Stadt Gengenbach saniert Faulturm der Kläranlage
Der Treppenturm und der Faulturm auf dem Gelände der Gengenbacher Kläranlage sind derzeit von einem Gerüst umgeben. „Am Treppenturm müssen die teilweise beschädigten Asbestverkleidungen durch Kunststoff-Platten ersetzt werden. Dafür ist auch die Instandsetzung des Unterbaus notwendig“, teilte die Stadt mit.
Damit das Gebäude vor Witterungseinflüssen besser geschützt ist, wird auch das undichte Flachdach mit einem mit Titanzink ausgekleideten Pultdach überbaut. Der Auftrag in Höhe von rund 100 000 Euro wurde bereits im Juli vom Gemeinderat vergeben.
Aufgrund von Lieferschwierigkeiten konnte aber erst im Herbst mit der Sanierung begonnen werden, informierte die Stadtverwaltung. Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Für Asbestsanierungsarbeiten müssen ausgewiesene Fachfirmen beauftragt werden.
1982 gebaut
Das gilt auch für die Sanierungsarbeiten am 1982 gebauten Faulturm. Hier müsse neben der Asbestverkleidung auch der Unterbau bis auf die Betonhülle entfernt werden. Die neue Isolierschicht von mindestens 14 Zentimetern wird mit Aluminium verkleidet. Die Kosten belaufen sich auf 155 000 Euro. Die hier beauftragte Fachfirma ist auf die Verkleidung von Faultürmen spezialisiert.
Neben dem Abwasser von Gengenbach mit seinen Ortsteilen Bermersbach, Reichenbach und Schwaibach, wird auch das Abwasser der Gemeinde Berghaupten unserer Kläranlage zugeleitet. Erst nachdem das Abwasser verschiedene Reinigungsprozesse durchlaufen hat, wird es in den Wasserkreislauf zurückgeführt. Rund 11 000 Einwohner sind angeschlossen. Über eine Million Kubikmeter durchlaufen jährlich die Gengenbacher Kläranlage, informieren die Stadtwerke.
In der Kläranlage Gengenbach fallen pro Jahr rund 212 000 Kubikmeter Faulgas an. Dieses Faulgas wird in einem Behälter mit 600 Kubikmetern Fassungsvermögen zwischengespeichert, über Aktivkohlefilter gereinigt und im Anschluss im BHKW (Blockheizkraftwerk) verbrannt. Beim Neubau der Kläranlage wurden damals zwei kleinere herkömmliche Lkw-Motoren für die Erzeugung von Strom genutzt. Diese erzeugten in kleinerem Umfang Strom. Nicht verbrauchtes Faulgas wurde abgefackelt.
Ständig 38 Grad warm
2006 wurde ein Raum für ein neues Blockheizkraftwerk (BKHW) mit erhöhtem Schallschutz gebaut. 2007 wurde eines mit einer Leistung von 80 kWel (Kilowatt elektrisch) installiert. Dieses BHKW erzeugt heute mit dem komplett anfallenden Faulgas rund 60 Prozent des erforderlichen Strombedarfes, zugleich deckt es zu 100 Prozent den Wärmebedarf der Kläranlage. „Alleine der Faulturm mit 1500 Kubikmetern Inhalt muss ständig auf 38 Grad beheizt werden.