Lebenshilfe bekommt Zuschuss

Stegermatt: Stadt unterstützt inklusives Wohnprojekt

Volker Gegg
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
07. February 2020
Auf einer Grünfläche zwischen zwei Wohnblocks am Silbereckle in der Stegermatt möchte die Lebenshilfe ein neues Wohnprojekt realisieren.

Auf einer Grünfläche zwischen zwei Wohnblocks am Silbereckle in der Stegermatt möchte die Lebenshilfe ein neues Wohnprojekt realisieren. ©Archivfoto: Christian Wagner

Die Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch möchte in der Stegermatt ein inklusives Wohnbauprojekt mit 58 Wohnungen, verbunden mit einem umfangreichen Angebot auch für die Quartiersbewohner, verwirklichen. Der Ausschuss für Familie und Jugend billigte einhellig einen Zuschuss für den bereits getätigten Grundstückserwerb in Höhe von 154 000 Euro.

 Bereits seit vier Jahren plant die Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch, auf einem bereits 2016 von der städtischen Wohnbau GmbH erworbenen Grundstück in der Stegermatt ein inklusives Wohnprojekt zu verwirklichen. Das Grundstück mit einer Fläche von 3235 Quadratmeter wurde damals zu einem Bodenrichtwert von 190 Euro pro Quadratmeter erworben, was einen Kaufpreis in Höhe von 615 000 Euro nach sich zog. 

In einem Schreiben vom Oktober 2019 bat Achim Feyhl, Geschäftsführer der Lebenshilfe, das Projekt durch eine Förderung des Grundstückskaufs zu unterstützen. „Dies hat die Stadt Offenburg in Form einer Beteiligung von 25 Prozent an den Grunderwerbskosten schon des Öfteren praktiziert“, erläuterte am Mittwochabend Bürgermeister Hans-Peter Kopp vor den Mitgliedern des Ausschusses für Familie und Jugend im Sitzungssaal des Technischen Rathauses. Als Beispiel nannte Kopp den Neubau des Paul-Gerhardt-Werk-Pflegeheims in Bohlsbach (2017), das die Stadt mit einer Kaufpreisminderung in Höhe von 25 Prozent ebenfalls gefördert habe. 

Die Wohnanlage am Silber-eckle in der Stegermatt mache selbstbestimmtes Leben und Wohnen für Menschen im Alter möglich. „Das inklusive Wohnprojekt der Lebenshilfe bietet, aufgeteilt in zwei Gebäude, genügend Raum für 58 Wohneinheiten“, wie Feyhl im Ausschuss erläuterte. Die Lebenshilfe sehe einen großen Bedarf an bezahlbarem und barrierefreiem und damit auch rollstuhlgerechtem Wohnraum für ihre Zielgruppe. 

Die bereits im Dezember vom Gestaltungsbeirat der Stadt behandelten Planungen beinhalteten neben den 58 Ein-Zimmer-Wohnungen mit jeweils rund 38 Quadratmetern Wohnfläche auch Gemeinschafts- und Serviceräume. So ist eine auch für die Quartiersbewohner zugängliche Cafeteria vorgesehen, ebenso ein allgemein nutzbarer Waschsalon. Die Serviceeinrichtungen werden laut Feyhl durch Mitarbeiter der Lebenshilfe personell besetzt. Er denke an drei bis fünf Arbeitsplätze allein für die Hausmeisterarbeiten und den Waschsalon. Auch die Cafeteria soll von den Mitarbeitern der Lebenshilfe betrieben werden. 

100 Prozent Inklusion

Das Projekt ist laut Feyhl somit ein 100-prozentiges Sozial und Inklusionsprojekt. Das Neubauprojekt wird die Lebenshilfe mit Hurrle Immobilien aus Oberkirch errichten und betreiben, so der Geschäftsführer. Die Lebenshilfe würde als langfristiger Generalmieter auftreten und die Wohnungen an Grundsicherungsempfänger, aber auch Inhaber von Wohnberechtigungsscheinen vermieten. Sowohl die Generalmiete als auch die Miete für die einzelnen Wohneinheiten orientieren sich an dem vom Grundsicherungsträger festgelegten maximal zulässigen Mietzins. 

Neben Menschen mit Behinderung ist auch angedacht, hilfebedürftigen Menschen aus der Stegermatt im eigenen Quartier Wohnraum mit Unterstützungsmöglichkeiten zu bieten. „Die Stadtteilkonferenz hat dieses Projekt bereits sehr positiv abgesegnet“, erläuterte Kopp. Darüber hinaus wird angestrebt, acht Wohnungen öffentlich zu fördern, gemeinsam mit der Kommunalen Wohnbauförderung der Stadt. „Die ganze Sache ist sehr knapp kalkuliert, damit das Ganze auch so finanzierbar und realisierbar ist“, sagte Kopp, der sich mit Feyhl in den vergangenen Monaten intensiv für das Projekt starkgemacht hat. 

