchaus wie gewohnt, vieles aber auch nicht, wie Museumsleiter Alfons End feststellte. Es bedurfte im Vorfeld Gesprächen und Abwägung, um nach einem Vierteljahr Corona-bedingter Abstinenz wieder mit monatlichen Museums-Sonntagen zu beginnen. „Wir haben uns intern Gedanken gemacht, insbesondere zum Hygienekonzept, Abstandsregelungen und ähnlichem“, schilderte End. Eckpunkte wurden in den vergangenen 14 Tagen konkretisiert. Das bedeutete für Besucher am Sonntag: Größere Gruppen waren nicht möglich, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes war unerlässlich. Zusätzlich wurde beim Betreten um sorgfältiges Desinfizieren der Hände gebeten.
Zeichen setzen
Ungewohnt war die Wegeführung in den einzelnen Etagen. Anhand aufgebrachter Richtungspfeile und mithilfe durch Absperrband klar gekennzeichneter Bereiche, konnten sich die Besucher durchs Museum bewegen. „Wir haben alle Vorgaben nach bestem Wissen erfüllt. Aus unserer Sicht war es wichtig, das Museum wieder zu öffnen, um nach außen hin ein kleines Zeichen zu setzen. Corona und seine Auswirkungen auf den Alltag sind natürlich nicht von heute auf morgen vorbei. Aber ein kleines Stück Alltagsleben kann man so zurückbringen“, äußerte der Museumsleiter zum Zeitpunkt des aufgenommenen Museumsbetriebs.
Dass das Schulmuseum nicht nur in der Umgebung, sondern auch über die Kreisgrenzen hinaus einen guten Ruf genießt, ist keine Neuigkeit. Das bewies auch das Interesse von Besuchern aus Malsch (Landkreis Karlsruhe), die über die jüngsten Berichte im SWR-Fernsehen auf das Museum aufmerksam wurden. „Es war eine schöne Überraschung, gleich am ersten Wiederöffnungs-Sonntag Gäste von weiter her begrüßen zu können“, sagte End.
Und so ließ er es sich nicht nehmen, den Besuchern zwischendurch auch einzelne Aspekte aus der (Zeller) Vergangenheit näher zu bringen. Gerade die jüngeren Besucher konnten anhand kleiner Anekdoten lernen, worin eine recht frühe Waschmaschine älterer Prägung bestand, wie die erste (Sitz-)Badewanne aussah, welchem Zweck eingemachtes Obst diente und wie viele moderne Elektrogeräte ein alter Herd buchstäblich ersetzen konnte.
“Virtueller Rundgang“
Am Rande des Geschehens wusste End zu erzählen, dass der seit kurzem mögliche „virtuelle Rundgang“ im Schulmuseum (wir berichteten) tatsächlich schon internationalen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Ehemalige Zell-Weierbacher, die zum Beispiel in den vereinigten Staaten leben, seien auf die Möglichkeit aufmerksam geworden. „Man ist begeistert, erinnert sich aus früheren Zeiten gerne ans Schulmuseum und an die alte Heimat. Für uns ist der virtuelle Rundgang wie erhofft eine zusätzliche kleine Attraktion“, so End.
Diskutiert wird beim Heimat- und Geschichtsverein derzeit das weitere Vorgehen. Die monatlichen Öffnungssonntage sollten nach der erfolgreichen Premiere künftig wieder möglich sein. Gruppenbesuche, insbesondere historische Schulstunden, stellen derzeit allerdings noch eine andere Größe dar. „Der genaue Zeitpunkt, wann wir damit wieder beginnen, ist offen. Vor dem Herbst scheint das aber schwer vorstellbar“, glaubt End.