Start in den Traumberuf
Als Andreas Heck am 1. Oktober vergangenen Jahres von Fessenbach nach Hofweier fuhr, fragte er sich: „Was mache ich eigentlich heute?“ Andreas Heck war nicht irgendjemand, sondern mit diesem Tag der neue Bürgermeister von Hohberg, unterwegs zu seinem ersten Arbeitstag.
Genug Arbeit
Die Frage, was mache ich denn heute eigentlich? erledigte sich bald – Arbeit gab es im Rathaus mehr als genug. Und es ist eine Arbeit, die Andreas Heck liebt: „Ich arbeite jeden Tag mit Freude“, sagt er, und das ist, schlicht und ergreifend, das Resümee seiner ersten 100 Tage, die heute zuende gehen. Und auch, wenn diese Arbeitstage manchmal 16 Stunden, immer aber zwölf Stunden mit sich bringen, sie machen ihm Spaß. Mit dem Ergebnis, dass ihm manchmal das Zeitgefühl abhanden kommt: „Die Zeit fliegt unheimlich. Manchmal denke ich, es ist Dienstag, aber dabei haben wir schon Donnerstag.“
Hohberg, das sei eine tolle Gemeinde mit ebenso tollen Menschen, und die Mitarbeiter im Rathaus seien ein prima Team. Dazu kämen der Gemeinderat, mit dem die Arbeit sehr gut laufe. „Sie alle haben mir den Einstand sehr leicht gemacht. Es gab ein freundliches Hallo.“
Dabei waren nicht alle Themen einfach, und jedem recht getan, das weiß Andreas Heck, ist eine Kunst, die niemand kann.
So antwortet er auch auf die Frage, ob er sich das Bürgermeistersein so vorgestellte habe, mit dem Satz: „Es ist noch besser.“ Es habe jetzt zwei Traumberufe in Folge gehabt – Polizist und Bürgermeister. Das sei mehr als manche Menschen im ganzen Leben hätten.
Und die größte Freude an seinem jetzigen Traumberuf, die machen ihm die Menschen.
Denen will er mit seinen Bürgersprechstunden entgegen kommen, die im Januar beginnen. „Jeder bekommt einen Termin. Zeitnah. Ich will kein Flaschenhals sein.“ Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger will er in die Verwaltung tragen.
Digital kommunizieren
Ein weiteres Thema, das die Nähe zum Bürger ausbaut, sei die Digitalisierung der Kommunikation direkt beim Sachbearbeiter. Das gehe nur mit Vertrauen in die Mitarbeiter. „Ich bin froh, dass ich Spezialisten habe.“ Überrascht hat Andreas Heck die Schlagzahl der Arbeit im Rathaus und die Vielzahl der Themen.
Der hohe persönliche Einsatz des Bürgermeisters brachte es auch mit sich, dass er bislang nicht auf seine Stellvertreter zurückgreifen musste, sondern die Termine alle selbst machte. „Es ist mein Anspruch, mich zu zeigen.“ Das war auch bei den Christmessen so, er besuchte sie in allen drei Ortsteilen. Präsenz zeigt der Bürgermeister vor allem im Alltagsgeschäft. „Ich bemühe mich darum, relativ schnell einen Haken hinter die Probleme zu machen.“ So besuchte er einen Bürger zu Hause, der sich wegen der Parkprobleme in seiner Straße beschwert hatte. Auch, wenn man nicht immer direkt helfen könne: „Man muss im Dialog bleiben.“ Das gelte besonders, wenn es Probleme mit dem Bauen gebe – weil die Bürger anders wollen, als es die Vorschriften zulassen; auch hier könne man nicht helfen, aber im Gespräch darlegen, weshalb eine Entscheidung so oder so gefallen sein.
In den Sitzungen des Gemeinderats zeigt sich Andreas Heck präsent und gut vorbereitet. Meistens kennt er alle Fakten. Darauf bereitet er sich auch extra vor und wälzt alle Akten, wie er sagt.
Ein paar Projekte – außer der Bürgersprechstunden – hat er auch schon angepackt. Etwa die beginnende Digitalisierung. Oder die Lebensbäume – hier soll für jedes Hohberger Kind, das neu geboren ist, ein Lebensbaum gepflanzt werden: „Die Hohberger sollen hier bleiben“, sagt der Bürgermeister. Das Projekt Lebensbaum ist bisher allerdings erst einmal eine Idee, der Gemeinderat muss noch zustimmen.
Apropos hier bleiben – der Hohberger Bürgermeister wohnt noch in Fessenbach: Was macht die Grundstückssuche in Hohberg?
Schwierig. Einerseits ist Grund und Boden derzeit richtig teuer. Und dann tut sich Andreas Heck als Hohberger Bürgermeister schwer, in einen Ortsteil zu ziehen und diesem den Vorzug zu geben. Derzeit sei der Umzug kein Thema, wichtiger sei ihm, seine Arbeit gut zu machen. „Schaun mer mal, was passiert.“