„Das ist das Machbare“

Die Förderung der Stadt beliefe sich bei einer 25-prozentigen Beteiligung am Grundstückspreis auf eine Höhe von 154 000 Euro. „Wir würden dieses inklusive Projekt für die Stegermatt sehr gerne unterstützen“, betonte Kopp vor dem Ausschuss. „Mehr ging einfach nicht, wir waren zusammen in Stuttgart und in Karlsruhe, um die Finanzierung auf den Weg zu bringen“, sagte Kopp zum Wunsch vonseiten der Stadträte, die Förderung noch zu erhöhen (siehe „Zitiert“). „Das hier ist also das Machbare“, stellte Kopp klar. Einstimmig votierte der Ausschuss für die 25-prozentige Förderung des Grundstückserwerbs. 

Hintergrund

Das sagten die Stadträte im Ausschuss

„Das ist ein sehr gutes Programm. Menschen mit Behinderung haben es schließlich auf dem normalen Wohnungsmarkt sehr schwer, etwas zu bekommen“, lobte Aydin Özugenc (Grüne) das Vorhaben. Auch die CDU-Fraktion steht dem Projekt und der geplanten Förderung vonseiten der Stadt sehr positiv gegenüber, wie Trudpert Hurst betonte. Positiv sah Hurst dabei, dass auch Menschen, die nicht in der Lebenshilfe 
aktiv sind, die Möglichkeit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. 

Matthias Drescher, Sprecher der Freien Wähler, freute sich auch als Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Offenburg-Süd über die Verwirklichung des Projekts in der Stegermatt, „das ist auch eine deutliche Aufwertung des Stadtteils und ein Bekenntnis der Stadt für die Stegermatt“. 

