Oberharmersbachs Bürgermeister Weith in Sorge

"Touristische Betriebe nicht einfach ausklammern“

Karl-August Lehmann
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
24. April 2020

Die Beherbergungsbetriebe nicht nur in Oberharmersbach hoffen auf eine Lockerung der Bestimmungen. ©Lehmann-Archiv

Oberharmersbachs Bürgermeister Richard Weith sorgt sich um die Betriebe, die Gäste bewirten oder beherbergen und fordert von der Politik für sie eine Perspektive, wie es weitergehen soll. 

Frühestens Anfang Mai könnten Gaststätten und Hotels erfahren, wie und wann sie ihren Betrieb weiterführen können. Bürgermeister Richard Weith hält es für ein großes Versäumnis, dass eine Perspektive für die Tourismusbranche bislang ausgeklammert wurde. 

In einer Pressemitteilung, die er auf Anfrage erläuterte, erklärt er: „Für die in unserer Gemeinde sehr wichtige Hotellerie und Gastronomie sowie die Ferienwohnungen gibt es bislang kein Wiedereinstiegsszenario oder einen Zeitplan“. In Gesprächen mit Inhabern hatte er die zwischenzeitlich existenzbedrohende Lage mancher Betriebe erfahren. 

Daniela Nikolovski vom „Zuwälder Stüble“ ist mehr als frustriert. „Wegen der Abgeschiedenheit ist ein Lieferservice für uns nicht möglich“, schildert sie ihre Situation. Einzige Alternative sei das wöchentliche Burger-Angebot. „Das Schlimmste ist jedoch die fehlende Perspektive, denn keiner weiß, wie es weitergeht“, stimmt sie mit dem diesbezüglich besorgten Bürgermeister überein.  

Im Gasthaus „Posthörnle“ versucht man die karge Zeit mit „Essen außer Haus“ einigermaßen zu überbrücken. „Auf Dauer ist dies kein Zustand“, klagt Wirtin Maria Lehmann, die mit ihrer Familie das Restaurant beim Riersbacher Bahnhof führt und auch auf die  Einnahmen der „Vogtschänke“ verzichten muss. Es wäre von Vorteil und zumindest eine Variante für den Wiedereinstieg, wenn wenigstens die Terrasse geöffnet werden könnte, auf der die erforderlichen Abstände und Hygienestandards einzuhalten wären. 

Dies fordert Bürgermeister Weith auch. Neben dieser Variante der Bewirtung im Freien schlägt er auch eine Lockerung für Ferienwohnungen vor. „Das infektiologische Risiko einzelner Personen oder einer Familie, die ausgehend von einer Ferienwohnung wandern geht, dürfte nicht größer sein, als wenn sich vor einem Baumarkt oder vor einer Eisdiele meterlange Warteschlangen bilden“, teilt er die Meinung vieler Beherbergungsbetriebe.  

- Anzeige -

Kein Verständnis

Für den Oberharmersbacher Bürgermeister geht es nicht darum, sofort wieder in den Normalbetrieb überzugehen. Dem Schutz der Menschen gehöre oberste Priorität. Aber er hat absolut kein Verständnis dafür, touristische Betriebe bei der Entwicklung von Lösungsansätzen zur Rückkehr in den Alltag einfach auszuklammern. „Für Oberharmersbach und vergleichbare Kommunen ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und bietet Arbeitsplätze und Einkommen für viele Menschen im Haupt- und auch im Nebenerwerb“, verweist er auf die einzige Verdienstmöglichkeiten nicht weniger Familien. 

Wenn es um die Verteilung von Fördermitteln und die Festlegung von Zeitplänen zur Rückkehr in den Normalbetrieb gehe, müssten die Hoteliers, Gastonomen und Beherbergungsbetriebe deshalb auf Augenhöhe mit anderen Wirtschaftszweigen bedacht und berücksichtigt werden. 

So sieht es auch Michael Pfundstein vom Hotel „Freihof“, Dieser fordert, mit der Öffnung des Restaurantbetriebes auch Übernachtungen zu ermöglichen. „Entweder muss der Mehrwertsteuersatz auf sieben Prozent gesenkt werden oder die Politik muss ein neues Hilfspaket schnüren“, schlägt er weiter vor und hofft, dass bis Mitte Mai zumindest ein Neustart beginnen könne. 

„Ich hoffe, dass die Landes- und Bundepolitik gerade jetzt in der Krisenzeit diesen wichtigen Wirtschaftszweig im Urlaubsland Baden-Württemberg nicht aus den Augen verliert“, so Bürgermeister Richard Weith abschließend.  

