SKM-Ortenau sucht ehrenamtliche, rechtliche Betreuer
Wenn Menschen aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung ihre eigenen Angelegenheiten nicht selbst regeln können, hilft der katholische Verein für soziale Dienste Ortenau weiter. Für die Unterstützung dieser Menschen sucht der Verein weitere rechtliche Betreuer.
Der katholische Verein für soziale Dienste Ortenau (SKM) übernimmt die rechtliche Betreuung von Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung ihre eigenen Angelegenheiten nicht erledigen können, dazu werden sie vom örtlichen Amtsgericht bestellt.
Bereits seit 23 Jahren ist Alfred Scheck als rechtlicher Betreuer engagiert. »Weil ich mir vorstellen konnte, dass ich auf diese Art und Weise manchen Leuten helfen kann, ihre täglichen Dinge besser zu regeln«, sagt der 80-Jährige. Es mache auch Spaß, mit anderen zusammen zu arbeiten und neue Leute und verschiedene Schicksale kennenzulernen. Er hat seine ehrenamtliche Tätigkeit mit seinem Ruhestand begonnen, denn »man hat dann auch eine Aufgabe, die einen ausfüllt«, erklärt er.
Mit der Zeit baue sich ein Vertrauensverhältnis auf, das sei auch schön, erzählt er von seinen Besuchen bei einem behinderten Menschen. »Wenn ich dann gehe, fragt er immer: Kommst du bald wieder?«, erzählt Scheck.
Luitgard Thomas ist sozusagen noch ein Frischling im Betreuungsverein. Sie hat in der Zeitung davon gelesen und habe sich, als sie Anfang des Jahre in Rente ging, gedacht: »Ich bin gesund und fit und möchte was machen, wo ich auch meinen Kopf einsetzten kann.« Eine Schulung hat sie bereits hinter sich, jetzt hat sie die Gesundheits- und Vermögenssorge für eine Frau übernommen. Am Anfang habe es viel Arbeit gemacht, jetzt aber, wo alles am Laufen sei, sei es überschaubar, vom Zeitaufwand etwa ein bis zwei Stunden pro Woche.
150 Ehrenamtliche
In neun örtlichen SKM-Gruppen in der Ortenau sind rund 150 Betreuer ehrenamtlich engagiert und kümmern sich um die Belange von rund 300 Menschen. Für die ihnen anvertrauten Personen sind die rechtlichen Betreuer bei Behörden und Verwaltungen, Ärzten und Pflegepersonal aktiv, sie erledigen Korrespondenz und Anträge.
Sie kümmern sich um die Gesundheitssorge, um Wohnungsangelegenheiten oder die Vermögenssorge, wobei die Betreuung auch Teilbereiche umfassen kann. »Auch wegen des gesellschaftlichen Wandels haben wir einen steigenden Bedarf an rechtlichen Betreuungen«, sagt Tanja Stahlhoff, Geschäftsführerin des SKM-Betreuungsvereins.
Gesucht werden deshalb Menschen, die bereit sind, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Wer sich für das Ehrenamt entscheidet, sollte zunächst Interesse an anderen Menschen haben und muss Zeit mitbringen – am Anfang etwas mehr. Wenn sich alles eingespielt hat, bleibt es dem einzelnen Betreuer überlassen, wie oft er seinen Schützling regelmäßig besucht.
Empathie ist wichtig
»Etwas Empathie sollte auch dabei sein«, erklärt Stahlhoff, Lebenserfahrung und im eigenen Beruf erworbene Kenntnisse seien wichtige Bausteine. Man müsse sein eigenes Leben regeln können und in der Lage sein, das eines anderen auf Augenhöhe zu begleiten. Ehrenamtliche Betreuer erhalten jederzeit Unterstützung durch die beruflichen Mitarbeiter des SKM-Ortenau, auch belastende Situationen werden in kollegialer Beratung aufgearbeitet. Sie werden begleitet und geschult und treffen sich vier bis sechs Mal pro Jahr zum Erfahrungsaustausch in ihrer SKM-Gruppe.
Die Ehrenamtlichen bekommen eine jährliche Aufwandsentschädigung und sind für ihre öffentliche Aufgabe über das Land Baden-Württemberg versichert.
Eine Haftpflichtversicherung sichert zudem Sach- und Vermögensschäden ab, die dem Betreuten durch unwissentlich falsches Handeln seines Betreuers entstehen könnten.
HINWEIS: Weitere Informationen und Kontakt: Geschäftsstelle SKM Ortenau, katholischer Verein für soziale Dienste in der Ortenau, Hauptstraße 58, Offenburg, • 07 81/9 90 99 30, E-Mail: t.stahlhoff@skm-ortenau.de.