Julia Letsche (SPD) lobte ebenfalls das Bauprojekt, „da ist die gute Zusammenarbeit bereits jetzt schon spürbar“. Von Roland Müller (FDP) gab es Lob, wenn er sich auch gewünscht hätte, dass mehr als acht Wohnungen kommunal gefördert würden. Auch Michael Fey (AfD) begrüßte das Vorhaben und die Förderung. Auch Fey wären zehn oder mehr geförderte Wohnungen lieber gewesen. 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Bereits 2022 war Malik Skupin-Alfa (Zweiter von rechts) in der Kategorie "Jugend" unter den Preisträgern der Sportlerehrung der Stadt Offenburg gewesen. Nun holte er sich den Titel  bei den "Aktiven". 
vor 2 Stunden
Offenburg
Im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Athletinnen und Athleten standen am Montagabend auf der Bühne der Offenburger Reithalle im Rampenlicht. Zum Sportler des Jahres wurde Malik Skupin-Alfa gekürt. Wir nennen auch die weiteren Preisträger.
Bereitet sich auf ein volles Haus an Heiligabend vor: Wirt Halil Yildirim.
vor 3 Stunden
Tu Gutes und sprich darüber!
"Guglhupf"-Wirt Halil Yildirim gibt jeden Tag warme Mahlzeiten an Bedürftige aus. Zu Weihnachten tischt er besonders groß auf. Tu Gutes und sprich darüber!
Für manchen Hausbesitzer im Ort ist die neue Grundsteuer wenig idyllisch. Der Ortschaftsrat Altenheim hat dennoch die neuen Hebesätze empfohlen.
vor 3 Stunden
Neuried - Altenheim
Der Ortschaftsrat Altenheim empfiehlt dem Gemeinderat, die neuen Hebesätze für die Grundsteuer zu beschließen. Wie hoch sie liegen sollen. Vorgaben von Gericht und Landesregierung, Neuried hat wenig Möglichkeiten.
Die Zahlen der Wasserversorgung liegen nun auf dem Tisch. 
vor 4 Stunden
Hohberg
Die Kämmerei bringt den Entwurf des Wirtschaftsplans für den Eigenbetrieb Wasserversorgung Hohberg in den Gemeinderat ein, die Gemeinderäte nehmen ihn zustimmend zur Kenntnis. Was drinsteht.
50 Jahre "Pfeffermühle": Klaus Armbruster (hinten, links) mit Frau Ivanka sowie Franz und Hanna Büchler (Gäste der ersten Stunde), vorne Sohn Axel Armbruster mit Sohn Philipp (17) und Neffe Linus (7).
vor 5 Stunden
50 Jahre "Pfeffermühle"
Klaus Armbruster hatte am Freitag vor 50 Jahren das Restaurant "Pfeffermühle" gegründet und einen kleinen Empfang gegeben. Zuvor war Albert Wußler als Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs.
OB Marco Steffens (rechts) nimmt die Karten von Sascha Thanner entgegen.
vor 5 Stunden
Offenburg
Sozial benachteiligten Familien will der Weihnachtscircus Offenburg eine Freude machen. Deshalb wurden Freikarten an OB Steffens übergeben.
Dekan Frank Wellhöner wurde durch Landesbischöfin Heike Springhart in den Ruhestand verabschiedet. 
vor 6 Stunden
Offenburg
Dekan Frank Wellhöner wurde am Sonntag von Landesbeschöfin Heike Springhart in den Ruhestand verabschiedet. Viele Wegbegleiter würdigten sein Wirken.
Eine große Schar von Schülern der Helme-Heine-Schule umringt fröhlich den Nikolaus. 
vor 7 Stunden
Leser helfen
Der Nikolaus hat die Schüler der Helme-Heine-Schule Offenburg am Donnerstag beschenkt. Die Kinder sangen zu diesem Anlass Lieder und trugen ein Gedicht vor. Die Freude war groß.
Ehrungen bei der Bürgergarde Gengenbach (von links): Christoph Bruder, Armin Müller, Patrick Adam, Werner Gmeiner, Erwin Kech, Herbert Stöhr, Reinhard Worschech, Thomas Adam (Vorsitzender), Nickole, Helmut und Helga Faißt, Achim Fuchs (Bürgermeister-Stellvertreter), Thomas Laubenstein sowie Dieter Zapf.
vor 9 Stunden
66. Hauptversammlung
Trotz Mitgliederschwunds gibt das Aushängeschild der Stadt Gengenbach nicht auf, wieder Verstärkung zu finden. Außerdem gab es hochkarätige Ehrungen und Lob von Bürgermeister-Stellvertreter Achim Fuchs.
Beim Adventskonzert der Trachtenkapelle Durbach wurde es für die fast 60 Musiker auf der Bühne fast zu eng.
vor 10 Stunden
Premiere kam super an
Uraufführung in der Halle am Durbach: Ein Song aus „Babylon Berlin“ als Arrangement für die Blasmusik wurde von der Trachtenkapelle vorgestellt.
Die Grünen finden, dass das Kulturforum nach Wolfgang Schäuble benannt werden sollte. 
vor 10 Stunden
Würdigung in der Stadt gesucht
Wolfgang Schäuble war Ehrenbürger in Offenburg. Nach seinem Tod wird nun eine geeignete Würdigung gesucht. Die Grünen finden, das Kulturforum würde passen.
Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusernwerden nach der Grundsteuerreform wohl mehr zahlen müssen. Entlastet wird dagegen viel Wohnraum auf wenig Fläche.
vor 12 Stunden
Mancher zahlt mehr
Entlastet wird, wer auf wenig Fläche viel Wohnraum hat: Der Schutterwälder Rat legt die Hebesätze für die neue Grundsteuer fest.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Seit der Gründung im Jahr 1994 ist das Schwarz-Team auf 50 Mitarbeitende angewachsen.
    07.12.2024
    Schwarz GmbH in Berghaupten feiert 30-jähriges Jubiläum
    Gegründet von Michael Schwarz in einer Mietwohnung in Gengenbach, entwickelte sich das Unternehmen zum regionalen Ansprechpartner rund um Elektro- und Sicherheitslösungen. 50 Mitarbeitende – Meister, Gesellen und Fachkräfte kümmern sich um die Belange der Kunden.
  • Das Team von Möbel-Seifert geht neue Wege und hat einen YouTube-Kanal auf die Beine gestellt. Links: Emanuel Seifert, rechts Sebastian Seifert. 
    07.12.2024
    Inspiration, Tipps und Einblicke in die Welt des Möbelkaufs
    Möbel Seifert, einer der führenden Möbel- und Küchenhändler in der Region, geht neue digitale Wege und startet seinen eigenen YouTube-Kanal. Ab sofort erhalten Kunden, Designliebhaber, Möbel- und Kücheninteressierte exklusive Einblicke und praktische Tipps.
  • Abschied: In diesem Jahr verzaubert der Triberger Weihnachtszauber zum letzten Mal die Besucher.
    06.12.2024
    25. bis 30. Dezember: Triberger Weihnachtszauber sagt Adieu
    Zum letzten Mal lädt der "Triberger Weihnachtszauber" vom 25. bis 30. Dezember seine Besucher aus ganz Europa in eine zauberhafte Weihnachtswelt mit einer Million Lichtern an Deutschlands höchsten Wasserfällen ein.
  • Gesundheit, Rehabilitation und Wohlbefinden: Das Top-Life Gesundheitszentrum Benz in Berghaupten hat alles unter einem Dach. 
    05.12.2024
    Weihnachtsspecial im Top-Life Gesundheitszentrum Benz
    Das Top-Life Gesundheitszentrum Benz in Berghaupten setzt Maßstäbe in der Ortenau, wenn es um Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden geht. Im Advent tritt das Team den Beweis an, dass man Gesundheit und Freude auch ein Stück weit verschenken kann.