Große Freude in der Stadt

Tobias Springer feierte in Gengenbach Heim-Primiz

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20. Mai 2019
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(Bild 1/5) Tobias Springer (Mitte) hielt am Sonntagvormittag seine Heimprimiz in der Gengenbacher Stadtkirche St. Marien. Hier hatte der heute 28-Jährige als Kind Kommunion und Firmung empfangen, wurde dort mit 17 Jahren Ministrant und feierte nun seinen ersten Gottesdienst als geweihter Priester. Dabei waren Christian Würtz (4. von links), jüngster Weihbischof Deutschlands, Erwin Schmidt (rechts neben Tobias Springer) und daneben Matthias Bürkle (Dekan Offenburg-Kinzigtal). ©Thomas Reizel

Der gebürtige Gengenbacher Tobias Springer feierte am Sonntag in Gengenbach seinen ersten Gottesdienst als geweihter Priester. Zahlreiche Katholiken bereiteten ihm einen sehr herzlichen Empfang, hatten das Portal der Stadtkirche mit Blumen geschmückt. »Als ich das sah, dachte ich mir: Ihr seid ja verrückt«, sagte Springer.

Die Freude der katholischen Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal St. Pirmin war groß, dass nach vielen Jahren mit Tobias Springer (28) wieder ein gebürtiger Gengenbacher seinen ersten Gottesdienst als geweihter Priester in der Kirche feierte, in der er Kommunion und Firmung erhalten hatte, in der er mit 17 Jahren Ministrant und vor rund einem Jahr zum Diakon geweiht wurde.

Lukas Glocker, Dekan aus Bruchsal, stellte seine Predigt unter die Worte »Du bist berufen« und ging auf den Werdegang Tobias Springers ein: »Jetzt sitzt du hier in der Mitte, wo du als Ministrant gesessen bist, mal rechts oder links.« Seinen Eltern habe es Tobias Springer zu verdanken, dass er gespürt hat, was es heißt, geliebt zu sein. Schon bei der Geburt hätten sie sich gefragt, was wird wohl aus dem Kleinen werden? »Das werden sie auch, wenn er jetzt vor ihnen in der Mitte sitzt«, sagte Glocker.

»Auf dem Weg«

Tobias Springer stehe weder am Anfang, noch am Ende. »Er ist auf dem Weg. Auf dem Weg, der Liebe Gottes zu folgen.« Wer liebt, werde verletzlich, gehe aber seinen Weg konsequent weiter, mit Leidenschaft und einem inneren Brennen. Glocker gab Tobias Springer mit auf den Weg, dass die besten Seelsorger jene sind, die nicht perfekt sind und auch um ihre Grenzen wissen. Priester zu sein sei eine große und wichtige Aufgabe, aber kein Mensch könne alles leisten. Im Gegenzug könne kein Mensch nichts.

Gott beruft nicht die Qualifizierten, sondern qualifiziert die Berufenen, sagte der Dekan und blickte auf die Biographien einiger Apostel und Heiliger zurück. »Jakobus war ein Betrüger, Petrus impulsiv, Martha machte sich zu viele Sorgen David hatte eine Affäre, Noah trank viel, Thomas war ein Zweifler und Moses stotterte«, nannte er einige Beispiele aus dem Alten und Neuen Testament.

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Außerdem riet er Tobias Springer, auch Kontakte außerhalb der Kirche zu suchen. »Dort, wo du einfach nur der Mensch Tobias sein und etwas Verrücktes tun kannst. Vielleicht hast du das Glück, in Mannheim die Fangesänge der Adler zu singen«, spielte er auf  den deutschen Eishockey-Meister an. »Vielleicht kommst du auch nach Villingen-Schwennigen und musst die Gesänge der Wild Wings hören.«

Springer solle sein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes stellen, seine Grenzen kennen, aber brennend und leidenschaftlich die Ziele Gottes verfolgen. Nicht wie in der Politik nach oben buckeln und nach unten treten, sondern oben Gott ehren und unten in immer in Bewegung bleiben. Seine Predigt beendete Glocker mit den Worten an den neuen Priester: »Jetzt freuen wir uns alle auf deinen Segen. Amen.«

Für Tobias Springer gebetet

Ulrike Lederer, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Primin, gratulierte Tobias Springer von Herzen zu seiner Berufung und Weihe als Priester. »Gerne haben wir dich in unseren Gebeten und Fürbitten begleitet. Wir wünschen dir im Weinberg Gottes viele erfreuliche Begegnungen.«

Bürgermeister Thorsten Erny freute sich, dass so viele Menschen in der Kirche den ersten Gottesdienst mit Springer feiern und stolz darauf sind, dass Gengenbach einen Priester entsendet. Wohin, erfährt Tobias Springer im August. Die Aufgabe des Priesters anspruchsvoll, ob bei der Taufe oder beim Sterben. »Sie werden den Menschen nahe sein und ihnen Gewissheit und Vertrauen geben«, sagte Erny.

Unter der Leitung von Matthias Degott hatten die Kirchenchöre den Gottesdienst bereichert, der in einen Empfang im Gemeindehaus mündete. Pfarrer Erwin Schmidt, der die Gottesdienstbesucher begrüßt hatte, dankte allen Helferinnen und Helfer, stellvertretend den Organisatoren Anna Maria Baumer und Stefan Huber. »Wir haben großen Respekt und Achtung vor euch.«

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