Offenburg

Sonderausstellung „Gurs 1940“ startet ab Freitag im Ritterhausmuseum

Redaktion
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19. Oktober 2021
Baracke, in der Emil Neu aus Offenburg in Gurs untergebracht war.

Baracke, in der Emil Neu aus Offenburg in Gurs untergebracht war. ©Museum im Ritterhaus

Das Museum im Ritterhaus zeigt von Samstag, 23. Oktober, bis zum 30. Januar 2022 die vom Haus der Wannseekonferenz in Berlin konzipierte Ausstellung „Gurs 1940“.

Das Museum im Ritterhaus zeigt von Samstag, 23. Oktober, bis zum 30. Januar 2022 die vom Haus der Wannseekonferenz in Berlin konzipierte Ausstellung „Gurs 1940". Sie thematisiert die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden. Biografien aus der Offenburger jüdischen Gemeinde ergänzen die Wanderausstellung.

Die Sonderausstellung befasst sich mit dem Schicksal von mehr als 6500 Menschen jüdischen Glaubens, die am 22. und 23. Oktober 1940 aus Baden, dem Saarland und der Pfalz in das Lager Gurs im unbesetzten Teil Frankreichs deportiert wurden. Die Wanderausstellung wird durch Biografien, Fotos und Objekte zum Schicksal der Offenburger jüdischen Gemeinde ergänzt.

Die Deportation 1940 stellte den Auftakt aller weiteren systematisch organisierten Deportationen dar. Nach der jahrelangen, zunehmenden Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung, der Zerstörung der Synagogen 1938 und der Inhaftierung der Männer in Dachau bedeutete die Deportation den vorläufigen Höhepunkt der Verfolgung. Auch sie fand unter den Augen der Öffentlichkeit statt.

Fahrt ins Ungewisse

Die Menschen waren gezwungen, innerhalb kürzester Zeit das Nötigste zusammenzupacken und sich zu einem Sammelpunkt zu begeben. Sie wussten nicht, wohin sie gebracht werden sollten und waren erleichtert, dass es nicht nach Osten, sondern nach Süden ging. Sie konnten nicht ahnen, dass sie in die später so benannte „Vorhölle von Auschwitz“ gebracht werden.
In Gurs, dem größten bereits bestehenden Lager im unbesetzten Teil Frankreichs, war man nicht auf sie vorbereitet. Dort befanden sich bereits Tausende Flüchtlinge aus dem spanischen Bürgerkrieg und internierte „unerwünschte Ausländer“.

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Viele überlebten nicht

Die Lebensverhältnisse im Lager waren katastrophal. Viele Insassen fanden bereits während des ersten Winters im Lager den Tod. Wenige konnten entkommen. Die meisten wurden, nach dem auf der Wannseekonferenz gefassten Beschluss zur „Endlösung der Judenfrage“ ab 1942 über das Zwischenlager Drancy bei Paris in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht und dort ermordet.
Die Ausstellung nimmt die Blickwinkel von Opfern, Tätern und Zuschauern, aber auch von Deutschen und Franzosen ein. Neben den vielen lokalen Erinnerungsinitiativen in beiden Ländern steht sie für eine europäische Erinnerungskultur.

Das Haus der Wannseekonferenz wurde bei der Ausarbeitung der Ausstellung von vielen Partnerinnen und Partnern aus dem deutschen Südwesten sowie dem Auswärtigen Amt unterstützt. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.

HINTERGRUND: Informationen zur Wanderausstellung und pädagogisches Begleitmaterial gibt es unter www.gurs1940.de/de

Zur Ausstellung im Museum im Ritterhaus gibt es auch ein Begleitprogramm. Alle Informationen dazu gibt es im Internet unter https://museum-offenburg.de/besuch-planen/veranstaltungen/

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