Viel Lob für die Unterharmersbacher Blasmusik
Die Musik- und Trachtenkapelle Unterharmersbach feierte ihr 150-jähriges Bestehen. Gäste des Festbanketts überreichten zum Jubiläum „gute Noten“ und zollten größtes Lob für die Arbeit.
Vorsitzender Christian Vollmer strahlte. Der Tagungsort für das Festbankett des Unterharmersbacher Musik- und Trachtenvereins anlässlich des 150-jährigen Jubiläums, das schmuck hergerichtete Probelokal, war gut besetzt.
Ortsvorsteher Ludwig Schütze überbrachte am Samstag Glückwünsche der Ortschaft. Im Rückblick auf das Gründungsjahr der „Hombacher Musik“ stellte er fest, dass 1870 Unterharmersbach eigenständige Gemeinde des damals selbstständigen Landes Baden war. Das deutsche Kaiserreich entstand erst 1871. Seit 150 Jahren verbinde sich im Musikverein sinnvolle Freizeitgestaltung und wertvoller kultureller Dienst für die Allgemeinheit.
„Sie können stolz sein“
Bürgermeister Günter Pfundstein überbrachte der Musik- und Trachtenkapelle im Namen der Stadt Glückwünsche: „Lieber Christian Vollmer, Sie können stolz auf ihre Mannschaft sein.“ 150 Jahre seien eine lange Zeit. Dennoch seien in all den Jahren Idealismus, Gemeinschaftssinn, Kameradschaft und vor allem die Liebe zur Blasmusik die feste Basis für das funktionierende Vereinsleben gewesen. Der besondere Dank der Stadt Zell gelte dem amtierenden Vorstand sowie dem Dirigenten und musikalischen Leiter, Stefan Polap. Er gebe den Takt vor und bestimme seit 25 Jahren den Rhythmus.
Abschließend überreichte Günter Pfundstein zusammen mit Ortsvorsteher Ludwig Schütze Christian Vollmer, Vorsitzender des Musik- und Trachtenvereins, gute Noten – Noten des Welthits „Simply the Best“ von Tina Turner und einen weiteren Gutschein, mit dem sich die Kapelle selbst einen Notensatz aussuchen darf.
Verbandspräsident Arnim Klausmann überbrachte die Glückwünsche des Kinzigtal-Blasmusikverbandes. Seit 150 Jahren werde in Unterharmersbach generationsübergreifend das hohe Kulturgut Blasmusik sehr verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert weitergeführt.
„Besonders freut es mich, dass Unterharmersbach ein vorbildliches und belebendes Mitglied und Blasorchester in unserem Verbandsgebiet ist. Ich bin dankbar, dass gerade die Kinder- und Jugendausbildung in Unterharmersbach so vorbildlich funktioniert“, betonte Verbandspräsident Klausmann unter Beifall. Die Musikkapelle sei trotz ihres hohen Alters ein junger und dynamischer Jubilar. Und gutaussehend – wegen der wunderschönen Tracht.
„Sie ist immer bereit“
Für die örtlichen Vereine gratulierte Elvira Schilli mit einem Geldgeschenk, weil die Musik- und Trachtenkapelle immer bereit sei, die örtlichen Jubiläums-Vereinsfeste und Anlässe musikalisch zu gestalten. Für die Nachbarkapellen gratulierten Sebastian Grillich (Zell) und Florian Berger (Unterentersbach). Auch sie übergaben namens der beiden Kapellen Noten.
Chronik in historischem Kontext
Als die Musik- und Trachtenkapelle Unterharmersbach gegründet wurde, war das Land Baden noch selbstständig. Erst ein Jahr später folgte im Jahr 1871 die Gründung des Deutschen Reichs. Das OT listet Meilensteine auf, die die Festredner genannt hatten.
◼ 1870: Gründung. Erster Dirigent ist Wilhelm Lehmann.
◼ 1880: Erstes Maifest auf dem Eckwald.
◼ 1906: Aufführung des ersten Cäcilienkonzerts.
◼ 1958: Erster Fernsehauftritt im „Bericht aus Bonn“ auf Wunsch der großen Koalition mit dem
„Alte-Kameraden-Marsch“.
◼ 1976: Mit der Anschaffung der neuen – an die Bürgerwehr angelehnte – Tracht erfolgt die Umbenennung in Musik- und Trachtenkapelle.
◼ 1986: Die Bläserjugend der Musikkapelle wird gegründet. Sie zählt heute 33 Mitglieder. In kompletter Eigenleistung wurde das Probelokal im Obergeschoss der Schule eingerichtet.
◼ Heute: Trotz ihres „hohen Alters“ ist die Musik- und Trachtenkapelle jung, dynamisch und zukunftsorientiert.