Überzeugendes Jahreskonzert des Musikvereins Rammersweier
Das erste Jahreskonzert des Musikvereins Rammersweier unter Christian May ist begeistert aufgenommen worden. Beim Publikum kam die Musik rund um das Motto »Gangster, Gauner und Ganoven« am Samstag bestens an.
Der Musikverein Rammersweier hat eine große Fangemeinde, wie am Samstagabend die volle Festhalle im Reblandort mal wieder eindrucksvoll bewies. Im Jahr eins nach Dieter Kunz war Dirigent Christian May natürlich »etwas aufgeregter als sonst« in das Konzert gegangen.
Doch er hätte sich nicht so viele Gedanken machen müssen. Denn nicht nur das Publikum war voll des Lobes nach den fast drei Stunden ansprechender Unterhaltung, auch sein Vorgänger Kunz sagte: »Gratulation. Sehr gut, ausgezeichnet«, und der Vorsitzende Alfred Scharmann fasste es in einem Wort zusammen: »Super«.
»Tatort«-Lied zum Start
Traditionell darf bei dieser Großveranstaltung des Musikvereins zu Beginn der Nachwuchs zeigen, was er schon drauf hat. Zu den drei Stücken gehörte auch die bereits seit den 1960er-Jahren bekannte Filmmelodie zu »Kobra, übernehmen Sie«, heute besser bekannt unter dem Namen »Mission Impossible«.
Für den Auftakt des Hauptorchesters hatte man sich für ein Flaggschiff der deutschen Sonntagabendunterhaltung entschieden: die Titelmelodie des »Tatort« von Klaus Doldinger. Hier erklangen auch die ersten Soli von Franz-Werner Hugle und Jannis Hurst. Doch wer nun dachte, jetzt werden die zehn bekanntesten Spion- oder Krimiserien der letzten 30 Jahre gespielt, kennt den Musikverein Rammersweier schlecht.
In der Vorbereitungszeit für dieses Konzert hatte man sich locker 200 Jahre tief durch die Musikgeschichte gewühlt, von der Klassik über Polka, Walzer, Westernmusik, Rhythm and Blues, Ragtime bis hin zum »Krieg-der-Sterne«-Thema, um dem Motto des Abends, »Gangster, Gauner und Ganoven«, gerecht zu werden. Natürlich durften auch einige Filmklassiker wie »The Pink Panther«, exzellent von Markus Hartwig zuerst mit Sopran- und dann Tenorsaxofon gespielt, sowie ein Medley von James-Bond-Melodien nicht fehlen. Die Zuhörer fühlten sich wie im Kinosaal, nur dass die Leinwand fehlte.
Viele Informationen
Genau diese Mischung aus unterschiedlichen Zeiten und Genres macht nun schon seit Jahren den Erfolg des Orchesters aus. So konnte sich das Publikum erneut davon überzeugen, wie hervorragend klassische Stücke von Franz Lehár (»Gold und Silber«), Johann Strauss jun. (»Banditengalopp«) oder die Ouvertüre zur Oper »Carmen« von Georges Bizet von einem Blasorchester intoniert werden können. Auch die Ansagen der einzelnen Stücke durch verschiedene Musiker mit Informationen zur Entstehung oder einem besonderen Bezug zum Musikverein, kamen bei den Gästen gut an. So erzählte Thomas Hurst zum »Moment for Morricone«, das sich aus Stücken der Filme »Zwei glorreiche Halunken« und »Spiel mir das Lied vom Tod« zusammensetzte, etwas über die Hintergründe und die musikalische Gestaltung der Charaktere.
Als Zugaben spielte das Orchester den Ragtime-Hit »Der Entertainer« aus »Der Clou«, das Hauptthema zu den »Glorreichen Sieben« sowie das für den Film »Blues Brothers« gecoverte »Everybody needs somebody to love«.