Taucher bekam Kreislaufprobleme in 17 Metern Tiefe
Bei Montagearbeiten im Offenburger Ranney-Tiefbrunnen am Montag ist es zu einem Tauchunfall gekommen. Einer der Taucher musste aus dem Brunnen gezogen werden. Die Arbeiten waren in den Endzügen.
Seit mehr als einem Monat saniert und reinigt die Badenova Netztochter BN-Netze den Ranney-Brunnen in Offenburg-Kinzigmatt. Am Montag gegen 11 Uhr kam es jedoch zu einem Unfall. „Einer der Taucher bekam Kreislaufprobleme, als er in 17 Metern Tiefe war“, sagt Yvonne Schweickhardt, Pressesprecherin der Badenova.
Da es sich bei dem Tauchgang um einen Arbeitseinsatz handelte, seien bereits Einsatzkräfte des Notarztes und auch der Polizei vor Ort gewesen. „Als der Taucher das Zeichen gab, dass er wieder nach oben möchte, wurde er umgehend aus dem Wasser gezogen“, informiert Schweickhardt auf Anfrage weiter. Laut Polizeimitteilung musste der Mann anschließend mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus zur medizinischen Behandlung gebracht werden.
Die Taucher haben im Auftrag der Offenburger Wasserversorgung unter anderem die defekten Armaturen im Brunnen ausgetauscht. Die Arbeiten, die bis Ende März veranschlagt waren, seien bereits in den Endzügen gewesen. Laut Pressemitteilung der BN-Netzte, die als Betriebsführerin die komplette Trinkwasserversorgung in Offenburg verantwortet, gehören zu ihrem Aufgabenbereich der Betrieb, der Unterhalt und die Instandhaltung der 14 Tiefbrunnen. „Der größte dieser Brunnen ist der 1955 errichtete Ranney-Brunnen in Offenburg-Kinzigmatt“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Brunnenschacht mit einem Durchmesser von rund vier Metern führe dort etwa zwanzig Meter senkrecht in die Tiefe.
Anders als die übrigen Offenburger Tiefbrunnen, die nur aus einem solchen vertikalen Schacht bestehen, verfügt der Ranney-Brunnen noch über sechs an seinem Grund horizontal abstehende Filterrohre. „Diese Filterleitungen haben einen Durchmesser von 25 Zentimetern und eine Länge zwischen 35 und 66 Metern. Sie ziehen das Grundwasser aus einer ellipsenförmigen Grundfläche von der Größe etwa eines Fußballfeldes in den Hauptschacht“, informiert BN-Netze. Aus dem Hauptschacht werde das Wasser dann in das Offenburger Wasserwerk „Am Sägeteich“ gepumpt. Die maximale Entnahmemenge des Brunnens liege bei 200 Liter pro Sekunde.
Letzte Inspektion
Die letzte Inspektion des Ranney-Brunnens fand im Frühling 2018, ebenfalls unter Einsatz von Tauchern statt. BN-Netze informiert über den Ablauf der Arbeiten: Nachdem im ersten Teil die sechs Armaturen im Brunnenschaft, sogenannte Plattenschieber, von Tauchern ausgetauscht wurde, seien neue effiziente Pumpen und Steigleitungen eingebaut worden. Zuletzt öffnen die Taucher in einem Einsatz die Schieber, damit sich der Brunnen wieder mit Wasser füllt.