Technikfan Hans-Peter Schemitz feiert seinen 75. Geburtstag
Wenn Hans-Peter Schemitz sich etwas vornimmt, dann gibt es kein Halten: Das Technikmuseum „Temopolis“, derzeit in Ohlsbach zu Hause, will der pensionierte Gewerbeschullehrer gern nach Offenburg holen. Am Freitag feiert er seinen 75. Geburtstag.
Hans-Peter Schemitz, am 5. Juni 1945 nahe Ravensburg in einem Örtchen mit dem originellen Namen „Grünkraut“ geboren, versteht es, Projekte voranzutreiben und seinen Mitmenschen seine Ideen näherzubringen. So ist nicht etwa „Ich will es so“, sondern „Offenburg soll noch attraktiver werden“ sein Leitspruch, wenn es darum geht, das Technikmuseum „Temopolis“ in die große Kreisstadt zu holen. Nur hier, nahe bei der Hochschule und ihrer Studentenschaft, sieht er das Projekt, das nicht nur in die Vergangenheit schaut, sondern vor allem auch die Zukunft mit gestalten soll, am richtigen Ort. Namhafte Firmen und Unterstützer hat er für „Temopolis“ schon gewinnen können.
Wissen vermitteln
Die Liebe zur Vermittlung von Wissen ist dem Jubilar ein Stück weit in die Wiege gelegt worden, auch wenn der Spross einer Lehrerfamilie, der an verschiedene Orten in Baden-Württemberg und der Pfalz aufwuchs, nach dem Abitur in Baden-Baden das Ingenieursstudium zunächst nicht mit dem Ziel aufnahm, selbst zu unterrichten. Das kam erst nach der zweijährigen Assistentenzeit am Lehrstuhl, die dem Diplom an der Technischen Hochschule Karlsruhe folgte.
Die Referendarzeit führte Hans-Peter Schemitz nach Offenburg, wo er an der Gewerbeschule blieb, Elektro- und Nachrichtentechnik unterrichtete und schließlich als Abteilungsleiter in Pension ging.
Zusätzlich lag dem überzeugten Lehrer die Erwachsenenbildung am Herzen. Er unterrichtete nicht nur im Telekolleg, sondern baute ein Berufskolleg mit auf und spannte so den Bogen vom schulischen zum lebenslangen Lernen. Und damit sollte auch nach der Pensionierung nicht Schluss sein. Der schon seit seiner Kindheit technikbegeisterte Jubilar sammelte Mitstreiter, gründete mit diesen einen Verein, fand Räume im Ohlsbacher Industriegebiet und baute zunächst ein Museumsprojekt auf, das sich klassisch an Ausstellungsstücken orientierte.
Von den Anfängen
Fasziniert kann man bei „Temopolis“ etwa einen Blick in die Anfänge des Computerzeitalters tun, der in seiner greif- und begreifbaren Anschaulichkeit den Weg zum Verständnis des aktuellen, hoch komplexen Standes der Technik erleichtert.
Bald schon ging der Ehrgeiz der Museums-Macher aber über das reine Präsentieren und Erklären hinaus, sie setzten auf hochkarätige Vorträge, Erlebnis- und Lehrpädagogik und sogar auf Forschungszusammenarbeit, etwa mit der Hochschule. Hier kommt auch die Robotik ins Spiel, etwa „Brunhilde mit Bollenhut“ und die Verortung der Schülerinnen- und Schülergruppen um Andreas Kempf, die jährlich um den „Robocup“ mitstreiten, in den Räumen von „Temopolis“.
Ehefrau als „Korrektiv“
Ein Glück für Hans-Peter Schemitz, dass seine Ehefrau Sybille Herr-Schemitz seine Leidenschaft teilt und ihm im Vorstand von „Temopolis“ zur Seite steht. „Sie ist ein gutes Korrektiv, wenn meine Pläne zu hoch fliegen“, schmunzelt der Jubilar. Er habe „zweieinhalb Kinder und dreieinhalb Enkelkinder“, gibt er ein Rätsel auf, das er gleich auflöst: „Wegen der Patchwork-Familie!“
Und natürlich begeistern sich auch die Enkel für Opas Leidenschaft, Zitat: „Bei Temopolis gibt‘s ‚ne coole Roboterfrau aus dem Schwarzwald“! Gemeint ist „Brunhilde mit dem Bollenhut“, eines der Maskottchen von „Temopolis“.