Stadtradeln: Neuried macht mit
Teams sollen an 21 Tagen im September möglichst viele Kilometer strampeln. Das Klimabündnis will die Aktion in den Alltag retten und für die Umwelt sensibilisieren. Es gibt Preise.
Stadtradeln ist gesund, schont das Klima – und Neuried ist mit dabei. Es macht mit einem Gemeinderäte-Team mit. „Mach auch Du mit und tritt für ein besseres Klima in die Pedale“, schreibt die Gemeindeverwaltung in einer Pressemitteilung.
Die Aktion findet statt vom 7. bis 27. September. Mit seinem internationalen Wettbewerb Stadtradeln lädt das Klima-Bündnis ein, in die Pedale zu treten und ein Zeichen für verstärkte Radverkehrsförderung zu setzen.
Im September
Neuried ist das erste Mal dabei, wie Bürgermeister-Stellvertreter Peter Heuken bestätigt. Die Initiative geht auf eine Anfrage von Hans-Jörg Hosch im Gemeindeparlament zurück. Hosch sitzt auch im Kreistag und hat das Stadtradeln in seiner Heimatgemeinde bekannt gemacht. „Da könnten wir doch mitmachen.“ Der Neurieder Rat sah das genau so und schloss sich der Initiative an. „Dann ging die Maschinerie los“, wie Heuken es ausdrückt. Es sei ein bissle blöd, dass der Start und die Hälfte der Aktion mitten in den Ferien lägen, aber so habe es der Kreis nun einmal beschlossen. Die Gemeinde wandte sich an Ernst Dörflinger vom Arbeitskreis Tourismus, der spontan seine Hilfe zusagte. Die Arbeitsteilung sieht so aus: Der Arbeitskreis organisiert, die Gemeinde zahlt. „Die Kosten werden sich im Rahmen halten“, schätzt Peter Heuken.
Fest stehen schon die Radtouren des Arbeitskreises, anderes sei in Arbeit. Jetzt komme es erst einmal darauf an, die Werbetrommel zu rühren, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen. „Wir beginnen sanft und kochen auf kleiner Flamme“, sagt Heuken, Massenveranstaltungen seien sowieso wegen Corona nicht möglich.
Eine Erwartungshaltung gebe es nicht – auch nicht, was eine Platzierung im Gemeindewettbewerb betrifft. Peter Heuken: „Wir machen einfach mal mit. Im nächsten Jahr wissen wir, wie der Hase läuft und können so richtig Gas geben.“ Wichtig sei in jedem Fall, dass die Neurieder die App herunterladen und sich registrieren – unter www.klimabuendnis.org. Die Neurieder hätten viele Vorschläge gesammelt, die man alle nächstes Jahr umsetzen könne. Kleine Preise wie eine Kugel Eis für alle Teilnehmer gibt es schon bei der Premiere 2020. Heuken: „Wir wollen vor allem die Schülerinnen und Schüler belohnen.“
Mit der Teilnahme ist auch eine Verpflichtung der Gemeinde verbunden, alle fünf Jahre zehn Prozent der Treibhausgase zu senken – wie steht es damit? Das habe man auch diskutiert, sagt Heuken, zunächst sei aber das Stadtradeln wichtig. Ob die Aktion einen Impuls setzen wird, die Lücken im Radwegenetz zu schließen? Innerhalb Neurieds sei das ja ganz gut, antwortet der Bürgermeister-Stellvertreter, an der Lücke Richtung Meißenheim sei man dran. Aber das fehlenden Stück zwischen Dundenheim und Schutterwald sei tatsächlich eine Schwachstelle.
Das steckt hinter dem Stadtradeln
In Teams sollen sie an 21 zusammenhängenden Tagen zwischen 7. und 27. September möglichst viele Fahrradkilometer für ihre Kommune sammeln. Die Kampagne soll die Themen Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung stärker in die kommunalen Parlamente einbringen. Es gibt Auszeichnungen und Preise zu gewinnen – zudem gibt es weniger Verkehrsbelastung, Abgase und Lärm.
Ebenfalls Bestandteil der Kampagne sind die digitale Meldeplattform RADar! sowie das Forschungsprojekt Movebis. Über RADar! können Bürgerinnen und Bürger Kommunen Schäden und notwendige Verbesserungen der Radinfrastruktur melden lassen. Durch Movebis werden die mit der Stadtradeln-App getrackten Strecken wissenschaftlich ausgewertet und den Kommunen für die Radverkehrsplanung zur Verfügung gestellt.
◼ Infos: www.klimabuendnis.org