Spendenaktion: Otmar Hansert will wieder Obdachlosen helfen
Mit spitzer Feder beschreibt OT-Kolumnist Otmar Hansert das Geschehen seiner Heimat, vor allem den »Schutterwälder an sich«. Das macht er seit 15 Jahren jede Woche am Samstag mit schlitzohrigem Humor. Dabei hat »der Oti« seinen Spaß, und seine treue Lesergemeinde ebenso. Gar keinen Spaß versteht er aber, wenn es um Menschen geht, die »ganz unten« gelandet sind. Seit fünf Jahren startet Hansert in der Adventszeit seine Spendenaktion zum Erfrierungsschutz, deren Erlös an Wohnsitzlose geht. Das St.-Ursulaheim verwaltet das gespendete Geld.
Herr Hansert, warum helfen Sie den Obdachlosen?
Otmar Hansert: Ich beurteile keinen, der auf der Straße liegt. Ich sehe allerdings die Not dieser Leute. Gerade jetzt im Winter, zwar ist es noch nicht so kalt, doch diese Menschen leiden dennoch, vor allem auch unter der klammen Nässe auf den Straßen und Plätzen. Dann denke ich, wenn es wirklich kalt wird, besteht die Gefahr, dass Wohnsitzlose noch kränker werden, als sie es meist sind, oder gar erfrieren. Die Not ist da. Bei uns muss keiner auf der Straße liegen, und im Winter schon zweimal nicht!
Für was wird das Spendengeld verwendet?
Hansert: Vom Spendengeld werden Decken, Schlafsäcke und warme Sachen angeschafft. Ein großer Teil wird für die Wohnung verwendet, die für den Kälteschutz angemietet worden ist, zum Beispiel für Strom und Wasser. Die Mitarbeiter des St.-Ursulaheims kaufen die Sachen ein und organisieren die Wohnung. Die gesamte Spendensumme geht Eins zu Eins an die Obdachlosenhilfe des St.-Ursulaheims Offenburg. Am Weihnachtsabend sollte noch ein Paar Euro-Spenden übrig sein, für ein besonderes Weihnachtsessen. Die Bedürftigen, Frauen und Männer, spüren an diesen Tagen ihre Not besonders. Da sind Wehmut und Kummer riesengroß, manche Träne fließt. Ach ja, ein kleines Weihnachtsgeschenk bekommen die Bewohner auch.
Wie sieht es mit der Spendenbereitschaft denn aus?
Hansert: Ich bin in jedem Jahr von der Hilfsbereitschaft der Menschen hier überrascht. Praktische Dinge werden oft bei mir direkt in Schutterwald abgegeben. Der gute Mantel, der nicht mehr passt. Selbstgestrickte Socken, warme Unterwäsche, dicke Pullover zum Beispiel. Das alles kommt in die Kleiderkammer des St.-Ursulaheims. Wenn dann noch einige Scheine oder Münzen mit dabei sind, werden die ebenfalls sofort auf das untenstehende Sonderkonto einbezahlt. Im letzten Jahr kam gar eine fünfstellige Summe zusammen. Ich bin als richtig stolz auf »meine« Leser. Ich empfinde es sehr wichtig, dass man die Menschen hier bei uns nicht vergisst. Die Spendenbereitschaft ist auch deshalb so groß, weil die Spender genau wissen, dass das Geld hundert Prozent ankommt. Diese Woche darf ich von zwei Frauenorganisationen in Rammersweier und Diersburg Spenden persönlich entgegennehmen.
Wie und wo kann man spenden?
Hansert: Auf das Konto DE24 6649 0000 0000 4139 25«; AGJ St. Ursulaheim; Kennwort: Erfrierungsschutz, Volksbank Offenburg. Bis zum Betrag von 100 Euro wird keine Spendenbescheinigung ausgestellt, für Beträge darüber stellt das St.-Ursulaheim eine Spendenbescheinigung aus.