Stadt Offenburg löscht Ferienprogramm - Linksjugend ist empört
In einer Stellungnahme äußert sich Amelie Vollmer von der Linksjugend Ortenau zum Artikel „Ferienprogramm als Plattform für die Linksjugend?“ vom 26. Juli, in welchem der CDU-Fraktionschef Werner Maier die Jugendarbeit der Linksjugend Ortenau als „Indoktrination“ bezeichnet und fordert, die Programmpunkte der Gruppe aus dem Sommerprogramm der Stadt zu entfernen, wie es in der Stellungnahme heißt.
Umgehend gelöscht
„Dieser Forderung ist die Offenburger Stadtverwaltung auch umgehend nachgekommen und hat unsere Ferienangebote aus dem Programm gelöscht“, ärgert sich Vollmer. Sie stellt dagegen: „Die Linksjugend ist ein eingetragener Verein, der das Recht hat, Veranstaltungen zu bewerben. Wir sind nicht Teil der Linkspartei und nicht abhängig von dieser. Mit unseren Programmpunkten wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich in entspannter Atmosphäre über wichtige aktuelle Themen auszutauschen und darüber in die Diskussion zu kommen.“
Dass diese Möglichkeiten zur politischen Meinungsbildung für Herrn Maier von der CDU „Indoktrination“ sei, sage einiges über sein Demokratieverständnis aus. Außerdem müsse man sich schon fragen, „wer hier die Jugend indoktrinieren und beeinflussen will, wenn man bedenkt, dass die CDU den politischen Diskurs in Offenburg verbieten lässt, weil ihnen die Veranstalter nicht passen.“ Allerdings verwundere es die Gruppe auch nicht, dass so „unverhältnismäßige und traurige Aussagen von Vertretern der CDU kommen“. Der Partei, die die Interessen der Jugend schon immer ignoriert habe.
Das Programm der Linksjugend sei eine gute Möglichkeit und ein niederschwelliges Angebot für Jugendliche, politisch aktiv zu werden und sich zu vernetzen, schreibt Vollmer. „Daher schockiert es uns zutiefst, dass die Offenburger Stadtverwaltung sofort springt, wenn die CDU fordert und unsere Programmpunkte schon entfernen ließ. Hier wird von der CDU und der Offenburger Stadtverwaltung massiv politische Jugendarbeit behindert, anstatt diese breit gefächert zu unterstützen und damit unsere Demokratie zu stärken“, findet Vollmer.
Demo am 13. August
Als Konsequenz bittet die Linksjugend alle Offenburger Bürger, die der Meinung sind, Jugendliche sollten vielseitige Möglichkeiten erhalten, sich an Politik zu beteiligen und ihre Interessen zu vertreten, an der Jugenddemo am 13. August teilzunehmen. Die Demonstration, bei der es allgemein um die Forderung gehe, die Stimme der Jugend nicht länger zu ignorieren, startet um 14 Uhr am Busbahnhof Offenburg. „Die unverschämten Forderungen der CDU und das Vorgehen der Stadtverwaltung Offenburg zeigen erneut, wie wichtig es ist, dafür einzustehen. Alle Altersgruppen sind willkommen“, schreibt Vollmer abschließend.