Stehende Ovationen für Fußbacher Trachtenkapelle
Die Trachtenkapelle Fußbach begeisterte ihr Publikum mit einer breiten Palette belebender wie ergreifender Melodien. Am Ende erhob sich zum Dank das Publikum von seinen Plätzen und applaudierte lange.
Das Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle Gengenbach-Fußbach am Samstagabend war ein Fest für Zuhörer und Musiker zugleich. Die Kapelle durfte mehr als einmal tosenden Beifall und Bravo-Rufe hören, die Zuhörer durften in der randvollen Gemeindehalle Fußbach von Jugendkapelle und Trachtenkapelle eine breite Palette belebender wie ergreifender Melodien aufnehmen.
An der beschwingten Konzertatmosphäre hatte auch Reinhard Danner, vom Vorsitzenden Martin Zapf als »Koryphäe der Moderation« gelobt, wesentlichen Anteil. Mit Esprit und sprachlicher Eleganz vermittelte er die musikalischen und zeitgeschichtlichen Hintergründe. Zudem pries er die Besonderheit der musikalischen Leitung in Fußbach.
Sowohl Joshua Trefzer als Leiter der Jugendkapelle wie auch sein Vorgänger und aktueller Leiter der Trachtenkapelle sind Absolventen der renommierten Musikschule Zeno Peters. Und Dirigent Valentin Grimm signalisierte nicht nur in seiner Körpersprache temperamentvolle Musikalität, sondern auch in der Ausformung eines homogenen Orchesterklangs.
Dynamische Entfaltung
Joshua Trefzer erntete begeisternden Beifall für sein herausragendes Solo am Altsaxophon in »Pequena Czarda«. Für die Eröffnung des Jahreskonzerts mit der Jugendkapelle erhielt er mit seinen jungen Musikern diese Anerkennung ebenfalls. Das abschließende dritte Musikstück »Skyfall« von Adele und Paul Epworth gefiel mit dynamischer Entfaltung und einfühlsam mitnehmendem Zusammenspiel.
Tenorhornistin Sara Schmid moderierte nicht nur wortgewandt die drei Vorträge der jungen Musiker, sondern sang auch a cappella authentisch und selbstsicher den Titelsong zum genannten Bond-Film. Sorgfältig modulierte Dirk Bauer sein Solo am Waldhorn.
Die Trachtenkapelle startete ihre Vorträge mit der »Festmusik der Stadt Wien« von Richard Strauss (1864 bis 1949) und beendete ihr Konzertprogramm von sieben Werken mit »A Klezmer Karnival« von Philip Starke.
Dem von gewaltigen Fanfarenbündeln geprägten und zur zwischenzeitlichen Erholung mit verebbend ausfließenden Klanggeweben angereicherten Werk von Richard Strauss war nicht anzumerken, dass es inmitten des Zweiten Weltkriegs geschaffen wurde. Es war vielmehr ein mitreißend temperamentvoller Auftakt für Kapelle und Publikum.
Die Titelmelodie von »The Phantom Of The Opera« brachte die gefühlvolle Wiedererkennung dieses bekannten Musicals. Schreiendes Blech und zitternde Schlagzeugwellen übersetzten die rasante Höllenfahrt kanadischer Holzfäller in »Between Two Worlds« von Otto M. Schwarz.
Fließend und kreisend
Nach der Pause begann der zweite Konzertteil lebensfroh und fröhlich mit dem »Florentiner Marsch« von Julius Fucik. Er endete pfeifend und trillernd, fließend und kreisend mit »A Klezmer Karnival« und Johlen und »Hoi, Hoi«-Rufen des Publikums. Nach zwei Zugaben und dem warm fließenden Trompetensolo von Dominik Schnaitter in dem Stück »Weinende Trompete« von Dalibor Barta beendeten stehende Ovationen den schönen Konzertabend.