Trachtenkapelle reist in die Zeit

Eine musikalische Zeitreise bot die Trachtenkapelle den Besuchern ihres Konzerts in der Altenheimer Halle. ©Dieter Fink
Der Musikverein Trachtenkapelle ist 90 Jahre alt – und bot beim Jubiläumskonzert taufrische und spannungsreiche Musik.
Eine musikalische Zeitriese aus Anlass des 90-jährigen Bestehens unternahm der Musikverein Trachtenkapelle unter Leitung von Yvonne Heizmann in ihrem Jahreskonzert am Samstag in der Herbert-Adam-Halle. Vorsitzende Renate Duchilio freute sich über das volle Haus.
Das Jugendorchester unter Leitung von Matthias Rosa eröffnete, gekonnt moderiert von Marie Sophie Schneider, mit flotter Musik das musikalische Programm. Eine Bereicherung des Abends waren einmal mehr die Kindertanzgruppen unter Leitung von Melanie Hügel und Svenia Mild mit herzerzfrischenden Tänzen.
Als etwas zerstreuter Professor Gisbert von der Uni Kuhfort, einer Zweigstelle der Uni Ochsfort, begleitete Harry Gysler mit der Aldener Zeitmaschine die spektakuläre Reise durch die Zeit ins Gründungsjahr 1924. Dabei geriet der zeitliche Ablauf durch Fehler am Bordcomputer etwas durcheinander. Die Kapelle startete ihre musikalischen Darbietungen im Jahr 1817 mit der Oper »Die diebische Elster« von Rossini, der an den Anfang der Ouvertüre einen Trommelwirbel setzte.
Weiter ging’s mit dem Aldener Swingorchester mit herrlichen Glenn-Miller-Melodien aus dem Jahr 1940. Im Jahr 1912 machte man mit dem »Hochheidecksmarsch« Station, den die Kapelle zu Ehren der geehrten Mitglieder intonierte. Mit Welthits der Beatles erinnerte die Musikkapelle an das Jahr 1964, als in den Beat-Clubs die Pilzköpfe John, Paul Georg und Ringo auftraten.
Zweiter Teil
Der zweite Konzertteil führte zunächst ins Jahr 1889, in dem Walzerkönig Johann Strauß den »Kaiserwalzer« komponierte. Ein Höhepunkt war dabei der Auftritt der vier Tanzpaare aus Ettenheim, die zu den Klängen dieses Stückes im Dreivierteltakt über die Bühne schwebten. Mit Hits von Nena wie »99 Luftballons« machte man bei der musikalischen Zeitreise im Jahr 1984 Station.
Zur Erinnerung an den wohl genialsten Musiker aller Zeiten, Wolfgang Amadeus Mozart, landete man mit »Rondo alla Turca« musikalisch im Jahr 1784, bei dem Anja Gsell, Lisa Buchholz, Lisa Holthaus, Jenny Raabe und Marlene Puino als Solistinnen an der Flöte überzeugten.
Weiter ging’s zum Jahr 2013, bei dem Professor Gisbert ans Jahreskonzert unter dem Thema »Bibel« erinnerte und an den Unfall von Dirigentin Yvonne Heizmann, die sich dreimal das Bein brach, und danach Karin Herr souverän das Konzert zu Ende dirigierte. Die Kapelle intonierte zu diesem Jahr poppige Musik des Koreaners Psy, den Gangnam Style, zu dem Musiker gekonnt ein Tänzchen zeigten.
Nach vielen Umwegen kam man dann endlich im Gründungsjahr 1924 an, in dem am 4. Mai im Bahnhofsaal von rund 350 Personen der Musikverein gegründet worden war. Dieses Ereignis würdigte die Kapelle mit einem Volksliederpotpourri, bei dem die Besucher begeistert mitsangen. Lang anhaltender Beifall war der Lohn für einmal mehr hervorragende musikalische und tänzerische Darbietungen. Natürlich kam die Kapelle nicht ohne Zugabe von der Bühne, die sie mit dem Marsch »Die Sonne geht auf« bereitwillig gab. Vorsitzende Renate Duchilio würdigte die Leistungen der Tanzgruppen unter Leitung von Melanie Hügel und Svenja Mild, des Jugendorchesters unter Leitung von Matthias Rosa und der Kapelle – sie hätten hervorragenden Darbietungen gezeigt.
Mit Tombola
Und sie strich die Leistungen von Dirigentin Yvonne Heizmann heraus, von Harry Gysler für die Moderation, von Thomas Roth, der für da leibliche Wohl sorgte, von Andreas Martin und Martin Halter für Technik und Ton, von Dagmar Anselm-Schneider für die Dekoration der Halle.
Im Anschluss an das Konzert gab es die Verlosung einer Tombola. Und Unterhaltung mit dem Alleinunterhalter Gustl Kircher und der Sängerin Susanne.