Seelsorgeeinheit Sankt Ursula lädt zur Männerwallfahrt ein
Die traditionelle Männerwallfahrt der Seelsorgeeinheit Sankt Ursula findet in diesem Jahr bereits zum 41. Mal statt. Am Samstag, 21. September, geht es zu Ehren des heiligen Nikolaus von Flüe nach Sachseln.
Die Männerwallfahrt der Seelsorgeeinheit Offenburg Sankt Ursula führt am 21. September zum Schweizer Nationalheiligen, Mystiker und Friedensstifter Nikolaus von Flüe nach Sachseln /Flüeli-Ranft.
»Der Bruder Klaus ist ein Heiliger, der nicht so leicht einzuordnen ist«, erklärt Pfarrgemeinderatsvorsitzender Erhard Krumbein. Kein beschaulicher Heiliger, sondern einer, der herausfordert und als Friedensstifter auch in heutiger Zeit aktuell sei.
Sein 600. Geburtstag und gleichzeitig der 70. Jahrestag seiner Heiligsprechung wurden im Jahr 2017 gefeiert. Nikolaus von der Flüe wurde 1417 in Flüeli im Kanton Obwalden geboren, wo noch heute sein Geburtshaus steht.
Bereits mit 14 Jahren soll er mit seinem Vater an Versammlungen der stimmberechtigten Bürger teilgenommen und schon in jungen Jahren ein rechtschaffenes, frommes und für damalige Verhältnisse wohlhabendes Leben als Bauer geführt haben.
Nikolaus von der Flüe genoss große öffentliche Anerkennung, bekam wegen seiner Meinung frühzeitig Richterämter übertragen und wurde Ratsherr des Kantons. Er heiratete mit 29 Jahren und wurde Vater von zehn Kindern.
Schon als Jugendlicher soll er Visionen gehabt haben. Im Alter von 50 Jahren machte er sich auf ins Elsass – damals ein Zentrum für Mystik – und danach entschloss er sich mit dem Einverständnis seiner Frau Dorothee Wyss in die Einsamkeit zu gehen und bezog eine kleine Klause in der Ranftschlucht in der Nähe seines Wohnhauses. Er erwies sich als großer Beter und Ratgeber für die Menschen.
Mystik und Glauben
Bruder Klaus gilt als Nationalheiliger der Schweiz. Die Schweizer Urkantone und die Stadtkantone waren damals zerstritten. Durch seinen Rat konnte das Auseinanderbrechen der Eidgenossenschaft abgewendet werden. Die Verbindung zwischen Mystik, Glauben und entsprechendem Handeln sei auch im Hinblick auf heutige politische Vorgehensweisen bemerkenswert, meint Krumbein. Nikolaus von der Flüe habe auch eine kritische Einstellung zu seiner Kirche gehabt und durchaus klare Worte gefunden, dennoch habe er sich stets für sie stark gemacht.
Sehnsucht Raum geben
»Bei einer Wallfahrt geht es darum, der Sehnsucht Raum zu geben«, erklärt Pastoralreferent Marcel Oertwig als geistlicher Wallfahrts-Begleiter. Abraham, der Stammvater der Glaubenden, sei als Nomade der Prototyp des Unterwegsseins zu Gott. So seien auch Wallfahrer der heutigen Zeit als Suchende unterwegs. Die Fahrt im Bus biete den Teilnehmern die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. »Wir sind unter Männern, da unterhält man sich, wie es gerade so läuft, auch über Fragen des Glaubens«, so Oertwig. Das Gebet und der Wallfahrtsgottesdienst mit dem zuständigen Klausenkaplan seien ihm wichtige Anliegen.
Natürlich gehöre zu einer Wallfahrt auch ein gutes Essen im Restaurant. Viele brächten auch Rucksackverpflegung mit, zu der Teilnehmer aus den Rebgemeinden entsprechende Getränke beisteuerten. Die Wanderung auf dem Bruder-Klausen-Weg hinunter nach Sachseln mit dem künstlerisch gestalteten Visionenweg, die grünen Matten und der Blick auf die wunderschöne Alpenwelt von Eiger, Mönch und Jungfrau trügen ebenfalls dazu bei, die Wallfahrt zu einem beeindruckenden Erlebnis zu machen, lädt Krumbein Interessierte ein.
Der Ablauf
Die Wallfahrt findet am Samstag, 21. September, statt. Vorgesehener Tagesablauf: Abfahrt in Zell-Weierbach, Abtsberghalle, 6.15 Uhr, Rammersweier, Dafferner Kirche 6.20 Uhr, Gasthaus »Blume« 6.25 Uhr, Albersbösch, Heilig-Geist-Kirche 6.40 Uhr. 11 Uhr Eucharistiefeier in Flüeli, anschließend Aufenthalt mit Besuch der oberen Ranftkapelle, Wohnhaus des Heiligen oder Fußweg nach Sachseln, bei Interesse Besuch des Museums Bruder Klaus, 15.15 Uhr Abfahrt in Flüeli, 15.45 Uhr Andacht in der Grabkapelle in Sachseln mit Reliquiensegen. Die Rückkehr ist gegen 20 Uhr geplant.
Anmeldung erforderlich bis spätestens Dienstag, 17. September: Innenstadtpfarrbüro • 07 81/96 90 91 00, Pfarrbüro Heilig Geist, • 07 81/96 90 91 41. Weitere Infos und Auskünfte erteilt Erhard Krumbein unter • 07 81/6 59 37, erhard.krumbein@kath-offenburg.de.