So war der zweite Ortenauer Streuobsttag in Zunsweier
Viele qualifizierte Gespräche: Der Förderverein Ortenauer
Streuobstwiesen (Fosa) war mit dem Verlauf des zweiten Ortenauer Streuobsttags am Sonntag zufrieden. Viele Besucher kamen in die Zunsweierer Festhalle, um sich über Streuobstwiesen und Artenschutz zu informieren.
Die Apfelsortenschau mit mehr als 50 Sorten war einer der Besuchermagnete – alle sind für Streuobstwiesen geeignet. Viele Gäste brachten Äpfel mit und ließen sie bestimmen. Manche schossen Fotos mit den Früchten der Sortenschau, um ein Andenken zu haben. Das Interesse an den Produkten des Fördervereins Ortenauer Streuobstwiesen war groß. Cidre, Apfelsäfte und Apfelessige wurden gerne probiert und fanden ihre Abnehmer.
Gerade morgens kamen einige Besitzer von Bäumen und ließen ihr Obst in der mobilen Presse keltern. Hubert Wernet, Vorstandsmitglied der Fosa, freute sich, dass es mit dem „Bag in Box“-Beutel jetzt auch möglich ist, den Saft zu sterilisieren und gleich abzufüllen. „Das ist eine gute Ergänzung für alle, eigene Äpfel zu eigenem Saft verarbeiten lassen wollen.“
Gewerbliche Anbieter zeigten neue Produkte, mit denen die Baumpflege erleichtert werden soll. Die Getränkefirma „Zimmer“ ist Partnerbetrieb der Fosa. Dort werden Äpfel gekeltert und vermarktet. Der Nabu hatte einen Stand und informierte über den Artenschutz. Der BUND hatte den Insektenschutz als Schwerpunkt mit Wildbienen und Schmetterlingen. Sie hatten Unterschriftslisten dabei, um den Volksantrag gegen Flächenverbrauch zu unterstützen. Neue Baugebiete würden oft zuerst Streuobstwiesen vernichten, weil diese oft in der Nähe von Siedlungen liegen.
Beim Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis stieß der Streuobstwiesencheck auf breites Interesse. Anne-Marie Jarry erklärte den Besuchern, wie man die Artenvielfalt durch einfache Maßnahmen verbessern kann. Das fange schon beim Mähen an. Wer mulcht, zerstöre bis zu 90 Prozent der Lebewesen. Am schonendsten ist das Mähen mit der Sense, aber auch ein Balkenmäher richtet geringeren Schaden an, so Jarry. Auch die Mähhöhe ist ein Faktor. Mäht man von innen nach außen, können die Tiere fliehen. Lässt man einen Streifen ungemäht, haben die Tiere weiter Nahrung und Nistmöglichkeiten, vor allem, wenn der Streifen über den Winter erhalten bleibt.
Wer sich nach so vielen Informationen ausruhen wollte, für den gab es ein Mittagessen. Die Kaffeestube des Turnvereins bot eine reiche Auswahl an selbstgemachten Kuchen und Torten.