So zufrieden ist die WG Rammersweier mit dem Jahrgang 2022

Die WG-Mitglieder mit einer Flasche Wein vor der neuen Flaschen-Etikettier-Maschine (von links): Thomas Wenkert, Richard Basler, Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst, Manfred Hauser, Lukas Danner, Kellermeister Siegfried Kiefer, Andreas Falk, Gerhard Serrer und Geschäftsführer Georg Lehmann. ©Gisela Fischer
Bei der Generalversammlung der Winzergenossenschaft Rammersweier für das Geschäftsjahr 2021/2022 wurde Bilanz gezogen: Bei gesteigertem Flaschenweinabsatz wurden 420.000 Liter Wein verkauft. Dabei konnte ein Umsatzzuwachs von rund vier Prozent verbucht werden, teilt die WG Rammersweier in einem Schreiben mit.
Nach wie vor stellen die Endabnehmer mit rund 40 Prozent die größte Gruppe im Verkaufsgeschäft. Daneben konnten die Umsätze im Fach- und Getränkehandel gesteigert werden. Auch in der Gastronomie und im Vereinsleben wurden nach Corona-bedingten Einbußen höhere Umsätze verzeichnet. „Weinmessen und größere Veranstaltungen fanden ab Frühjahr 2022 wieder statt“, freute sich Geschäftsführer Georg Lehmann.
Preisanpassung im März
Die Auszahlungspreise an die Winzer mussten im Vergleich zum Vorjahr in Anbetracht der kleinen Weinernte 2021 um knapp acht Prozent reduziert werden. Gut gelaufen sei das Weihnachtsgeschäft 2022, und auch die Umsatzzahlen im laufenden Jahr geben Anlass zur berechtigten Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung des Gesamtergebnisses, ließ Lehmann wissen. Wie bereits im Vorjahr wird es im März aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie und Warenumschließung eine Preisanpassung geben.
Stolz ist man in Rammersweier auf die neue Flaschen-Etikettier-Maschine, die Anfang 2022 in Betrieb genommen wurde. „Der Jahrgang 2022 lag trotz des trockenen Sommers im Bereich einer überdurchschnittlichen Ernte“, blickte Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst zurück.
Ab dem 7. September begann mit der Sorte Müller-Thurgau die Hauptlese und wurde am 5. Oktober abgeschlossen. Edelsüße Spezialitäten wie Auslese und Beerenauslese bei den Rebsorten Müller-Thurgau und Spätburgunder konnten eingelagert werden. Gekrönt wurde der Jahrgang mit einer Scheurebe-Trockenbeerenauslese mit 160 Grad Oechsle.
„Die Einlagerungsmenge betrug rund 550.000 Liter, dies ist die zweitgrößte Ernte seit dem Jahr 2000“, ergänzte Kellermeister Siegfried Kiefer, der einen interessanten, fruchtbetonten Jahrgang im Keller heranreifen sieht. Mit knapp 50 Prozent sei der Hauptanteil davon Müller-Thurgau. Das Durchschnittsmostgewicht lag bei 86 Grad Oechsle. Derzeit bewirtschaften 75 Mitgliedswinzer der WG Rammersweier eine Ertragsfläche von 57 Hektar.
Bei der Winzergenossenschaft freut man sich über zahlreiche Auszeichnungen im vergangenen Jahr. So gab es bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbandes 25 Goldmedaillen. Beim wichtigsten Leistungstest, der DLG-Bundesweinprämierung, errang die WG fünf Goldmedaillen.
25 Goldmedaillen
In der DLG-Rangliste „TOP 100“ – die besten Weinerzeuger Deutschlands – belegt die Erzeugergemeinschaft aktuell Platz 43. Außerdem wird die WG Rammersweier im „Eichelmann-Weinführer“ als „Gutes Weingut“ geführt. „Wir freuen uns über diese Auszeichnungen, die in erster Linie Kellermeister Siegfried Kiefer und seinem Team, aber auch den Winzern zu verdanken sind. Die qualitätsorientierte Arbeit wurde wiederum reich belohnt“, betonte Lehmann.
In seinem Ausblick auf das laufende Jahr berichtet er vom umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Weinmessen und Präsentationen. Im April werde auch wieder die „Nacht der Rammersweierer Weine“ stattfinden. Eine Jahrgangsweinprobe für die Mitglieder, ein Konzert in der Kelterhalle sowie eine Präsentation von Weinen ausschließlich aus pilzresistenten Rebsorten schließen sich an.
Bei der Generalversammlung standen keine Neuwahlen an. Dem Verwaltungsgremium wurde bei der Entlastung einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Hurst äußerte zum Ende seinen Wunsch, dass die Entwicklung der Reben in diesem Jahr ohne negative witterungsbedingte Einflüsse, wie Frost, Hagel und Trockenheit, fortschreitet.