Selbstentdeckung ist gefordert
Die aktiven Musiker des Musikvereins Windschläg sind zu einem Seminar zusammengekommen. Der Leiter der Deutschen Dirigentenakademie, Peter Vierneisel, gab seine Erfahrung in einem Seminar an sie weiter.
Der Musikverein Windschläg ist vor allem für seine umfassende Jugendarbeit bekannt, aber auch die aktiven Musiker arbeiten an ihrem Können und hatten sich kürzlich zu einem Seminar zusammengefunden. Unter der Überschrift »Musikverein Plus« gab Peter Vierneisel, Leiter der Deutschen Dirigentenakademie, seine Erfahrungen an die Musikerinnen und Musiker weiter.
»Gerade in Zeiten globaler Umbrüche ist es wichtig zu wissen, was uns miteinander verbindet«, zitierte Vierneisel Roman Herzog zu Beginn des Seminars. In kurzen Workshops konnten die Teilnehmer zu verschiedenen Fragen und Problemen Stellung nehmen.
Wie auch aus anderen Vereinen bekannt, hat man heutzutage größere Schwierigkeiten, die Gemeinschaft zusammenzuhalten. Der sich »wandelnde Kontext« der veränderten Berufswelt, die Ablenkung durch viele Medien und das Bestreben, sich nicht allzu viele Termine diktieren zu lassen, führe dazu, dass Vereine Nachwuchssorgen haben.
Peter Vierneisel setzte eine moderne Ausrichtung der Orchestermusik dagegen. Hier sollten nicht mehr wie früher unter Druck und Zwang nur die Proben besucht und mehr oder weniger automatisch ein gewisses Programm abgespult werden. Vielmehr sei es wesentlich, dass man die Vorteile der Gemeinschaft dadurch entwickle und entdecke, dass man seine musikalischen Fähigkeiten weiterentwickelt und in die Gemeinschaft einbringt.
Selbstentdeckung wichtig
Obwohl jeder Musiker nur seine eigene Stimme hat und spielt, ist er in der Lage, sich selbst zu verwirklichen und seine musikalischen Kompetenzen ins Orchester einzubringen. Gerade diese geforderte Selbstentdeckung sei heutzutage besonders wichtig. Nur so könne auch eine Selbstgestaltung und eine Beeinflussung des Gesamtklangs geschehen.
Als Leiter der deutschen Dirigentenakademie war es für Peter Viereisel selbstverständlich, die herausragende Bedeutung des Dirigenten zu betonen. Die künstlerische und pädagogische Begleitung sei das A und O für ein Amateurorchester. Ähnlich wichtig seien, so der Referent, die Registerführer und der Verwaltungsrat. Diese müssten die Leistungen beobachten und ein Qualitätsmanagement einführen.
Nach ausführlicher Besprechung und Diskussion blieb dann auch noch genügend Zeit, zum praktischen Teil überzugehen und zwei Stücke einzuüben und als Gemeinschaftswerke aufzuführen. Die Musikerinnen und Musiker waren mit dieser neuen Art der Fortbildung zufrieden. In einer Powerpoint-Präsentation werden sie demnächst die Seminarinhalte noch einmal Revue passieren lassen.