Stadt Zell bezuschusst Brandschutz im Außenbereich
65 Anwesen in Außenbereichen der Stadt Zell sind nicht ausreichend mit Löschwasser versorgt. Dafür müssen die Eigentümer selbst sorgen, doch die Stadt würde sich finanziell beteiligen. Diesen Grundsatzbeschluss traf der Gemeinderat.
Der Gemeinderat der Stadt Zell hat am Montagabend 97 500 Euro Fördermittel für den Brandschutz in Außenbereichen der Stadt gebilligt. Dieser Grundsatzbeschluss fiel einstimmig.
Dabei geht es um 65 entlegene Gehöfte in den Ortsteilen Neuhausen, Ober- und Unterentersbach sowie in Unterharmersbach. „Diese sind nicht alle an das Trinkwassernetz angeschlossen. Doch auch für diejenigen, die es sind, würde diese Wasserversorgung bei einem Brand nicht ausreichen“, sagte Bürgermeister Günter Pfundstein.
Weil es aber nicht Aufgabe der Stadt sei, für die Brandsicherheit zu sorgen, müssten sich diese betroffenen Anwohner jeweils vor Ort zu einer Art Löschwassergemeinschaft zusammenschließen, die wiederum den Bau eines 96 Kubikmeter Wasser fassenden Tanks oder Teichs zuständig sind und diese Anlage auch füllen und unterhalten müssen.
Diese 96 Kubikmeter berechnen sich aus dem Durchlauf von 800 Litern Wasser pro Minute. Dann wären die 96 000 Liter rechnerisch in zwei Stunden verbraucht. „Gelingt es der Feuerwehr, binnen einer Stunde den Anschluss an einen Hydranten zu legen, würden 48 Kubikmeter Volumen ausreichen“, erläuterte Pfundstein. Das hänge aber auch von der Topografie ab, also ob eine Pumpe benötigt wird oder ein Gefälle für das Wasser genutzt werden kann.
Trockenheit Problem
Öffentliche Gewässer seien angesichts der zunehmenden Trockenheit und Niedrigpegelstände zunehmend ungeeignet, um als Löschwasserreservoir zu dienen. Darüber hatte Kreisbrandmeister Bernhard Frei aus Gengenbach im Januar den Zeller Gemeinderat informiert. Für Oberentersbach seien diese bereits abgestimmt.
Möglich wäre in den anderen Ortsteilen, beispielsweise stillgelegte Güllegruben oder bereits vorhandene Versorgungsmöglichkeiten, das könnte auch ein Swimming Pool sein, einzubeziehen. Diese Bestandsaufnahme sei noch nicht abgeschlossen. Voraussetzung ist, dass diese Reservoire nicht weiter als 300 Meter Luftlinie vom Anwesen entfernt liegen.
Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats steht für jedes der betroffenen 65 Anwesen eine Fördersumme von 1500 Euro zur Verfügung. Diese können aber erst abgerufen werden, wenn ortsteilbezogene Lösungen vorgelegt werden. Von den insgesamt 97 500 Euro sind 20 000 noch für dieses Jahr vorgesehen, der Rest fließt 2021.
Andrea Kuhn (Freie Wähler) wollte wissen, ob nicht eine gerechtere Lösung möglich wäre. Für sie seien etwa zwei Anwesen in Neuhausen stärker mit Kosten belastet als jene in Ortsteile, in denen sich mehrere die Kosten teilen können. Ludwig Schütze (SPD), Ortsvorsteher von Unterharmersbach, merkte an, dass es fatal wäre, wenn Einzelfälle im Hinterhambach nicht berücksichtigt würden.
Pfundstein erklärte, dass es viele Überlegungen gegeben habe, für ihn aber die 1500 Euro-Lösung pro Anwesen am gerechtesten ist. „Der Rest ist Sache der Gemeinschaften“, sagte er. Den Zuschuss gebe es auch, wenn vorhandene Gruben oder Tanks genutzt werden.