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Das bedeutendste Offenburger Kunstdenkmal, der Offenburger Ölberg aus dem Jahr 1524, erzählt detailreich die Geschichte vom Verrat an Jesu an Gründonnerstag.
vor 6 Stunden
500 Jahre Ölberg
500 Jahre Ölberg: Seit mindestens einem halben Jahrtausend besteht der Offenburger Ölberg, der 1524 erstmals erwähnt wurde. Da das bedeutende Kunstdenkmal die Geschichte vom Verrat an Jesu an Gründonnerstag erzählt, erinnert das OT heute an dieses Jubiläum.
Großen Zulauf hatte bei der Jobbörse der Infostand der Zimmerei Irslinger. Auch Bürgermeister Martin Holschuh (hinten Mitte), Rektorin Henrike Scharsig (vorne rechts) und Organisator Alexander Beathalter (links neben der Rektorin) waren an den Ständen unterwegs.
vor 9 Stunden
"Quelle der Inspiration"
Rund 30 Firmen haben sich bei der dritten Schutterwälder Jobbörse am vergangenen Freitag in der Mörburghalle präsentiert. Unternehmen und Veranstalter ziehen eine positive Bilanz.
Vernissage der Ausstellung des VON (von links): Rüdiger Stadel (Mitglied kultureller Beirat der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte), Martin Seidel (Sparkasse Kinzigtal), Stefan Medel (Zunftmeister Gengenbach), Theo Schindler (Narrenmeister VON), Gunther Seckinger (VON-Vogt Ortenau), Thomas Rautenberg (Museumsleiter), Christian Daxer (Narrenrat), Gudrun Reiner (Vize-Narrenmeisterin VON), Thorsten Erny (Bürgermeister), Rudi Maurer und Gündüz Askin (beide Narrenräte).⇒Foto: Thomas Reizel
vor 9 Stunden
Ausstellung des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte
Das Gengenbacher Narrenmuseum startet am Samstag in die neue Saison. Und es hat für ein Highlight gesorgt: Der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte präsentiert sich mit ausgewählten Exponaten in der Türmerstube des Niggelturms.
Auch im Fürstenberger Hof in Unterharmersbach startet ab April die Museums-Saison wieder. 
vor 11 Stunden
Ein Besuch lohnt sich
Ab April ist geöffnet, im Storchenturm kann ab Ostersonntag Stadtgeschichte geschnuppert werden.
CDU-Kandidaten in Fessenbach (oben von links): Marc Zöller, Marcus Jogerst-Ratzka, Josef Hugle, Monika Freund (in der Mitte von links), Ludwig Holl, Katja Manandhar sowie (unten von links) Paul Litterst und Stephan Seitz.
vor 12 Stunden
CDU-Kandidaten für Ortschaftsrat
Die CDU Fessenbach hat im Gasthaus "Linde" ihre Liste für die Ortschaftsratswahl am 9. Juni aufgestellt.
Luise Schubert feiert ihren 95. Geburtstag in ihrem Geburtshaus in Offenburg. 
vor 12 Stunden
Offenburg
Die Offenburgerin Luise Schubert wird am Donnerstag 95 Jahre alt. Seit ihrer Geburt wohnt sie in der Kronenstraße in der Offenburger Vorstadt.
Das Windschläger Orchester trat mit dem Jugendorchester "Jowibo" unter der Leitung von Dirigent Philip Ott auf.
vor 12 Stunden
Heiße Rhythmen aus Afrika
Beim Jahreskonzert des Musikvereins Windschläg am Samstag wurde das Publikum musikalisch nach Afrika entführt. Jugend- und großes Orchester hatten auch einen gemeinsamen Auftritt.
In der Brückenhäuserstraße wurde ein neuer Point of Presence, also ein Verteiler fürs schnelle Internet, aufgestellt. Dieser steht nahe des Gymnasiums.
vor 16 Stunden
Schritt für schnelles Internet
Der Anschluss Gengenbachs an das Glasfasernetz ist einen Schritt nähergerückt: Am Freitag hat die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG in der Brückenhäuserstraße nach eigenen Angaben vom Dienstag einen Point of Presence errichtet.
Ehrungen (von links): Silke Merzweiler (geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft) mit dem Vorsitzenden Jürgen Britsch und Reinhard Brunner, langjähriger Beisitzer, der aus dem Vorstand verabschiedet wurde.
vor 17 Stunden
Generalversammlung
Generalversammlung des RMSV Bohlsbach: Bei den Neuwahlen wurden die Vorstände in ihren Ämtern bestätigt.
Der Pachtvertrag fürs "Bistro unter den Pagoden" läuft aus.
27.03.2024
Wer erhält den Zuschlag?
Das 2001 eröffnete "Bistro unter den Pagoden" in der Offenburger Stadtmitte wird saniert und dann neu verpachtet: Ab April können sich Interessenten, die das Café betreiben wollen, bei der Stadt bewerben.
Pretty Pink. 
27.03.2024
"OG Distrikt"
Tipps für die Tage über und nach Ostern hat DJ Martin Elble wieder zusammengestellt. Dafür blickt er auch über den Rhein.
Bei der Spendenübergabe (von links): Stefanie Link (Aktiv im Ried), Erwin Moser (Vorsitzender Hausacher Bärenadvent), Manuela Schwärzel (Aktiv im Ried).
27.03.2024
Neuried
Verein Aktiv im Ried hilft dem Hausacher Bärenadvent für dessen Arbeit

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.