Vertrauen wird großgeschrieben
Der Offenburger Ortsteil Waltersweier kann nach einem Jahr mit vielen Feiern etwas ruhiger ins neue Jahr starten. Dies war die Einschätzung von Ortsvorsteher Konrad Gaß beim Neujahrsempfang.
»Für Wichtiges braucht man Zeit«, so die Einstimmung des Ortsvorstehers beim Neujahrsempfang am Montag. Er brachte damit das auf den Nenner, was im vergangenen Jahr angestoßen, teilweise realisiert und auf den Weg gebracht worden ist.
Allem voran zwei Bauvorhaben, die die Erweiterung der Kindertagesstätte vorsehen und die begonnenen Arbeiten zur Erschließung des Baugebiets »Spitalbünd«. Bei Letzterem allerdings sieht Konrad Gaß die Verkehrsanbindung als noch offenen Posten. Er hofft, dass sich ein Investor findet, der im dann entstehenden Wohngebiet mit einer Tagespflege das Augenmerk auf die älteren Menschen richtet.
Die Thematik »Hanns-Martin-Schleyer-Straße zur Umgehungsstraße« ist nach dem für Waltersweier negativen Urteil des Verwaltungsgerichts Freiburg nun beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim anhängig. »Argumente haben in Freiburg nicht gezählt, jetzt vertrauen wir auf Mannheim«, so der Ortsvorsteher.
Vertrauen wird in Waltersweier ohnehin großgeschrieben, was sich an der Freundschaft mit dem elsässischen Schaeffersheim festmachen lässt. Denn vor 40 Jahren hat man darauf vertraut, dass beide Gemeinden sich in Freundschaft verbinden. Es ist mehr geworden, denn kaum ein Verein oder eine Institution in beiden Orten feiert ohne Anwesenheit der Partner auf der anderen Rheinseite. Was auch beim Jubiläum deutlich wurde, zu dessen Höhepunkten auch die gemeinsame Fahrt nach Berlin gehörte, die mit einem Besuch und Gesprächen beim damaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gipfelte. Aus der Idee sei eine Selbstverständlichkeit geworden, völkerverbindend auf kleinster europäischer Ebene zu wirken. Was auch für die Kindertagesstätten beider Kommunen gilt, denn auch sie tauschen sich aus, besuchen sich gegenseitig und tragen so zum großen Ganzen bei.
Lebenswerter Ort
Zu den Baumaßnahmen und Veranstaltungen des vergangenen Jahres zählen die Sanierung des Spielplatzes Freihofstraße, die Schaffung von »leider zu wenigen« Parkplätzen an der Freihofhalle, das wiederbelebte Dorffest auf dem Sportplatz, das Dreifachjubiläum des Gesangvereins und die Schaffung des Mittelplatzes auf dem Friedhof. Dort werden im Laufe des Jahres die Wege saniert, denen Planung und Realisierung für Feuerwehrhaus, Lager und Bauhof folgen sollten, so Gaß. Wenn dies alles realisiert wird, sieht Konrad Gaß seinen Ortsteil weiter als »Lebenswertes Tor zum Schwarzwald« und fordert alle Verantwortlichen in Vereinen und Institutionen auf: »Einfach tun.«
Erfolg in allem wünschte auch Schaeffersheims Bürgermeister Serge Jung, der die gemeinsame Berlin-Fahrt als gelungen und »ganz toll« charakterisierte. Zusammenhalt stärkt die Gemeinschaft, wollte für die beiden Kirchen Pastoralreferent Marcel Oertwig festgehalten wissen. Der Alltag habe uns nach den oft anstrengenden Feiertagen wieder, es gehe weiter im Lauf des Lebens. »Jetzt sollten wir uns Zeit nehmen, um im neuen Jahr anzukommen, bewusst mal auf die Bremse drücken – unserer Sehnsucht Raum geben.«
Blieb für den Ortsvorsteher nur noch, allen zu danken, die zum Gelingen des Jahres 2017 beigetragen haben und sich auch im neuen Jahr einbringen. Das hat auch Benny Enderle versprochen, der 30 Jahre als Chorleiter wirkte und sich nun vom Chor »Canta Waltharis« verabschiedete. Er werde aber die Verbindung zu Waltersweier nicht abreißen lassen, was ihm Konrad Gaß hoch anrechnet und ihm mit einem Präsent dankte.
Jetzt war Zeit zu Gesprächen mit Freunden, den Gästen aus Schaeffersheim und Verabredungen zum Gelingen des Vereinsjahrs 2018 im Offenburger Ortsteil Waltersweier.