Stadt bittet um Ideen für Bahnhof uns Schlachthof
Die Stadt arbeitet gerade an der Bewerbung für das Sanierungsgebiet »Bahnhof – Schlachthof«. Im Rathaus hofft man auf den Zuschlag, um ab 2019 mit öffentlichen Mitteln den dringend erforderlichen Entwicklungsschub in dem Areal anstoßen zu können. Bei einem »Markttag« am Samstag, 14. April, können sich auch Bürger mit Ideen einbringen.
Den denkmalgeschützten Schlachthof zu einem Kreativ- und Kulturzentrum umzuwandeln und den Bahnhof verkehrstechnisch zu entknoten – das sind die Hauptpunkte, die die Stadt im Zuge des Sanierungsgebiets »Bahnhof – Schlachthof« umsetzen will. Daneben gibt es aber in dem Areal, das sich von der Kinzig im Westen entlang der Freiburger Straße bis zur Ostseite des Bahnhofs erstreckt (siehe Bild), viele andere Dinge, die es zu verbessern gilt. Die Stadt hat sich dazu in ihren vorbereitenden Untersuchungen für den Antrag fürs Sanierungsgebiet, der Ende Oktober eingereicht werden soll, Gedanken gemacht. Um aber zu erfahren, was den Bürgern wichtig ist, lädt das Rathaus für Samstag, 14. April, von 10 bis 13 Uhr zu einem »Markttag« ins Kasino in der Okenstraße 25a ein.
»Es ist ein niederschwelliges Angebot mit Marktständen und Marktcharakter. Wir haben damit schon gute Erfahrungen gemacht«, erläuterte Baubürgermeister Oliver Martini, der das Konzept des Markttags am Donnerstag gemeinsam mit Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp bei einem Pressegespräch vorstellte.
Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und einer Einführung durch Martini sowie Informationen zum Stand der vorbereitenden Untersuchungen durch Verena Kreuter von der begleitenden Stadtentwicklungsgesellschaft Stuttgart können sich die Bürger an acht Marktständen informieren.
◼ Markttisch eins beschäftigt sich mit der Frage, wie der Bahnhof zum attraktiven Eingangstor der Stadt werden kann. Dazu gehöre auch die Verkehrssituation, die von vielen als unbefriedigend wahrgenommen werde, »von unserer Seite natürlich auch«, wie Martini einräumte. Mit den Bürgern wolle man der Frage nachgehen, welche Auswirkungen eine Nordquerung haben könnte. Man sei aber auch gespannt, ob es andere Lösungsvorschläge gebe.
◼ Markttisch zwei behandelt die Frage, welches Potenzial die Bürger für den Schlachthof als Kreativ- und Kulturzentrum sehen. Aber auch die mögliche Entwicklung für das umliegende Quartier mit Pendlerparkplatz, FGS-Gelände und den Flächen entlang des Mühlbachs soll behandelt werden, erklärte Bürgermeister Kopp.
◼ Markttisch drei beschäftigt sich mit den Themen Mobilität und Verkehr. Für neue Mobilitätsangebote biete sich der Bahnhof als Schnittstelle an, so Martini. Aber auch die Optimierung der Straßenräume im Sanierungsgebiet stehe bei diesem Punkt im Fokus.
◼ Markttisch vier hat das »Stadtklima und Grün« zum Thema. Hier gehe es um die Frage, wie sich grüne Verbindungsachsen und Freiflächen schaffen lassen und wie der Grünraum am Mühlbach weitergeführt werden kann, so Martini.
◼ Markttisch fünf thematisiert das soziale Miteinander im Gebiet. Dass Einrichtungen wie Ursulaheim, Substitutionspraxis und Kontaktladen für Spannungen sorgen, sei klar, betonte Bürgermeister Kopp. Hier die Gemengelage zu optimieren, sei eine der Aufgaben in diesem Themenfeld.
◼ Markttisch sechs ist der sogenannte Joker-Tisch. Hier kann alles eingebracht werden, was an den anderen Ständen zu kurz oder gar nicht vorkam.
◼ Markttisch sieben liefert die härteren Fakten zu allen Fragen rund um das Sanierungsgebiet, beispielsweise wie man an Zuschüsse kommt.
◼ Markttisch acht richtet sich an die Jugend. Anhand von Spaziergängen sollen sie sagen, welches ihre Lieblingsorte sind und welche Visionen sie dafür haben.
Im Anschluss werden die Diskussionsergebnisse von Moderatorin Marina Leibfried (»Memo u«, Freiburg) zusammengefasst. Bürgermeister Martini wird den Markttag mit einem Fazit und Ausblick abschließen.
INFO I: Wer am Samstag, 14. April, von 10 bis 13 Uhr an dem Markttag im Kasino in der Okenstraße 25a teilnehmen will, sollte sich aus organisatorischen Gründen anmelden: per E-Mail an iris.kaiser-schmeil@offenburg.de oder telefonisch unter 07 81/82 22 72.
INFO II: Für die vorbereitenden Untersuchungen hat die Stadt einen Fragebogen an 1282 Haushalte und 329 Betriebe im Sanierungsgebiet versandt.
FAHRPLAN: Am 31. Oktober will die Stadt den Förderantrag für das Sanierungsgebiet stellen. Die Entscheidung über den Zuschlag fällt im März 2019. Das Sanierungsgebiet läuft dann im Erfolgsfall rückwirkend zum 1. Januar 2019 acht Jahre, kann danach aber verlängert werden, was fast schon der Regelfall sei, wie Bürgermeister Kopp erläuterte.