Schutterwälder Schreiner fertigt Maddehiesli in Miniatur nach
Das sogenannte »Maddehiesli« im Naturschutzgebiet »Unterwassermatten« wurde im Maßstab 1:16 vom Schreiner Albrecht Haß aus Höfen naturgetreu in vielen Stunden nachgebaut. Entstanden ist ein wahres Schmuckstück.
Ein Faible für historische Gebäude hat der Schreiner Albrecht Haß: Er fertigt sie gerne im Kleinformat nach. So baute der 79-Jährige bereits zur 750-Jahr-Feier der Gemeinde Schutterwald im vergangenen Jahr die Höfener Kapelle in absoluter Genauigkeit nach. Das Kapellchen konnte während den Festtagen und danach im Vorraum des Rathauses von vielen Besuchern bestaunt werden. Seinen Plan, auch die Mörburg nachzubauen, musste er fallen lassen, weil es von der einstigen Wasserburg keinen authentischen Plan gab.
Treff für Anrainer
Ein Stück weiter, im »Unterwässerle«, steht das sogenannte »Maddehiesli«, das mittlerweile als Kommunikationstreff für Schutterwälder, Höfener, »Hofwierer« und »Schopfener« wahren Kultcharakter genießt. Hier wird im wahrsten Sinne Dorfgeschichte der Anrainergemeinden erkundet und besprochen.
Die tierischen Gäste der Unterwassermatten wie Störche, Milane, Turmfalken, Füchse, Rehe und jetzt wieder der große Brachvogel sowie Kiebitze stören sich an den Besuchern nicht.
Das Maddehiesli ließ 1873 der damalige Patronatsherr von Niederschopfheim, Georg Arbogast Freiherr von und zu Franckenstein, erbauen. Es diente als Schutzhütte bei Unwetter und Regen für die bediensteten Mägde und Knechte, sowie als Abstellplatz für Sensen, Rechen und weitere Gerätschaften.
89-Jähriger pflegt es
Das Häuschen wird seit Jahren von Anton Franz (89) aus Niederschopfheim gepflegt. Reinhard Haß, Albrechts Bruder aus Höfen, brachte frische Farbe an das Häuschen (wir berichteten darüber).
Für Albrecht Haß war nun die Zeit gekommen, das Kulthäuschen originalgetreu im Maßstab 1:16 nachzubauen. Aus zwölf Millimeter starkem Sperrholz sägte, leimte und hämmerte er in mühevoller Kleinarbeit das Werk zusammen. Am Ende wurde farbgenau, wie am Originalhäuschen, die Farbe aufgetragen.
»Es macht mir einfach große Freude, aus dem Naturstoff Holz solche historischen Bauten im Kleinformat anzufertigen« – so das Fazit des pensionierten Schreiners.