Orgel trifft auf Cello

So war die adventliche "Kammermusik an der Kinzig" in Weier

Von Barbara Puppe
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09. Dezember 2023
Lisa und Lara Erbès (von links) begeisterten ihr Publikum bei einer adventlichen Ausgabe der "Kammermusik an der Kinzig" vergangenen Sonntag.

Lisa und Lara Erbès (von links) begeisterten ihr Publikum bei einer adventlichen Ausgabe der "Kammermusik an der Kinzig" vergangenen Sonntag. ©Barbara Puppe

Musikalischer Adventsbeginn in der Matthäusgemeinde: Barockmusik mit Lisa und Lara Erbès und adventliche Texte stimmten auf die besinnliche Jahreszeit im Gemeindezentrum Weier ein.

Die Reihe „Kammermusik an der Kinzig“ bietet seit 2011 Kammermusik auf hohem Niveau. Zahlreiche Musikfreunde finden sich regelmäßig im lichtdurchfluteten Gemeindezentrum Weier ein, um die monatliche Sonntagvormittagsmatinee zu genießen. Eine Besonderheit: Zur Musik gibt es stets informative und unterhaltsame Hintergrundangaben zu den Komponisten und ihrer Zeit von Dekan Frank Wellhöner, der die Konzertreihe initiiert hat. In der klassischen Musikszene gut vernetzt, verpflichtet er anspruchsvolle Musiker, oft auch aus der Region oder dem Elsass.

Adventliche Texte

Die Schwestern Lisa (Cello) und Lara Erbès (Orgel), beide Musikdozentinnen am Konservatorium Straßburg, gehören zu den Interpreten der ersten Stunde. Sie begeisterten ihr Publikum auch wieder beim diesjährigen adventlichen Programm unter dem Motto „Orgel trifft Cello“. Bei diesem etwas anderen Format stimmte nicht nur die klassische Barockmusik die Zuhörer auf die ursprüngliche Fasten- und Bußzeit des Advents ein. Ergänzend las Frank Wellhöner adventliche Texte. Wie beispielsweise den von Georg Thurmair „Komm, Herr Jesus, komm zur Erde“, ein sehr barock ausgerichteter Text, der auch in unserer Zeit nicht an Aktualität verloren hat, wenn es etwa heißt: „Stoß das Böse aus der Welt, lass die Liebe sichtbar werden, die uns schuf und uns erhält.“

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Die ausgewählten Musikstücke aus dem Barock waren ein Hörgenuss, der optisch ergänzt wurde durch das Flackern der ersten Kerze am Adventskranz und eine große Spirale aus Tannenzweigen auf dem Fußboden, Sinnbild für den Adventsweg, in dessen Mittelpunkt die Geburt des Erlösers steht. Ein Meditationstext von Jürgen Werth fasst die adventliche Hoffnung in Worte, wie der Dekan zitierte: „Advent gibt meinem Leben Halt und Hoffnung, denn ich weiß: ich warte nicht vergeblich. Gott tut immer, was er versprochen hat.“

Hoffnung und Erwartung klingen auch immer wieder in den Musikstücken der Barockmusiker an, wie in der bekannten Aria in D-Dur von Johann Sebastian Bach, der als Musiker und evangelischer Christ die musikalischen Strömungen auf dem Höhepunkt der Barockzeit zu unübertroffener Meisterschaft geführt hat. Barockmusik diente in erster Linie der Repräsentation des Adels und der Kirchen. Auch Bach komponierte zahlreiche Auftragswerke, die die Frömmigkeit seiner Zeit widerspiegeln. Ob für ihn „alles in der Musik Religion, sie zu schreiben ein Gottesdienst“ war, wie Leonard Bernstein über den genialen Komponisten ausgesagt hat, wissen wir letztlich nicht. Tiefer Glaube jedenfalls spricht auch aus seiner bekannten Choralbearbeitung „Jesu bleibet meine Freude“.

Die beiden Konzertmusikerinnen interpretierten die wunderschöne Melodie sensibel und mit Bravour, wobei die samtig dunklen Klänge des Cello die schnellen Anschläge der Orgel umwarben und ergänzten. Auch Antonio Vivaldis Sonate Nr. 6 in B-Dur vermochte mit ihren melodischen Sätzen die Besucher in hoffnungsfrohe adventliche, aber auch nachdenkliche Stimmung zu versetzen. Der verlesene Text „Nun kommt der Heiden Heiland“ steht als Verheißung über dem Advent, „die Nacht gibt ein neu Licht dar“ – eine Hoffnung, die in schwierigen Zeiten Mut machen kann.

INFO: Das nächste Konzert in der Reihe „Kammermusik an der Kinzig“ findet am Samstag, 6. Januar 2024 (Dreikönigstag), um 11.15 Uhr im ökumenischen Gemeindezentrum in Weier statt. Es werden Klavierwerke zu vier Händen mit den Konzertpianistinnen Anna Anstett und Sandra Urba gespielt.

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