Standing Ovations für den Harmonika-Club Ohlsbach
EinBesucherkommentar nach dem Matineekonzert des Harmonika-Clubs Ohlsbach: „Das war doch mal eine schöne Sache so ein Konzert am Sonntagmorgen.“ Zwei Wochen vor dem geplanten Konzert im Frühjahr 2020 musste der Spielring seinen Jahreshöhepunkt absagen. Damals war ein Abendkonzert geplant, jetzt hat man die Präsentation der einstudierten Werke auf den vergangenen Sonntag verlegt. Der Eintritt in die Brumatthalle war frei, ein Spendenkässchen wartete allerdings nach dem Konzert auf dankbare Erkennungszeichen.
Sieben Werke hatte Dirigent Bernd Harter mit seinen Instrumentalisten aus Ohlsbach und Ettenheim einstudiert. Am Schlagzeug sorgte Daniel Hansert für die rhythmische Begleitung. Christian Bruder spielte das Piano, eine großzügige Spende der Gemeinde Ohlsbach, für die sich der Vorsitzende Arno Harter auch bei Bürgermeister Bernd Bruder bedankte.
Töne perlten
Und bei „Bohemian Rhapsody“ in der Mitte des Konzertmorgens perlten die Töne des neuen Instruments auch wirkungsvoll in die Pausen der Akkordeonklänge. Die durch Freddy Mercury populär gewordene Musik nahm auch am ersten Tag der Sommerzeit gefangen.
Schlagzeugrhythmen begleiten die unter schmückenden Verzierungen durchschimmernde Titelmelodie. Nach dem allenthalben bekannten Stakkato-Sound führen retardierend dynamische Anläufe zum glitzernd verlöschenden Finale. Beifall und bewundernde „Ui“-Rufe sind der Lohn des Publikums. „Ein Spaß für jedes Jahreskonzert“, nannte Moderatorin Jessica Lehmann das unmittelbar zuvor gespielte „Instand Concert“.
Es war vor allem ein gewaltiger Ratespaß, denn immerhin dreißig Titelmelodien wurden in diesem opulenten Medley verarbeitet. Zu Beginn konnte der Radetzkymarsch identifiziert werden. Auch „Down by the Riverside“ oder „Oh When the Saints“ waren wohl für viele Zuhörer zu erraten. Flott und quicklebendig präsentierte sich mit „Tarantella Arrabiata“ ein italienischer Volkstanz. Das geistige Auge erfreut sich an flinken Tanzbeinen, herumwirbelnden Körpern undwehenden Tanzkleidchen. Drei Medleys verzeichnete das Konzertprogramm.
Pure Lebensfreude
Unmittelbar nach Freddy Mercury erklangen Erfolgsmelodien von Herbert Grönemeyer. In stoßweise anbrandenden Melodiewellen werden die Eigenschaften der gepriesenen Männer nachhaltig in Erinnerung gerufen. Direkt im Anschluss vermittelt „La Pulce d’Aqua“ von Angelo Branduardi pure Lebensfreude.
Schon vom Start weg wirbeln quirlig sich überlagernd blitzende Melodien. Das Lied ist ein Aufruf zur Tierliebe, ein Appell, auch Insekten und Kleintiere nicht achtlos zu zerquetschen.
Mit einem dritten Medley, einem „Udo Jürgens Hitmix“ findet die Matinee in der Brumatthalle ihren offiziellen Abschluss. Die Zuhörer wippen mit oder trommeln mit den Fingern den Rhythmus, wenn Titel wie „Ein ehrenwertes Haus“, „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“ erklingen. Bravo-Rufe und Standing Ovations erzwingen noch eine reizvolle Zugabe mit der rasenden Dampflok. Und Dirigent Bernd Harter ist mit der stilvollen Mütze der stolze Zugführer.