Senioren-WG und Wohngruppen

So geht es mit dem alten Pfarrhaus in Offenburg-Bühl weiter

Von Martin Röderer
Lesezeit 4 Minuten
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13. November 2024
Das ehemalige Pfarrhaus neben der Kirche soll erhalten werden.

Das ehemalige Pfarrhaus neben der Kirche soll erhalten werden. ©Martin Röderer

Das alte Pfarrhaus in Bühl soll erhalten bleiben, entschied der Ortschaftsrat. Das Gebäude wird saniert und ein Neubau angebunden. Der ortsprägende Charakter soll erhalten werden.

Im Umfeld der Bühler Kirche wird sich in den nächsten Jahren einiges verändern. Nach dem Abriss des „Alten Kindergarten“ sind dort die Bauarbeiten für das „Bürgerhaus“ in vollem Gange. Für das angrenzende Pfarrhaus mit dem Pfarrgarten hat der Bühler Ortschaftsrat in der Sitzung im Februar die offene Konzeptvergabe auf den Weg gebracht. Ziel war eine für die Ortschaft Vorteil bringende Innenentwicklung des Geländes rund um das alte Pfarrhaus einschließlich des ehemaligen Pfarrgartens. Die offene Konzeptvergabe war nur durch das Entgegenkommen der Kirche möglich, diese hätte das Gebäude mit dem Pfarrareal auch an den Meistbietenden verkaufen können.

Der Ortschaftsrat stimmte damals dem Verfahren „Offene Konzeptvergabe“ zu, sprach sich allerdings für den Abriss des alten Pfarrhauses aus. Die Verwaltung präferierte den Erhalt des bestehenden Gebäudes, weil es im Ensemble mit der Kirche einen ortsprägenden Charakter aufweise, auch wenn es als umfassend modernisierungsbedürftig eingestuft wurde. Die offene Konzeptvergabe startete nach der Zustimmung des Ortschaftsrats im April und wurde im Oktober beendet.

Stephan Färber, Leiter Fachbereich Bauservice, stellte nun in der Sitzung des Bühler Ortschaftsrats den Siegerentwurf aus dem Verfahren vor. Von Seiten der Kirche war Markus Doll, Leiter der kirchlichen Verrechnungsstelle, mit dabei. Der Entwurf stammt von der Firma Hansmann Bauunternehmen aus Haslach. Dieser sieht einen Erhalt und den Umbau des Bestandsgebäudes mit einem angegliederten Neubau vor.

Verpflichtende Kriterien bei der Konzeptvergabe waren neben dem Erbbaurecht die Einhaltung des Einfügungsgebotes, die Nutzung von Holz als wesentlichem Baustoff, die gesicherte Finanzierung sowie die Qualifikation des Projektteams. Bei den Bewertungskriterien wurden dem Nutzungskonzept 40 Prozent zugemessen, dieses erweist sich somit als wichtigster Bestandteil des Kriterienkatalogs. Weiter flossen die Kriterien Städtebauliche Qualität mit 20 Prozent, Gestalterische Qualität mit 20 Prozent sowie Umgang mit dem Bestand mit zehn Prozent in den Katalog mit ein.

"Gesunde Mischung"

„Das 1155 Quadratmeter große Areal soll für Wohnen beziehungsweise Sonderformen des Wohnens (Wohngruppen oder betreutes Wohnen) genutzt werden“, lautete die Vorgabe der Verwaltung bei der Konzeptvergabe. Der Siegerentwurf sieht bei der Nutzung der beiden Gebäude das Wohnen für verschiedene Zielgruppen vor: Seniorenwohnen, Senioren-WG, Familienwohnen und Single-Wohnungen – "eine gesunde Mischung", wie Färber es ausdrückte.

Insgesamt sollen sechs bis acht Wohneinheiten entstehen, die Planung sieht sieben PKW-Stellplätze vor. Der Erhalt des Bestandsgebäudes sowie der Neubau in Holz-Hybridbauweise sind Bestandteile der Planung. Die beiden Gebäude sollen durch einen offenen Verbindungsgang erreichbar sein, mit angegliedertem Aufzug und barrierefreiem Zugang über den Kirchplatz. Am Bestandsgebäude soll das Dach neu aufgebaut werden, der Keller bleibt erhalten. Der verbleibende Teil des ehemaligen Pfarrgartens soll dem Aufenthalt, dem Spielen und Gärtnern dienen.

Bei der Fragerunde und Diskussion wurden von den Ortschaftsräten und aus dem Zuhörerkreis einige Probleme thematisiert. Schwerpunkte waren der Erhalt des Bestandsgebäudes, die Parksituation sowie die Nutzung der Wohnungen. Der Erhalt des alten Gebäudes wurde infrage gestellt, mit dem Hinweis auf die schlechte Bausubstanz. Bei einem Erhalt durch Sanierungsmaßnahmen wurde Nachhaltigkeit eingefordert. Dies, so Färber, wird auch im Interesse eines zukünftigen Investors liegen. Die Parkplatzsituation sei jetzt schon problematisch, es wurden mehr Parkplätze eingefordert. „Für das Bestandsgebäude sind eigentlich keine neuen Stellplätze erforderlich“, erläuterte Färber zur Thematik. Ein Konzept mit kleinen Wohneinheiten wurde favorisiert.

Vom Ortschaftsrat gab es grundsätzliche Zustimmung für das Konzept, verbunden mit einigen Anträgen. Die PKW-Stellplätze sollten von sieben auf neun erhöht werden, der Zweck des Seniorenwohnens sollte oberste Prämisse sein, wobei im Neubau Seniorenwohnungen und im Altbau eine Senioren-WG entstehen sollten.

„Mit diesem Siegerentwurf kann ein gelungenes Projekt angegangen werden“, erklärte Färber. „Ein weiterer Schritt zur Realisierung des Vorhabens wurde heute eingeleitet“, so Ortsvorsteher Georg Schrempp nach der Zustimmung des Rates. Das Konzept mit dem Siegerentwurf wird am heutigen Mittwoch im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt.

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