Auf den ersten Blick hört es sich nach einer zähen Veranstaltung an. Die Wirklichkeit bot jedoch genau das Gegenteil. Trotz mehr als 50 ausgetragener Spielpaarungen herrschte von Mittwoch bis Samstag neben spannenden Partien beste Stimmung auf und neben der Boccia-Bahn.

13 Mannschaften

13 Duos hatten für die Hohberger Boccia-Meisterschaft gemeldet. Die Spielpaarungen lockten an allen vier Spieltagen zahlreiche Besucher auf die Boccia-Oase. Der straffe Zeitplan erforderte ein wenig die Geduld der Mitspieler. Die Wartezeiten des in zwei Gruppen ausgetragenen sportlichen Vergleichs überbrückten die Teilnehmer in geselligen Runden, sodass kaum Langeweile aufkommen konnte.

Dennoch waren Ausdauer und Durchhaltevermögen gefragt. Bis Mitternacht rollten die Kugeln an den ersten drei Turniertagen unter den wachsamen Blicken der Schiedsrichter Karl-Heinz Körkel und Erich Kiefer über die bestens präparierte Bahn. Oftmals entschied ein einziger Millimeter über die Punktgewinne. Abstände, bei denen die Schiris neben dem Zollstock auf den Zirkel zurückgreifen mussten. So manche Partie stand auf des Messers Schneide bis zur letzten gespielten Kugel.

Es waren nicht immer die Favoriten, die in den Spielen die Nase vorne hatten. Das Quäntchen Glück war hin und wieder ebenfalls gefragt. Bis zu den Halbfinalspielen trennte sich die Spreu vom Weizen. Größtenteils setzten sich die Favoriten ein Mal mehr durch. Nach dem Prominenten-Spiel zwischen Bürgermeister Andreas Heck und seinem Stellvertreter Uwe Luchner-Heizmann (Bericht folgt), boten die nun zahlreich eingetroffenen Zuschauer die richtige Kulisse für das Endspiel. Neben dem Vater-/Sohn-Duo Hans-Jürgen und Sören Hogenmüller hatten sich Gisela Streif und Karl-Heinz Harter ebenfalls ins Finale gespielt. Obwohl Hogenmüllers bereits beim Aufeinandertreffen in der Gruppenphase als Sieger von der Bahn gingen, war vor dem Anwurf kein Titel-Favorit auszumachen. Mühsam erspielten sich die vier langjährigen Boccia-Akteure Punkt um Punkt, ohne dass sich ein Team absetzen konnte. Doch dann nutzten die Hogenmüllers eine kleine Unaufmerksamkeit der Gegenüber. Sie zogen davon und sicherten sich den Titel des Hohberg-Meisters zum fünften Mal in Folge.

Kleines Finale

Im kleinen Finale erspielten sich Marina und Norbert Zink den dritten Rang. Sie besiegten das einzige Damen-Duo im Teilnehmerfeld. Im Turnierverlauf hatten Cristina Sanchez und Alina Kälble so machen erfahrenen Teams eine Niederlage beigebracht und sich somit überraschend das Halbfinale gesichert.

Nach der Siegerehrung verwandelte sich die Boccia-Bahn zur Schaubühne. Das Repertoire von DJ Gerhard schien unerschöpflich zu sein. Die Freunde des Karaoke-Gesangs kamen voll auf ihre Kosten. Nach dem Applaus des Publikums zu werten, boten die Gesangs-Talente beste Unterhaltung. Die laue Sommernacht lud zum Verweilen ein, sodass bei den Helfern der Boccia-Abteilung des Sportvereins ebenfalls Höchstleistungen gefragt waren.