Nach zehn Jahren

Sono Ortenberg: Gründer Wilhelm von Ascheraden gibt Amt ab

Volker Gegg
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14. September 2019

Wilhelm von Ascheraden vor dem Seniorenzentrum »Sternenmatt« und neben seiner gestifteten Holzskulptur »Jeder trage des anderen Last«. ©Volker Gegg

Ein normales Rentnerdasein konnte sich der ehemalige Gemeindepfarrer Wilhelm von Ascheraden bisher nicht vorstellen. Jetzt möchte der Mitbegründer und Vorsitzende des Sozialen Netzwerks Ortenberg (Sono) kürzertreten und sich nicht mehr zur Wahl stellen. Vor dem Festakt zum zehnten Sono-Geburtstag zieht er Bilanz. 
 

»Jetzt ist die Zeit für eine Zäsur gekommen«, findet Wilhelm von Ascheraden. Mit der Fertigstellung des Seniorenzentrums »Sternenmatt« und der erfolgreichen Inbetriebnahme der Seniorenwohngruppe »Storchennest«, sei »alles erreicht, was wir uns anfänglich vorgenommen haben«. Seit Anfang an und somit seit zehn Jahren steht der ehemalige evangelische Pfarrer der Offenburger Auferstehungsgemeinde dem Sozialen Netzwerk Ortenberg (Sono) vor, bei den bevorstehenden Vorstandwahlen im Oktober möchte der 73-Jährige allerdings nicht mehr als Vorsitzender antreten. 

»Es kann eigentlich nichts Schöneres geben als in seiner Nach-Berufs-Phase etwas für die Gesellschaft zurückzugeben«, betont von Ascheraden. Und dies hat er getan, und zwar mit Leib und Seele. In den vergangenen zwei Jahren sei es  »ein Fulltime-Job« gewesen – nicht nur für ihn, sondern für  das gesamte Sono-Team und seinen Mitstreiter Werner Kolb. Von Ascheraden und Kolb gehörten 2009 zusammen mit dem verstorbenen Ortenberger Ehrenbürger Pfarrer Richard Huber und Bürgermeister Markus Vollmer zu den Antriebsfedern des Sozialen Netzwerks. 

»Mittlerweile ist Sono nicht nur für die Ortenberger ein Begriff. Ich möchte sagen, Sono ist fast zu einer Marke geworden«, stellt von Ascheraden fest. Er erinnert sich: »Anfänglich mussten wir bei vielen Nachbarschaftshilfe-Projekten schauen, wie die das so mache. Heute kommen viele Interessierte zu uns.«

Ein Zentrum für Ältergewordene im Ort stand bereits bei der Vereinsgründung 2009 auf der Agenda. »Wir haben dabei in den vergangenen zehn Jahren einige Höhen und Tiefen erlebt«, sagt der Vorsitzende und erinnert an die kurzfristige Suche nach einem neuen Betreiber und Investor, nachdem der urspüngliche abgesprungen war. 

Seit einem Jahr bewohnt

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Ein Glücksfall dagegen war für Sono, dass die Gemeinde von Anfang an hinter dem Netzwerk stand und nicht zuletzt rund zwei Millionen Euro investierte, um ein ganzes Erdgeschoss im Seniorenzentrum zu erwerben. Dort wird nicht nur die Sono-Wohngruppe betreut, sondern auch das »Atrium« ist dort untergebracht – ein öffentlicher Raum für Veranstaltungen. So fänden seit Kurzem auch Fortbildungsveranstaltungen für Nachbarschaftshilfen und andere Netzwerke hier statt. Vor gut einem Jahr sind die ersten Bewohner ins »Storchennest« eingezogen. Sie werden rundum durch das Sono-Team betreut.  

»Aktuell haben wir 18 fest angestellte Mitarbeiter«, informiert von Ascheraden. Dazu kommen 38 ehrenamtliche Helfer, sieben Minijobber und 23 Mitarbeiter, die über eine Übungsleiterpauschale bezahlt werden. Sono betreut derzeit aber nicht nur die Seniorenwohngruppe, sondern auch Hilfsbedürftige im Ort, bietet Fahrdienste an und hält die Mensa samt Mittagsbetreuung in der Von-Berckholtz-Schule am Laufen. Auch das regelmäßige »Erzähl-Café« läuft unter dem Sono-Dach. 

Darüber hinaus bietet das Netzwerk regelmäßig Mitarbeiterschulungen für die Helfer an, die für die Senioren- und Krankenbetreuung benötigt werden. Sono sei »längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen und zu einer kleinen Firma geworden«, so von Ascheraden. Und diese kleine Firma soll auch nach seinem Rückzug weiterentwickelt werden. 

Von Ascheraden geht natürlich nicht in die zweite Reihe, bevor mit Reinhard Schmidt ein geeigneter Nachfolger gefunden werden konnte. Der bisherige Vorsitzende möchte allerdings im Aufsichtsrat weiter dabei sein, und auch auf seine ehrenamtlichen Nachtschichten in der Wohngruppe müssen die Bewohner nicht verzichten. Seine Frau Ulrike, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagiere, und er schätzten den Kontakt »mit unseren Bewohnern«. Aber er freue sich darauf, endlich mehr Zeit zum Lesen und mit seiner Familie und den Enkeln zu haben. 

Vorfreude auf den Festakt 

Zuvor wird allerdings im Rahmen eines Festakts am 21. September in der Schlossberghalle der zehnte Geburtstag von Sono würdig gefeiert. »Da freue ich mich schon drauf«, betont der Vorsitzende. »Wir können zwar nicht die ganze Welt retten, aber im kleinen etwas dafür tun«, gibt von Ascheraden am Schluss noch mit auf den Weg.

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