Stehende Ovationen für Franzjosef Ahne
Mit sehr persönlichen Worten ist Franzjosef Ahne im Gemeinderat in den Ruhestand verabschiedet worden. »Ich blicke mit Hochachtung auf Ihre Karriere zurück«, sagte Bürgermeister Thorsten Erny. Gerda Bohnert betonte für alle Fraktionen: »Du wirst uns fehlen!«
Franzjosef Ahne erlebte zum Abschluss seiner 45-jährigen Tätigkeit für die Stadt am Mittwochabend eine besondere Gemeinderats- und Ortschaftsratssitzung in der Stadthalle am Nollen. »Sie sind ja schon von mir weggerückt«, scherzte Bürgermeister Thorsten Erny, weil Ahne seinen Stammplatz schon für Nachfolger Andreas Bruder frei gemacht hatte. »In Ihren Augen entdeckte ich jeden Morgen ein Leuchte, weil Sie für die Stadt arbeiten durften«, sagte Erny.
Franzjosef Ahne sei ein kritischer, aber ehrlicher Wegbegleiter gewesen und werde es auch bleiben. »Sie haben Ihre Arbeit jahrzehntelang hervorragend gemacht. Sie waren der richtige Mann am richtigen Ort. Als Bürgermeister konnte ich mich immer auf Sie verlassen. Sie haben sehr zum Wohle der Stadt gearbeitet. Dafür gebührt Ihnen höchste Anerkennung«, lobte Thorsten Erny und ergänzte, dass Franzjosef Ahne mit Fug und Recht eine positive Bilanz ziehen könne. Er sei sehr bürgernah gewesen, was aber nicht bedeute, den Bürgern nach dem Mund zu reden.
»Neuer Lebensabschnitt«
Der Wechsel in den Ruhestand bedeute natürlich einen Einschnitt und das Ende eines Lebensabschnitts. »Aber es beginnt ein neuer, mit Familie, Enkeln, und das Wohnmobil ist fürs Wochenende auch schon gerichtet«, sagte Erny und betonte, dass »wir uns mit Ihnen freuen«. Als er feststellte, dass Franzjosef Ahne in sehr vielen Bereichen bewandert ist, stellte Erny ein Lächeln im Gesicht der Gattin Marietta Ahne fest.
Die erste Bürgermeister-Stellvertreterin, Gerda Bohnert, hielt ihre Rede im Namen aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen: »Wenn jemand so viele Jahre mit so viel Herzblut gearbeitet hat, fällt es nicht leicht, ade zu sagen. Franzjosef, Du wirst uns fehlen!« In den 45 Jahren seiner Amtszeit habe es sich immer wieder gezeigt, dass die Stadt kreative und kompetente Mitarbeiter wie ihn braucht.
»Du wirst uns fehlen!«
Gerda Bohnert dankte dem Leiter der Zentralen Verwaltung aber nicht nur für seine fachliche Kompetenz, sondern auch für seine Menschlichkeit im Umgang mit anderen. Er sei für jeden auch außerhalb der Dienstzeiten erreichbar gewesen. Sie listete einige Attribute auf, die zu Franzjosef Ahnes Sternbild Widder passen: Kraft, Wille, Zielstrebigkeit, Leidenschaft, aber auch Loyalität: »Was immer er anpackte, machte er gut, wenn das Umfeld stimmte.«
Franzjosef Ahne selbst gab den großen Dank zurück: »Ich habe immer versucht, nicht Teil eines Problems, sondern der Lösung zu sein.« Zu Bürgermeister Erny habe er immer im Scherz gesagt: »Wenn Sie mich ärgern, dann gehe ich mit Mitte 60. Aber Sie haben das nicht.«
Für Franzjosef Ahne sei die Arbeit für Gengenbach Herzenssache gewesen, wie sich die Stadt entwickelt und was entsteht. »Ich habe nie erlebt, dass Sie nie bürgernah entschieden haben«, sagte Ahne zu Erny. Und an die Gemeinde- und Ortschaftsräte gerichtet appellierte der neue Ruheständler: »Lassen Sie sich den Mut nicht nehmen! Lassen Sie sich die Freude nicht nehmen! Denn nur wer Freude an der Arbeit hat, macht sie gut.«
Bild von Otmar Alt
Im Anschluss erhoben sich alle Gemeinde- und Ortschaftsräte von ihren Stühlen und ehrten Franzjosef Ahne mit minutenlangen stehenden Ovationen. Bürgermeister Thorsten Erny überreichte ihm im Beisein der Ehefrau Marietta währenddessen ein Motiv des Künstlers Otmar Alt aus Hamm (Westfalen). Dieser hatte den ersten Gengenbacher Adventskalender zur Premiere im Jahr 1996 mit einigen seiner Motive geschmückt.